Momentane Trinkschwäche

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steffi2345
6. Sep 2016 11:18
Momentane Trinkschwäche
Liebes Expertenteam,
ich habe einen 4,5 monatiges Baby, welches ich aufgrund mehrerer Milchstaus nur bis inkl. 2. LM stillen konnte. Das Trinken an der Flasche war schon von Anfang an eher schwierig, unser Kleiner hat immer nur kleine Menge (60-80ml), das aber sehr oft (alle 1,5h) getrunken, die Kinderärztin hat uns geraten die Zeiten mit Wasser zu strecken zu versuchen, damit der Magen auch mal leer ist, was allerdings überhauptnicht funktioniert hat. Vor etwa 1,5 Monaten haben wir dann festgestellt dass unser Kind lieber sehr warme Milch trinkt und haben das dann so hingenommen, mit der warmen Milch hat er dann auch mal 160-180ml am Stück getrunken und war dann auch 3h satt. In der Hand fand ich es sehr warm, beim selbertrinken aber ok. Weil unser Baby mit einem Mal wieder ganz schlecht getrunken hat (s.u.), hab ich bezüglich der Temperatur mit einem Mal meine Zweifel und hatte Angst, ihn viell.verbrannt zu haben, da hab ich mal ein Weinthermometer reingehalten, da war die Temperatur so zwischen 45 und 50Grad. Da hab ich erstmal einen Riesenschreck bekommen und war noch beunruhigter. Wir haben dann beide die Milch nochmal probiert und selbst 50 Grad ist ja, wenn man es selbst trinkt eigentlich nur lauwarm. Ich hab aber nun tatsächlich meine Zweifel ob es für das Baby viell. doch zu heiß ist. Bei der 37Grad Milch trinkt er max. 40ml, windet seinen Kopf hin und her und wehrt sich gegen das Trinken.

Nun ist meine 1. Frage: Wenn unser Kind die Milch so gerne trinkt, ist das in Ordnung und können wir das so weitermachen? Oder kann ihm das geschadet haben? Und hätte sich das Baby auch im Alter von 2-3Monaten gemeldet, also geweint, wenn es zu heiß gewesen wäre?

Jetzt haben wir seit 2 Wochen allerdings ein generelles Trinkproblem, unser Kind hat vorher etwa 1100-1200ml, also eigentlich recht viel am Tag getrunken und ist auch recht kräftig (66cm, 7600g). Seit 2 Wochen möchte er kaum noch etwas trinken und selbst nach 6h Abstinenz nach der Nacht sind 90ml fast Kampf, in den Kleinen reinzubekommen. Insgesamt kommen wir jetzt auf 700ml am Tag, und auch das nur unter ziemlichen Trinkkämpfen, mehrmaligem Heißmachen der Milch, mit Pausen und manchmal auch im Gehen oder mit Staubsauger-App, weil das ihn beruhigt und er dann etwas besser trinkt. Der Kleine hat von vorletzter zu letzter Woche nichts zugenommen, diese Woche 50g. Ich mache mir gewichtstechnisch keine Sorgen, aber über das Trinkverhalten schon. Wir haben mittlerweile unser Flaschensortiment gewechselt, von Avent auf Mam, ohne Erfolg. Was festzustellen ist, dass ein unterer Schneidzahn gerade durchbricht.

Nun meine 2. Frage: Was soll ich tun? Kann es einfach wirklich für 2-3 Wochen zu so einer Phase kommen? Wielange kann ich das so hinnehmen (wir waren vor einer Woche schon beim Kinderarzt, der es in dem Moment noch unbdenklich fand)? Wäre es noch ein Versuch das Milchpulver zu wechseln (wir geben Bebivita Pre HA)?

Vielen vielen Dank!
HiPP-Elternservice
6. Sep 2016 12:54
Re: Momentane Trinkschwäche
Liebe „Steffi2345“,
das ist nicht ungewöhnlich, dass so junge Babys lieber kleinere Portionen trinken, dafür aber häufiger etwas verlangen.
Das Hinhalten mit Wasser ist meist wenig hilfreich. Im Gegenteil, der Bauch füllt sich so mit „leerem“ Wasser und es ist bei der nächsten Mahlzeit ggf. weniger Platz für die wichtige Milch, dann wird wieder weniger Milch getrunken, das Baby bleibt weniger lange satt, usw.
Deshalb wird immer wieder von allen Seiten empfohlen, das Baby ganz nach seinem Bedarf zu füttern. Also so viel und so oft das Kleine möchte. Babys wissen selbst sehr genau, wann sie etwas brauchen und auch wie viel. Sie dürfen darauf vertrauen, dass sich Ihr Junge holt, was er braucht.

