Moechte keine Flaschenmilch

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum

Du hast Fragen rund um das Thema Baby- und Kleinkind? Dann bist du hier bei uns genau richtig!
Wir sind das HiPP Expertenteam - Ernährungswissenschaftler und Mütter und haben jahrelange Erfahrung. Täglich beraten wir seit vielen Jahren im HiPP Elternservice am Telefon, per Mail, über Social Media und via Live-Chat viele Mamas und Papas. Es gibt keine Frage, die wir noch nicht gehört haben. Und wenn doch machen wir uns schlau! Deine Fragen sind also bei uns bestens aufgehoben – wir freuen uns auf deine Nachricht!
Wir sind immer montags bis donnerstags von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags bis 12 Uhr für dich da! Die Feiertage verbringen wir im Kreise unserer Lieben und beantworten die eingehenden Fragen so schnell wie möglich ab dem nächsten Werktag. Wir freuen uns auf deine Fragen!

Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi

gast.1413617
7. Mai 2012 10:11
Moechte keine Flaschenmilch
Liebes Expertenteam,

Mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und neben etwas Mittagsbrei wird er noch voll gestillt. Allerdings wuerde ich gerne langsam auf Flaschenmilch umstellen und abstillen, nur leider waren die ersten Versuche bislang sehr klaeglich.
Er trinkt grundsaetzlich gerne aus der Flasche - also Wasser, aber die Milch (hab 2er und auch Pre versucht), lehnt er konsequent ab, egal wie gross der Hunger ist. Er verzieht regelrecht das Gesicht, wenn ihm was in den Mund troepfelt. Abendbrei mag er auch noch uebhaupt nicht (habe die fertigen Glaeschen von Hipp getestet). Beim Abendbrei koennte es noch zu freuh sein, da er ja auch mittags nur ein halbes Glas schafft, habe ich mir ueberlegt. Aber wieso verweigert er so strikt die Milch? Ist da einach mehr Ausdauer und Ueben angesagt? Desweiteren ist mir aufgefallen, dass er auch jedes Mal erbricht, wenn ich versuche, ihm eine Milchflasche anzubieten. Er trinkt dann ja schon 20-30ml, auch wenn widerwillig und eben eher als Begleiterscheinung, weil ich ihm immer wieder die Flasche in den Mund stecke. Koennte es vielleicht sein, dass er eine Allergie auf Milcheiweiss oder so hat und deshalb immer die wenigen Mengen, die er aufnimmt, wieder ausbricht?
Ist es normal, dass Kinder so ungerne auf die Flaschenmilch umsteigen bzw wie sieht es statistisch aus, wie haeufig muss man es probieren, bis mal ein Flaeschchen akzeptiert wird?
Fuer eine Antwort bin ich sehr dankbar!
Liebe Gruesse
HiPP-Elternservice
7. Mai 2012 13:57
Re: Moechte keine Flaschenmilch
Liebe „JaraMT“,
es ist nicht ungewöhnlich, dass Ihr Sohn die Säuglingsnahrung zunächst ablehnt. Der Geschmack einer Milchnahrung ist für Ihren Kleinen ungewohnt und gewöhnungsbedürftig. Bedenken Sie auch, Ihr Junge ist über einige Monate mit dem Trinken an der Brust vertraut geworden. Neben Ernährung ist die Brust auch Wärme und Geborgenheit.

Das Abstillen kann nun langsam über die Beikost erfolgen. Dann ist das Fläschchen gar nicht notwendig. Sie können Monat für Monat die verschiedenen Beikostmahlzeiten einführen und über diesen Weg abstillen. Also nach dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei am Mittag den Milch-Getreide-Brei am Abend und dann den milchfreien Obst-Getreide-Brei am Nachmittag. Letztendlich bliebe dann noch das Stillen am Morgen, die gegen Ende des ersten Lebensjahres in die Milch aus der Tasse übergehen könnte.

Konzentrieren Sie sich erst mal auf den Mittagsbrei. Ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Also wenn Ihr Junge nicht weiter essen mag, nicht gleich Milch anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen und dann wieder probieren. Versuchen Sie es doch einfach aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch nur mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Hat sich das Menü gefestigt, gehen Sie zu weiteren Breien über.

