Sohn will nicht mehr trinken

Liebes Team,

unser Sohn wird morgen 10 Wochen alt. Kurz nach der Geburt haben sie bei ihm einen Herzfehler diagnostiziert, welcher operativ im Herzzentrum in Berlin behandelt werden musste. Nachdem er endlich, nach 2 Wochen Krankenhausaufenthalt auf 2 verschiedenen Intensivstationen, zu uns nach Hause durfte, schrie er stundenlang wie am Spieß und lies sich nicht beruhigen. Wir haben so viele Dinge ausprobiert, bis sich dann langsam eine Besserung zeigte.
Leider kann ich nicht stillen (nach 3 Wochen habe ich keine Milch mehr produziert ), sodass wir Fläschchen geben müssen. Unser Sohn war noch nie ein guter Trinker. Aber er trank immer artig, wenigstens ein wenig aus seiner Flasche, alle 3-4 Stunden (sowohl tags als auch nachts).
Er wächst und gedeiht prima, liegt in der oberen Gewichtskurve und auch in der oberen Größenkurve. Die Windeln sind stets nass und er hat 1-2 Mal Stuhlgang am Tag.
Nun schrieb ich bereits, dass sich nach einigen Wochen eine Besserung zeigte und er immer weniger schrie und immer besser trank.
Letzte Woche hatte er dann so sehr geschwitzt beim Trinken, dass wir ins Krankenhaus gefahren sind. Dort wurden sämtliche Abstriche gemacht und das Herz untersucht. Ohne Befund wurden wir dann am nächsten Tag wieder entlassen. Seitdem schreit er wieder mehr und verweigert neuerdings zu fast jeder Mahlzeit die Flasche. Er brüllt und stemmt sich gegen die diese. Nur wenn er tief schläft und wir ihn wecken, ist es möglich, dass er eine Flasche trinkt und dann auch 170ml, weil er total durstig ist. Da er tagsüber kaum schläft (obwohl sich das die letzten zwei Tage auch geändert hat, da schläft er fast nur noch), ist es dort immer ein Kampf ihm die Flasche zu geben. Er trinkt meistens erst gegen Nachmittag wieder, d.h. dass er zwar ab 4 Uhr morgens wach ist, aber erst gegen 13/14 Uhr was trinkt und somit nach der letzten Mahlzeit (ca. 24 Uhr) mehr als 13 Stunden vergangen sind, in denen er nichts getrunken hat. Und dann nimmt er uns auch nur 40-50 ml ab.
Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.
Ist das nur eine Phase, die 1-2 Wochen anhält?
Kann er unterzuckern? Und wenn ja, wie merke ich das?
Wie kann ich ihm die Flasche wieder schmackhaft machen? Wir haben auch schon ausprobiert, sie etwas wärmer bzw kühler zu geben, als sonst. Nichts hilft.
Ist es vielleicht auch der Zahneinschuss, der ihn quält?
Danke im Voraus für Ihre Antworten!

Liebe „Susann872“,

ich kann gut verstehen, dass Sie sich über das Trinkverhalten Ihres Kleinen Gedanken machen. Gerade nach seinem schweren Start und dem Herzfehler.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe ist von ärztlicher Seite alles abgeklärt und Ihr Kleiner ist gesund.

Dann vertrauen Sie ganz auf Ihren Sohn. Auch wenn es Ihnen eventuell schwer fällt, lassen Sie Ihren Kleinen seinen Bedarf selbst bestimmt. Er sagt, wann und wie viel er von der Milch trinken mag. Ich möchte Sie in Ihrem Muttersein bestärken. Sie dürfen hier voller Vertrauen sein. Babys und auch Ihr Liebling sind so schlau, sie holen sich was sie brauchen. Nochmal mein Rat, Sie als Mama bestimmen, was Ihr Kleiner zu trinken bekommt und Ihr Junge bestimmt die Mengen und den Rhythmus.

Ich kann mir gut vorstellen, wenn Sie den Druck aus dem Füttern nehmen, dass Ihr Schatz wieder selbst bestimmt lernt mit Freude ans Trinken zu gehen.

Was können Sie noch tun:

Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt oder isst.

Überprüfen Sie mal die Füttersituationen. Verweigert Ihr Kleiner immer dann, wenn es in der Umgebung „lauter zugeht“? Dann können Sie hier für Abhilfe sorgen indem Sie sich ein ruhiges Plätzchen suchen. Nehmen Sie sich viel Zeit zum Füttern. Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, ohne Störungen und Ablenkungen, evtl. ein leicht abgedunkelter Raum.

Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen oder der Sauger verstopft ist. Ansonsten muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht.

Vieles hängt mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Wenn Sie gelassener ans Füttern gehen, dann wird sich alles entspannen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam