Pre und Comfort mischen?

Hallo liebes Expertenteam,

wir haben schon einen kleinen Marathon an Milchnahrungen hinter uns. Seit meine Tochter 4 Wochen alt ist, bekommt sie ausschließlich Pre. Vorher habe ich voll gestillt.

Marke Nr. 1: Wurde gut vertragen, kein Bauchweh, Baby konnte leicht pupsen. Über die Wochen wurde der Stuhl aber immer dunkler und härter und zusehends schwerer. Nach 7 Wochen (da war sie dann 10 Wochen alt) hat sie nur noch mit viel meckern, motzen, Bauchmassage und Fahrradfahren Stuhl absetzen können. Das war dann für uns der Zeitpunkt, die Marke zu wechseln.

Marke 2: Haben wir fläschchenweise umgestellt. Wurde ebenfalls gut vertragen: Stuhl kam recht einfach, Farbe wurde wieder heller. Allerdings wurden die Abstände zwischen den Stühlen immer länger: Zum Ende hin über 3 Tage, sodass wir mir Kümmelzäpfchen nachhelfen mussten. Das Ergebnis waren richtig feste Köttel. Kein Wunder, dass sie hier so Probleme hatte.

Das war dann auch der Zeitpunkt, Hebamme und Kinderarzt zu fragen. Tja, beide haben keine Ahnung. Die Kinderärztin verschrieb uns Lactulose, von der unsere Tochter tagelang unausstehlich war. Es hat zwar gewirkt, aber wir sind auf dem Zahnfleich gegangen. Wir haben dann den Mut gefasst und haben wieder die Marke gewechselt.

Marke 3: Hipp Combiotik Pre. Wir haben direkt von einen auf den anderen Tag umgestellt ohne Umgewöhnung. Auch diese Marke wurde gut vertragen. Sie konnte die ersten 5 Tage jeden Tag 1-2 mal leicht Stuhl absetzen.
Leider leidet sie aber in der zweiten Nachthälfte vermehrt unter Blähungen. Sie scheint keine Schmerzen zu haben, schläft aber sehr unruhig und pupst ab und zu. Der Stuhl wird seit gestern auch wieder härter. Er ist zwar noch relativ weich, erinnert aber eher an schlecht zusammen gerührten Gips.

Wir haben schon alles ausprobiert: Kümmelzäpfchen, Windsalbe, Bauchmassage, Fliegergriff und Lactulose. Wir haben die Milch auch mit dünnem Fencheltee angerührt. Tee pur verweigert sie.

Jetzt hatten wir die Idee, ihr Abends die Fläschchen mit Comfort anzurühren. Also entweder 1-2 Löffel ersetzen oder eben pure Comfort-Fläschchen in der Hoffnung, dass sie dann ruhiger schläft.

Macht das Sinn? Oder sollten wir komplett auf Comfort umstellen?
Meine Tochter ist jetzt fast 16 Wochen alt. Oder wäre es ratsam so früh wie möglich mit Beikost zu beginnen und ihr dann Pflaume zu geben?

Danke!!

Liebe „le_krg „,
mein bester und lieb gemeinter Tipp: Machen Sie nicht zu viel. Bleiben Sie einfach bei der Milch nach Bedarf.

Ich möchte Sie vor allem darin bestärken, erst einmal Ruhe in die Ernährung und die ganze Situation zu bringen. Machen Sie nicht zu viel. Jeder Milchwechsel bedeutet wieder eine Anpassungsphase für das Verdauungssystem Ihrer Tochter. Bleiben Sie mal eine Weile bei einer Milch.

Bei Neugeborenen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel.

Vielleicht helfen auch schon diese Infos weiter, die Verdauung bzw. das Stuhlverhalten etwas entspannter zu sehen.

Zunächst einmal zur Farbe des Stuhls: Senfgelb, ockerfarben, grün, hellbraun, dunkelbraun, gräulich - das ist beim Stuhl „normal“ und von Baby zu Baby unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Farbe kann sich im Verlauf der Entwicklung und bei unterschiedlicher Fütterung immer wieder ändern, als Mama lernen Sie oft ein ganzes "Farbspektrum" kennen.

Der Stuhl kann in der Konsistenz variieren. Von sehr weich, bis cremig oder pastös, hier gibt es viele mögliche „normale“ Beschaffenheiten.

Auch die Häufigkeit zeigt eine große Bandbreite. Mehrmals täglich oder ein-zweimal die Woche Stuhlgang sind normal und kommen bei Babys ganz unterschiedlich vor.

Von einer Verstopfung spricht man dann, wenn das Kind weniger als einmal die Woche einen harten Stuhlgang hat, wobei es sich sehr anstrengen muss und Schmerzen hat. Festes, angestrengtes Drücken und ein roter Kopf sind beim Stuhlgang ok, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht.

Alles was Sie oben beschreiben ist also unbedenklich und typisch. Und mit jeder anderen Nahrung kann sich das Stuhlverhalten nun wieder ganz anders gestalten.

Beobachten Sie Ihr Mädchen. Macht es einen fitten, glücklichen Eindruck, und hat es selbst keine (großen) Probleme mit seinem Stuhlverhalten, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Pupsen in der Nacht und ein unruhiger Schlafe sind nicht ungewöhnlich, selbst Blähungen sind bei so kleinen Säuglingen alterstypisch.

Versuchen Sie die Verdauung Ihrer Kleinen etwas entspannter und gelassener zu sehen. Achten Sie auf eine ruhige Umgebung, mit viel Streicheleinheiten und Zuwendung. Das beruhigt das Baby und die Verdauung mit am besten.

Möchten Sie bei der Milch etwas verändern und z.B. die HiPP Comfort füttern, dann sollte das wie es bei einer Spezialnahrung vorgegeben wird, nur in Absprache mit dem Kinderarzt geschehen.

Es ist möglich verschiedene Nahrungen nebeneinander anzubieten, also einige Fläschchen so, andere so. Nur mischen sollte man Milchnahrungen nie einem Fläschchen, denn das bringt das ausgewogene Nährstoffverhältnis der einzelnen Nahrung durcheinander.

Auch bezüglich der Einführung von Löffelkost, ist es ratsam vorher mit Kinderarzt das individuell günstige Zeitfenster abzusprechen.

Alles Liebe & Gute!
Ihr HiPP Expertenteam