Eisenresorption aus 1er HA

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gast.3256391
8. Dez 2018 14:43
Eisenresorption aus 1er HA
Hallo, wir haben das Problem, dass unser Kleiner sich extrem schwer tut mit der Einführung der Beikost. Fleischbrei schmeckt er sofort aus dem Gemüsebrei raus und verweigert komplett. Gemüsebrei schafft er ca. 100g pro Mittagsmahlzeit. Milchbrei haben wir schon in allen Varianten probiert, mag er aber auch nicht. Er trinkt aber problemlos die 1er HA bis zu einem Liter täglich, manchmal auch etwas mehr. Langsam mache ich mir aber Sorgen um seinen Eisenstatus. Er ist 7,5 Monate und sollte täglich ca. 8 mg Eisen aufnehmen. In der 1er HA sind 0,7 mg/ 100 ml enthalten. Da er davon einen Liter täglich trinkt, könnte ich entspannt bleiben. Leider ist es ja aber so, dass Calcium die Eisenresorption hemmt. Wieviel Eisen kommt aus der Milch eigentlich im Babykörper an? Wenn das Eisen in der Milch keine Bioverfügbarkeit hat, macht es aus meiner Sicht ja aber auch keinen Sinn auf eine Folgemilch mit mehr Eisen umzusteigen. Haben Sie einen Rat? Danke und LG
HiPP-Elternservice
10. Dez 2018 10:32
Re: Eisenresorption aus 1er HA
Liebe „Doro40“,

zunächst einmal will ich Sie beruhigen, so schnell kommt es meist nicht zu einem Eisenmangel. Die Natur hat es so eingerichtet, dass es, auch wenn die Ernährung für eine bestimmte Phase nicht „optimal“ läuft, nicht gleich zu Mangelerscheinungen kommt.

Alle unsere Säuglingsnahrungen (Anfangs- wie Folgenahrungen) sind mit gut verwertbarem Eisen angereichert und tragen so zu einer Versorgung mit Eisen bei.

Die Eisenaufnahme in den Körper kann allerdings durch das Calcium der Milch gehemmt werden, das stimmt. Selbstverständlich sind diese Wechselwirkungen bekannt und werden von uns berücksichtigt. Mineralstoffe und Spurenelemente werden in Verbindungen zugesetzt, die sich möglichst wenig gegenseitig beeinflussen. Eisen wird der Säuglingsnahrung zusätzlich in einer physiologisch ausreichenden Menge zugesetzt und in einer für den Körper besonders gut resorbierbaren Form.

Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.

Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.

Führen Sie Ihren Kleinen einfach weiter behutsam an das feste Essen heran. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und den Kleinen unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen.

Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Junge merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.

Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen.
Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Jungen selbst ein Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben.
Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Ihr Kleiner weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen.
Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen.

Nehmen Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama und Papa beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.

Nimmt Ihr Kleiner Menüs mit Fleisch noch nicht so gerne an, dann können Sie auch erst mal mit einer kleinen Menge Fleisch beginnen. Hierzu sind unsere HiPP Fleischzubereitung (https://www.hipp.de/beikost/produkte/me ... reitungen/) ideal, kombinieren Sie sie löffelchenweise zu dem Brei. So können Sie die Fleischmenge langsam steigern und Ihr Schatz gewöhnt sich an den herzhaften Geschmack.

Eine gesunde Ernährung ist auch mit weniger Fleisch möglich. Probieren Sie es mal mit einem vegetarisches Menü, z.B. die HiPP Vegetarischen Menüs. Diese Menüs sind vollwertige Mahlzeiten und enthalten Eisen allein aus pflanzlichen Quellen. Vielleicht schmeckt das Ihrem Kleinen besser.

Möchten Sie den vegetarischen Mittagsbrei selber zuzubereiten, lautet das Rezept mit HiPP Produkten wie folgt:

150 g Gemüsegläschen (am besten mit Kartoffel oder Reis)
10 g Getreide (am besten HiPP Feine Hirse, HiPP Hafer-Reis oder HiPP 5-Korn)
30 ml Fruchtsaft (bei zu fester Konsistenz gerne noch Wasser hinzufügen)*
1 TL Rapsöl
* oder 30 ml Wasser plus Obst zum Nachtisch


Ist Ihr Junge eher der „herzhafte“ Typ? Dann können Sie den Abendbrei auch mal „deftig“ zubereiten. Dafür einfach etwas Gemüsebrei unter das Getreide mischen oder kennen Sie unseren HiPP Bio-Getreidebrei „Mehrkorn Kürbis“? (https://www.hipp.de/beikost/produkte/mi ... anruehren/)

Wir bieten auch pure Milchbreie im Glas an (https://www.hipp.de/beikost/produkte/mi ... kerzusatz/).

Bestimmt wird Ihr Kleiner bald Freude an den Breien finden, haben Sie Geduld!

Alles Liebe und eine schöne Adventszeit!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.3256391
10. Dez 2018 13:30
Re: Eisenresorption aus 1er HA
Liebes Hipp Team,
vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Es beruhigt mich sehr, dass bei der Formulierung der Milch an die Bioverfügbarkeit und die Kombinationsschwierigkeiten des Eisens gedacht wurde und ich hier erstmal etwas durchatmen kann. Wir bleiben weiter dran mit der Breieinführung. Die Idee Mehrkorn Kürbis ist super, da er Kürbis recht gern mag. Zumindest ist Kürbis-Süßkartoffel-Zucchini-Brei gerade der einzige Brei, den er akzeptiert. 5g Hirseflocken kann ich auch drin verstecken. Ca. 100g schafft er zum Mittag. In der Regel lasse ich zur vorhergehenden Flasche drei Stunden Platz und die "Wirklich-Satt-Flasche" nach dem Mittag gibt es frühestens eine halbe Stunde nach dem Brei. Meist trinkt er davon kaum. Er scheint nach 100g Brei tatsächlich schon satt zu sein, obwohl er ein sehr aktives Kind ist, was viel krabbelt und turnt. Aber an sämtlichen Obstmusen und Getreidebreien mit oder ohne 1erHA sind wir leider bisher gescheitert. Auch Fingerfood wurde bisher abgelehnt. Seine 8 Zähne trägt der Kleine nur zur Deko. :roll: Hoffentlich reißt der Knoten irgendwann. Liebe Grüße
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