Abstillen, Baby 6 Monate verweigert Fläschchen.

Hallo Liebes Hipp Team,

ich bräuchte mal wieder Hilfe.
Mein Sohn ist jetzt 6,5 Monate und ich möchte jetzt abstillen. Ich hatte immer wieder mit Milchstau zu kämpfen und in Folge von ungleichmäßigem Seiten anlegen habe ich jetzt nur noch auf einer Seite Milch, bei der ich das Gefühl habe es reicht auch nicht mehr.

Brei bekommt mein Sohn seit er 4,5 Monate ist und den mag er sehr gerne.

Unser Essen sieht momentan so aus:
8:30 Kampf mit dem Fläschchen 1er Milch
11:30 Menü + 50g Obst
15:30 GOB
19:00 Abendbrei
20:00 kurzes Stillen
03:00 nächtliches stillen

Wie sie sehen hab ich angefangen das morgendliche Stillen durch Fläschchen zu ersetzten (vor 1,5 Wochen). Die ersten zwei Tage hat er es verweigert, am 3. hab ich einen anderen Sauger probiert, und da hat er gleich 200 ml getrunken. Dann hat sich das reduziert bis auf 100 oder gar nur 50 ml. Sonntag früh wollte ich ihn von Oma füttern lassen, und da hat er gar nix getrunken bis zum Mittagessen.
Heute morgen habe ich ihm Reisflocken unter die Milch gemischt und gelöffelt, das hat ihm wiederum geschmeckt.

Ich bin jetzt etwas ratlos wie ich weiter vorgehen soll beim abstillen. Seit dem er Anfangs die 200ml getrunken habe still ich in der früh nicht mehr. Aber was soll ich machen wenn er gar nix trinkt? Soll ich weiterhin brei geben?

Ich wollte eigentlich die still-mahlzeiten nacheinander aufs Fläschchen umstellen, um den Übergang für ihn und für meine Brust nicht zu hart zu gestalten. Soll ich einfach mal versuchen das nächtliche Stillen durchs fläschchen zu ersetzen, denn da hat er immer mega Hunger.

Was ich noch dazu sagen muss, ich hab zwar die 4,5 Monate voll gestillt, aber auch öfters abgepumpt, und da hat er immer problemlos vom Fläschchen getrunken.
Er motzt erst mit dem Fläschchen seit dem wir angefangen haben ihm Tagsüber Tee, Wasser oder Apfelsaft verdünnt anzubieten. Trinken tut er nämlich trotz den 2 Brei mahlzeiten noch überhaupt nichts. Weder vom Fläschchen, noch Schnabeltasse oder sonstigem Trinklernbecher.

Vielen Dank schonmal für ihre Hilfe.
Viele Grüße
Vroni

Liebe Vroni,
der Speiseplan Ihres Kleinen sieht sehr gut aus, Sie machen alles richtig.

Lassen Sie uns doch mit Ihrer Frage nach der Milch am Morgen anfangen. Es ist für Ihren Kleinen schon eine große Umstellung, nicht mehr an der Brust zu trinken. Manche Kinder akzeptieren, gerade wenn sie lange gestillt wurden, die „fremde“ Milch aus dem Fläschchen nur schwer. Sie schmeckt anders als die gewohnte Muttermilch und auch das Saugen ist ganz anders als an der Brust. Auch wenn Ihr Kleiner das Fläschchen gewohnt ist.
Versuchen Sie es mit viel Geduld immer wieder! Haben Sie schon mal versucht, etwas Muttermilch auf die Saugerspitze zu träufeln? Durch den Geschmack der Muttermilch kann der Saugreflex eintreten. Erfahrungsgemäß wird das Fläschchen auch besser angenommen, wenn Ihr Kleiner merkt, dass durch die Entwöhnung von der Brust nicht auch die Zuwendung und Nähe der Mutter weniger wird. Deshalb kuscheln Sie einfach ganz bewusst und viel mit Ihrem Baby.

Sie können gerne nachts vom Stillen auf die Flasche umsteigen. Und mit der Zeit diese nächtlich Milch nach und nach reduzieren und ganz weg lassen. Denn solange Ihr Schatz sich da so mega satt trinkt, hat er verständlicherweise morgens weniger Appetit. Ich denke, das reguliert sich im Laufe der Zeit bestimmt von selbst.

Das kurze Stillen nach dem Abendbrei können Sie ja noch solange beibehalten, wie es für Sie und Ihren Sohn gut ist. Probieren Sie anstelle einer Milch dann gleich etwas Wasser oder Babytee gegen den Durst anzubieten und Ihren Jungen ohne Milch zum Schlafen zu bringen. Das ist besser für die ersten Zähne. Aber auch das ist eine Frage der Zeit und Reife. Gehen Sie hier nach Ihrem eigenen mütterlichen Empfinden vor.

Was die Milchversorgung betrifft reichen dann einmal zwei milchhaltige Mahlzeiten (insgesamt 400-500 ml Milch bzw. g Milchprodukt) aus. Meist teilt sich das auf in morgens einen Schoppen Milch und abends eine Portion Milchbrei.

Bleiben Sie bei der Milch am Morgen dran. Auch wenn es momentan noch nicht so klappt oder eher schwankt. Fällt nachts einmal der große Milchhunger weg, wird das bestimmt besser werden.
Wenn die Milch morgens gar nicht gehen sollte, könnten Sie mit unseren HiPP Bio-Getreidebreien wie den Reiflocken „ein Müesli“ zum Löffeln anbieten. Nehmen Sie da etwas weniger Getreide als angegeben, halt so viel, dass es noch zu löffeln ist.

Ihr Kleiner hat ein gutes Sättigungs- und Durstempfinden. Sie können sich da auf ihn verlassen. Solange die Windel gut nass und schwer ist, der Urin hell und der Stuhl weich ist, können Sie beruhigt sein, dass er genug Flüssigkeit bekommt. Noch hat er auch über die Milchmahlzeiten und die Beikost genug Flüssigkeitszufuhr. Bieten Sie ihm daher einfach immer wieder etwas Tee oder Wasser an. Wenn die Beikost mehr wird, wird er auch etwas trinken wollen.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam