Von Pre auf Combiotik 2?

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Anna-Marija
29. Aug 2016 12:45
Von Pre auf Combiotik 2?
Liebes Expertenteam,
Meine Tochter fast 8 Monate ist seit ihrer Geburt ein mäßiger Esser.
Sie trinkt nie mehr als 180 ml pro Flasche, eher 130/140 und das Ca 5-6 mal in 24h. Sie ist zeitgemäß entwickelt und ein fröhliches Kind. Die Einführung der Beikost verläuft einigermaßen, wobei sie absolut keine Gläschen möchte, und bisher auch keine selbstgekochten Mahlzeiten mit Gemüse und Fleisch.
Sie isst am Vormittag nun Dinkel- Haferbrei mit Banane, hinterher ein wenig Milch.
Den Rest des Tages möchte sie nur die Flasche.
Bei einem Krankenhausaufenthalt hat der behandelnde Arzt dazu geraten im ersten Jahr ausschließlich die Pre Nahrung zu geben. Meine Frage- wenn sie eh so wenig isst, und dabei sehr zierlich aber groß ist, wäre eine gehaltvollere Milch nicht von Vorteil? Oder laufe ich damit "Gefahr" das sie sehr lange sehr gesättigt ist und noch weniger Appetit zeigt?
Warum rät ein Arzt dazu ausschließlich Pre zu füttern?
Wieviel ml Milch braucht sie um ihren Bedarf zu decken-abgesehen von der Tabelle- sie hat nie die angegebene Menge zu sich genommen.
So viele Fragen, aber ich bin momentan sehr verunsichert und habe das Gefühl wenig Intuition zu haben.
Herzliche Grüße und vielen Dank im Voraus.
HiPP-Elternservice
29. Aug 2016 15:22
Re: Von Pre auf Combiotik 2?
Liebe „Anna-Marija“,

eine Pre-Nahrung kommt der Muttermilch am nächsten und ist die Milch der Wahl wenn nicht oder nicht ausschließlich gestillte wird.

Des weiteren gibt es Nahrungen und Fütterstufen, die altersgerecht abgestimmt sind. So bietet sich zum Beispiel an, im Beikostalter, in Kombination zur festen Kost, eine Folgemilch zu verwenden, welche die Eisenversorgung in dieser Phasen besonders unterstützt.
Die Umstellung zu einer anderen Fütterstufe bei der Milch ist jedoch grundsätzlich kein "Muss", sondern nur eine Möglichkeit. Eine Pre-Nahrung können Sie also solange geben, wie Ihr Kind danach verlangt und damit satt und zufrieden ist. Also gerne auch das ganze erste Jahr.
Entscheidend ist immer, was Sie als Mama für einen Eindruck haben? Kommt Ihr Kind mit der Anfangsnahrung Pre gut zurecht, schmeckt sie ihr und wird sie damit satt? Wenn das ja der Fall ist, brauchen Sie nicht auf die Folgemilch umzustellen.

Fälschlicherweise wird immer (noch) angenommen, dass die Folgenmilchen „gehaltvoller“ wären und ein Kind dadurch auch mehr zunimmt. Das stimmt jedoch nicht. Die Folgemilchen unterscheiden sich kaum von den Anfangsnahrungen im Energiegehalt. Es sind hier v.a. die Nährstoffe ans Beikoster angepasst.

Vor diesem Hintergrund, dürfen Sie also auch auf eine Folgemilch umstellen, wenn Sie das möchten. Sie müssen dabei keine Sorge haben, dass Ihr Schatz dan weniger Appetit zeigt.

Im Alter Ihrer Kleinen werden zur ausreichenden Milch- und Kalziumversorgung täglich 400-50 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei empfohlen. Das teilt sich meist auf in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Der Rest sollte aus einer gemischten Kost (Gemüse-Fleisch-brei), Obst-Getreide-Brei, Obstmus…) bestehen.

Solange sich Ihr Mädchen zeitgemäß entwickelt und ein fröhliches Kind ist und auch der Kinderarzt mit dem gedeihen zufrieden ist, sollten Sie beim Essen viel, viel entspannter sein.
Füttern Sie Ihre Tochter nach deren Bedarf.
Geben Sie aber auch nicht bei jeder Laune und Ablehnung klein bei. Fördern und fordern Sie Ihren kleinen Schatz.

Jedes Baby nimmt irgendwann einmal festes Essen wie auch Gemüse-Fleisch-Brei an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Das zeigt die Erfahrung.

Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu
nehmen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Geben Sie ihr als fingerfood ein paar sehr weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf ein Tellerchen. Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama mithilft.

Achten Sie darauf, dass der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit groß genug ist, damit auch genug Hunger da ist.

Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihre Tochter vom wichtigen Gemüse oder Gemüse-Fleisch-Brei nichts essen mag, einfach ein kurzes Päuschen machen und nach dem Päuschen nicht eine Milch anbieten sondern wieder mit Brei probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Kleinen lernen, sich mit Brei bei einer Mahlzeit satt zu essen.

Verstehe ich es richtig, Sie machen vormittags eine frische Banane in den Brei? Die Banane ist von Haus aus sehr süß. Die meisten Kinder mögen von Natur aus lieber die süßlichen Fruchtbreie oder Milch- und Getreidebreie. Auch Muttermilch schmeckt süßlich. Viele Babys merken, hoppla, da gibt es was, das meinem Schleckermäulchen doch gelegen kommt. Der gemüse-Fleisch-Brei wird dann gerne verschmäht.
Versuchen Sie nicht jeden Tag eine Banane zu füttern. Die macht vor dem Mittagsessen sonst sehr satt und dann ist es verständlich, dass das noch ungeliebte Gemüse oder Menü kaum gegessen wird.

Bei manchen Lebensmittel ist es gleich Liebe auf den ersten Biss (wie bei der Banane), bei anderen schließen Baby und Lebensmittel erst nach ein paar Aufeinandertreffen innige Freundschaft. Einmaliges Anbieten reicht nicht aus. Das kann schon mal 10-16 Anläufe bedeuten. Das überzeugt früher oder später jedes Kind. Also nicht zu früh aufgeben, wenn Ihr Mädel mal etwas nicht essen mag, das ist nicht endgültig. Oftmals macht es von einem Tag auf den anderen „klick“ und die Kleinen haben es „kapiert“.

Geben Sie Ihrer Tochter weiter die Gelegenheit sich mit dem Gemüse-Fleisch-Brei anzufreunden. Leben Sie ihr mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt.

Viele gute Löffelerlebnisse wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
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