Baby verweigert Flasche

Schönen Abend!
Meine Tochter ist nun beinahe 6 Monate alt und wird noch immer voll gestillt. Allerdings möchte ich nun abstillen, da es für mich mittlerweile zu einer ziemlichen Belastung geworden ist. Nun versuche ich seit ein paar Wochen, ihr das Fläschchen schmackhaft zu machen, was aber leider absolut nicht funktioniert.
Ich habe bereits verschiedene Milchnahrungen, Fläschchen und Säuger ausprobiert, ihr dies alles auch zu unterschiedlichen Tageszeiten angeboten, wenn sie munter, müde und im Halbschlaf war, habe vorher gestillt und danach das Fläschchen gegeben und umgekehrt, es von meinem Mann anbieten lassen, mit Löffel einzugeben versucht und auch die Trinklerntasse verweigert sie. Nun hätte ich noch versucht, Milch abzupumpen, damit wenigstens der Geschmack der gleiche ist, aber auch das funktioniert leider nicht. Sie brüllt immer wie am Spieß und versucht sogar, das Fläschchen bzw. den Becher mit der Hand weg zu schlagen. Vielleicht liegt es ja auch am "Plastik"-Geschmack, aber Schnuller nimmt sie problemlos.
Vielleicht haben Sie ja einige Tipps und Tricks für mich, an die ich noch nicht gedacht habe...
Vielen lieben Dank im Voraus!
GLG, bm1982

Liebe „bm1982“,
ich denke nicht, dass es an der Milch an sich liegt. Es ist einfach die Umstellung von der Brust zur Flasche. Daran muss sich Ihr Mädchen erst gewöhnen.

Das Abstillen bzw. Abschied nehmen von der Brust fällt den Kindern ganz unterschiedlich leicht bzw. schwer. Geben Sie Ihrer Tochter dafür genug Zeit sich einzustellen. Wichtig ist es, dass Sie sich selber nicht zu sehr unter Druck setzen und die Sache entspannt angehen, denn Ihr kleines Mädchen spürt Ihren inneren Druck und „die Belastung“ die sie bedeutet.
Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleine von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Schmusen Sie viel mit Ihr. Bleiben Sie bei einer Milchvariante. Probieren Sie verschiedene Fütterpositionen aus (liegend oder sitzend) und haben Sie weiterhin ganz viel Geduld.

Fangen Sie mit der Stilleinheit an, bei der Sie das Gefühl haben, es hat sich noch nicht wieder so viel Milch in der Brust angesammelt. In der Regel ist das nicht die morgendliche Stilleinheit, denn über die Nacht konnte sich gut Milch bilden.

Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihrer Tochter zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst.

Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur.

Bitte unterstützen Sie Ihr Mädchen in dieser Phase. Bieten Sie die Milch geduldig immer wieder an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache.
Ihr Baby wird früher oder später das Fläschchen akzeptieren. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter von Ihnen, trotz der fehlenden Stillmahlzeiten, genügend Zuwendung und Geborgenheit in Form von Streicheln, Kuscheln, etc. erhält. So wird es Ihrem kleinen Schatz leichter fallen vom Stillen Abschied zu nehmen.

Liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam