Verstopfung

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gast.1308654
8. Jan 2013 21:43
Verstopfung
Hallo liebes Hipp-Team,

mein Sohn (9,5 Monate alt) hat so arge Probleme mit dem Stuhlgang, er hat Angst Groß zu machen, da der Stuhl recht hart ist. Ich füttere ihm schon die stuhlauflockernden Gläschen, aber das hilft alles nichts :(
Jetzt bekommt er auch (vom Arzt verschrieben) Lactulose, das hilft auch nichts :(
Ich weis nicht mehr weiter, er tut mir sooo leid und ich muss ihn immer mit dem Fieberthermometer helfen und auf Dauer ist das ja keine Lösung :(

Jetzt hätte ich eben eine Frage, er bekommt nur Hipp-Gläschen und auch alle Hipp-Breie, nur die Milchnahrung bekommt er von Alete.
Möchte jetzt gerne umstellen und ihn die Hipp Bio Combiotik geben.
Meinen Sie das wird helfen? Oder soll ich lieber die Comfort Spezialnahrung geben?

Er bekommt immer noch die Anfangsmilch 1, ist das eigentlich schlimm??
Hab mal gehört das die Folgemilch dick macht, deshalb wollte ich solang die ihn noch sättigt geben.
Er bekommt die Flasche immer Abends noch zum einschlafen ca. 150ml und Nachts 150ml und ab und zu in der früh auch 150ml.

Des Weiteren wollte ich fragen welche Gläschen Sie überhaupt nicht bei Verstopfung empfehlen?

Vielen lieben Dank schon mal.

Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
9. Jan 2013 09:21
Re: Verstopfung
Liebe „Sina2012“,
es freut mich, dass Sie sich vertrauensvoll an mich wenden.

Ich kann Sie da nur unterstützen eine andere Lösung als das Fieberthermometer zu finden. Das kann auch mal verletzen und ist keine Dauerlösung.

Am besten ist es, Sie beschrieben mir genau wie die Ernährung Ihres Sohnes aussieht: die einzelnen Mahlzeiten, die Mengen und vergessen Sie auch die Getränke nicht.

Und wie sieht denn die Verstopfung konkret aus?

Wie häufig hat er Stuhlgang?
Welche Konsistenz hat der Stuhlgang konkret?
Wie äußert sich die Angst?
Hat Ihr Sohn dabei Schmerzen?
Haben Sie es schon mal z.B. eine Woche oder sogar länger einfach so, ohne Maßnahmen "durchgestanden"?

Danke, dann kann ich mir ein Bild machen und sie besser beraten.

Bis dann
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1308654
10. Jan 2013 19:48
Re: Verstopfung
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort :)

Er bekommt in der Früh entweder eine Flasche mit 150ml Milch (Alete Anfangsmilch 1) oder einen Grießbrei mit 2-3 Obstlöffel vom Gläschen (meisten Birne oder Apfel). -> das ist ca. um 9 Uhr und da schafft er meistens nur die Hälfte, ca. 100g

Mittags, ca. um 12 Uhr bekommt er ein Menü, da wechsel ich immer die verschiedenen Gläschen nach dem 4. Monat oder ab dem 6 Monat, die ab dem 8. Monat mag er noch nicht so wegen den Stückchen, aber ab und zu versuch ich es, er muss sich ja daran gewöhnen -> da schafft er auch nur ein ¾ Gläschen, ganz selten schafft er die kompletten 190g.
Nach dem Mittagessen bekommt er noch ein paar Löffelchen Obst, aber da schafft er nicht so viel, so 3-4 Löffelchen und das wars dann.

Dann so um 15 Uhr bekommt er ein Obstgläschen oder ein Getreide-Obstgläschen, manchmal auch einen Milchbrei -> aber er schafft meistens kein komplettes Gläschen, deshalb biete ich ihm den Rest vom Gläschen nach einer Std oder nach zwei Std noch mal an.

Und um 18.30 Uhr bekommt er seinen Gute-Nacht-Brei, da wechsel ich auch immer ein bisschen, manchmal bekommt er den Keksbrei oder den Banane-Zwieback Abendbrei -> da isst er den kompletten Brei, seine 190g.
Und danach gibt es im Bett noch 150ml Milch -> das ist dann um 19:00 Uhr oder um 19:30 Uhr

Und in der Nacht kommt er dann so um drei oder um fünf und will noch eine Flasche, da bekommt er auch noch einmal 150ml.

Er trinkt den Tag über verteilt so ca. 300ml. Manchmal mache ich einen Fencheltee, aber in letzter Zeit bekommt er immer einen Apfelsaft vermischt mit Wasser, da dieser ja stuhlauflockernd wirkt.

Ich muss ihn jeden zweiten Tag helfen, alleine kommt nur ganz selten was raus und wenn dann nur sehr sehr wenig. Er drückt zwar jeden Tag mehrmals, aber es kommt nichts, einen Tag können wir so überbrücken, aber am 2. Tag muss ich ihm dann helfen, sonst schläft er auch sehr unruhig und hat Bauchschmerzen. Das geht seit ungefähr 2-3 Monaten so, eine Woche oder länger haben wir ohne Hilfe seitdem nicht geschafft.

Seine Angst äußert sich so dass er weint, wenn ich ihm helfe oder wenn er alleine drückt, deshalb zögert er es ganz lange hinaus. Also ich denke er hat Schmerzen dabei, sonst würde er nicht so weinen. Er hat auch mal einen Einlauf beim Arzt bekommen und da hat er auch richtig arg geschrien, deshalb weiß ich das er Angst davor hat und er behält es dann lieber drin.

Also der Stuhl ist nicht steinhart, aber für ihn ist er sehr hart, grad immer der Anfang.

Ich bedanke mich schon mal recht herzlich im Voraus.

Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
11. Jan 2013 16:17
Re: Verstopfung
Liebe „sina2012“,
vielen Dank für diese ausführlichen Informationen. Das hilft mir.

Bei der Ernährung habe ich einen Ratschlag. Zwei milchhaltige Mahlzeiten am Tag (morgens ein Schoppen Milch und abends eine Portion Milchbrei(Milch) sind ausreichend. Die restlichen Mahlzeiten sollten milchfrei sein. Zuviel Milch kann den Stuhl fest machen. Also morgens bevorzugt Milch oder wenn es nicht geht dann Milchbrei geben. Nachmittags bzw. zwischendurch dann bei fruchtigen, milchfreien Speisen bleiben wie Obst-Getreide-Brei oder je nach Kauvermögen mal Obst plus was zu knabbern dazu.
Nachts die Flasche mal versuchen auszuschleichen…Die braucht Ihr Sohn nicht mehr. Das ist eine liebe Gewohnheit.

So wie ich es sehe, handelt es sich beim Stuhlverhalten Ihres Babys nicht um eine klassische Verstopfung. Dass der Stuhl am Anfang etwas hart ist und dann weicher wird, ist nichts ungewöhnliches. Ganz und gar nicht. Die Tipps zum weicheren Stuhl sind also hier gar nicht der zentrale Punkt.

Mein Eindruck ist, dass das Thema "Stuhlgang" bei Ihnen sehr in den Mittelpunkt gerückt ist und schon unbewusst auf einer anderen Ebene greift. Das merkt auch Ihr Sohn, die Kleinen sind da sehr sensibel. Auch wenn es schwer fällt, aus dieser Spirale müssen Sie beide wieder heraus kommen.

Da wir als Große uns wohl fühlen, wenn wir fast jeden Tag ein Geschäft machen können, meinen wir, beim Baby sollte es auch so sein. Es gibt aber einfach Kinder, welche die Nahrung sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig. Es dauert dann eben - aus unserer Erwachsenensicht sehr lange - bis sich wieder genug Stuhl angesammelt hat, der im Darm nach draußen transportiert werden kann. Machen Sie sich bitte frei von dem Gedanken, Ihr Sohn müsse jeden Tag Stuhlgang haben. Mehrfach täglich oder ein-zweimal die Woche, das wäre alles normal.

Wann immer es geht - selbstverständlich sollte das Baby keine peinigenden Schmerzen leiden - würde ich dem ganzen seinen natürlichen Gang lassen. Sprich, keinerlei Nachhelfen von unten. Das kann Kinder unter Umständen verletzen und sie den Stuhl unbewusst sogar zurückhalten lassen. Außerdem verlernt der Darm von selbst auszuscheiden. Erst wenn sich im hinteren Darm genug Stuhl angesammelt hat, kommt ein Reflex zustande, der den Stuhl nach außen abgibt. Aber das sollte von allein passieren.

Es ist normal, wenn die Kinder kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Oder auch mal Bauchschmerzen haben. Lassen Sie dem ganzen mal seinen natürlich Lauf. Sonst kommen Sie aus diesem Kreislauf nur schwer heraus. Besser als von unten, ist ein Nachhelfen von oben, also über die Ernährung und über Massagen. Babygymnastik lockert und regt die Verdauung an. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kleiner sich stets bewegen kann, denn durch Rollen und Strampeln wird die Verdauung angeregt. Geben Sie ihm in diesen Phasen Geborgenheit, schmusen Sie viel mit Ihrem Jungen. Er und v.a. Sie als Mama müssen das lernen, dass der Stuhl von selber kommt. Erst wenn Ihr Schatz mehrmals erfahren und somit (umge)lernt hat, dass der Stuhlgang nicht mehr so plagend ist und auch keiner mehr an ihm unten nachhilft, wird sich die Situation entspannen. Das kann etwas dauern und wird nicht gleich von heute auf morgen passieren.
Ich kann Sie nur ermuntern hier durchzuhalten, Sie tun damit langfristig Ihrem kleinen Schatz etwas Gutes, auch wenn es im Moment sehr schwer ist.

Alles Gute!
Ihr HiPP Expertenteam
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