Gehen Sie das Trinken und Essen Ihres Sohnes viel entspannter an. Wenn Mama entspannt ist, kommt das Baby einem idR genauso auch entgegen und dann klappt gleich alles viel besser.

Üblicherweise trinken Babys ihre Milch bei Körpertemperatur, eben den ca. 37°C. Auch Muttermilch ist naturgemäß so temperiert. Etwas mehr ist auch ok. 50°C empfinde ich schon als hoch. Ein gesundes Baby zeigt erfahrungsgemäß sehr deutlich, wenn etwas nicht passt (zu warm/heiß, zu kalt, schmerzhaft usw.). Haben Sie schon mal in den Mundraum Ihres Kleinen geschaut? Sprechen Sie im Zweifel auch noch mit Ihrem Kinderarzt die Vorgehensweise ab.

Zu Ihrer zweiten Frage: Ich sehe hier gar kein generelles Trinkproblem. Die jetzige Trinkmenge von etwa 700 ml Milch am Tag ist völlig normal. Ihr Kleiner ist mit seinem Gewicht und Gedeihen prächtig dabei. Auch der Kinderarzt ist zufrieden. Üben Sie bitte keinen Druck und keinen Zwang beim Trinken aus. Auch Trinkkämpfe sind nicht notwendig. Da ist es nicht verwunderlich, wenn Ihr Baby die Lust am Trinken verliert.

Nochmals mein lieber Tipp, gelassener und entspannter ans Milchtrinken zu gehen. Sie „machen“ vieeeeel zu viel. Das Beste was Sie „machen“ können, ist Ihrem Kleinen Ihr Vertrauen zu schenken, dass er selbst seinen Bedarf bestimmen darf und diesen zu decken weiß.
Versuchen Sie Ruhe und Gelassenheit in die Ernährung Ihres Jungen zu bringen. Vermeiden Sie jeglichen Zwang. Diese Kämpfe können Sie (dauerhaft) nicht gewinnen. Ihr kleiner Liebling entwickelt sich bestens. Haben Sie einfach ganz viel Freude mit Ihrem kleinen Schatz. Meist entspannt sich dann alles wie von selbst.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
steffi2345
6. Sep 2016 14:22
Re: Momentane Trinkschwäche
Liebes Team,
vielen Dank für Ihre rasche Antwort! Vom Grunde her ist es mir total klar, dass ich bei der Trinkerei entspannter sein muss. Ich bin sonst eigentlich gar nicht so, dass ich bei unserem Baby etwas mit Druck versuche zu erreichen oder soviel "mache", wir haben (im Moment vom Trinken mal abgesehen ;) auch sehr viel Spaß zusammen. Was mich dazu gebracht hat, soviel Bohei um das aktuelle Trinken zu machen war, dass ich das in der ersten Woche nach dem Kinderarztbesuch nicht gemacht habe und dann unsere Milchmenge am Tag bei max.450ml lag (von vorher 1200ml), was mir einfach deutlich zuwenig vorkam, ich habe trotzdem die Woche zugewartet, aber es hat sich nichts geändert. Deshalb kam es dann dazu, dass ich verschiedene Dinge, mit zwischendurch wieder erwärmen, umhergehen und immerwieder anbieten usw. ausprobiert habe und es dadurch zumindest 700ml geworden sind. Ich möchte auch überhaupt keinen Druck ausüben, aber ja, mir ist doch etwa ängstlich zumute geworden, als von heute auf morgen die Trinkmenge nur noch ein gutes Drittel von dem gewohnten war. Trotzdem ist mir klar, dass das langfristig sicher nicht die Lösung ist. Der Kinderarzt hat auch den Mund inspiziert, der vollkommen unauffällig war. Vielen Dank nochmal und viele Grüße!
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