Wenn Sie zügiger abstillen möchten, lassen Sie sich nicht entmutigen und bieten Sie weiterhin immer wieder eine Säuglingsnahrung an. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder nach geduldigem Wiederholen neue Geschmackserlebnisse über kurz oder lang akzeptieren lernen. Ein konkrete Anzahl an Versuchen kann ich Ihnen hier jedoch nicht vorgeben.
Sicher finden Sie in der Familie Unterstützung und der Papa oder die Oma etc. übernehmen für Sie die Versuche mit dem Fläschchen. Gehen Sie dabei mal aus dem Raum. Denn durch Ihre Anwesenheit wird Ihr Baby weiterhin die gewohnte Stillmahlzeit verlangen. Einige Kinder nehmen die Milch auch besser an, wenn ein, zwei Löffel Obstmus oder Karottenbrei untergemischt wurden.
Oft kann es auch hilfreich sein mit dem Sauger über die Wange des Babys zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, auch hiermit wird der Saugreflex ausgelöst.
Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Sohn von Ihnen, trotz der fehlenden Stillmahlzeiten, genügend Zuwendung und Geborgenheit in Form von Streicheln, Kuscheln, etc. erhält. So wird es Ihrem kleinen Schatz leichter fallen vom Stillen Abschied zu nehmen.

Sollte das Erbrechen anhalten, dann auf jeden Fall mit dem Kinderarzt Rücksprache halten. Das kann in der Tat einmal auf eine Unverträglichkeit hindeuten.

Lieber Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1318722
12. Mai 2012 23:52
Re: Moechte keine Flaschenmilch
Hallo liebes HiPP- Team!
Ich habe ein ähnliches Problem. Meine Tochter ist jetzt 5,5 Monate alt. In letzter Zeit habe ich immer wieder sehr schmerzhafte Milchstaus gehabt. Nun empfielt meine Gynäkologin abzustillen, mit Abstilltabletten. Diese habe ich allerdings noch nciht genommen, weil ich erst einmal testen wollte, wie meine Kleine auf Flaschenmilch reagiert.
Sie macht immer wieder ein schreckliches Theater, wenn die Milch nur aus der Flasche in ihren Mund tropft (sie ist aber definitiv nicht zu heiß). Sie mag noch nicht einmal an der Flasche nuckeln. Selbst wenn sie über 6 Stunden am Tag nichts getrunken hat, nimmt sie die Flasche nicht an. Ich habe auch schon Muttermilch abgepumpt und in eine Flasche gefüllt, aber selbst die will sie nicht. Ich habe schon verschiedene Sauger ausprobiert, mein Freund hat versucht sie zu füttern und ich bin aus dem Raum gegangen.
Es hat alles nichts gebracht. Sie schreit wie von einer Tarantel gestochen und guckt uns dabei immer total empört an. Wenn ich dann resigniere und sie anlege ist alles sofort wieder gut.
Sie bekommt mittlerweile auch schon Beikost. Mittags Gemüse- Kartoffelbrei (ab nächste Woche mit Fleisch) und nachmittags ein paar Löffel Obstbrei.

Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Tipps geben.
HiPP-Elternservice
14. Mai 2012 12:04
Re: Moechte keine Flaschenmilch
Liebe „N. S.1983“,
Ihrem kleinen Mädchen fällt es offensichtlich sehr schwer von dieser so lieb gewonnenen Stillmahlzeit Abschied zu nehmen. Einige Babys gehen diesen Schritt ohne weiteres mit, andere können sich mit der Flaschenmilch oder auch der Flasche an sich erst mal gar nicht anfreunden.

Vielleicht ist es auch wichtig, dass Sie selbst davon überzeugt sind. Aus Ihrem Beitrag lese ich heraus, dass es zwar aus medizinischer Sicht angebracht ist, wenn Sie nun abstillen, aber mir scheint, dass Sie im Herzen dafür selbst noch nicht ganz bereit sind. Das kann ich sehr gut verstehen.
Setzen Sie nun weder sich selbst oder Ihre Kleine unter Druck. Dann geht meist gar nichts. Genau so haben Sie es ja erfahren.

Lassen Sie, wenn das von den Schmerzen her möglich ist, das Thema Abstillen eine Woche lang komplett außen vor. Kommen Sie mit sich selbst ins Reine. Wenn Sie als Mama sich in einer Sache sicher sind, können Sie diese Sicherheit auch an Ihren kleinen Schatz weitergeben. Auch Ruhe und Geduld übertragen sich auf die Babys.

Kuscheln und schmusen Sie viel mit Ihrer Tochter, zeigen Sie Ihr dass körperliche Nähe auch ohne stillen möglich ist.
Wenn Sie den nächsten Versuch starten, sollten Sie selbst überzeugt sein und es wollen.
Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre, gehen Sie wenn das möglich ist in einen anderen Raum (also nicht dort wo Sie üblicherwiese stillen) und versuchen Sie eine andere Fütterhaltung als beim Stillen einzunehmen.

Manche Kinder mögen die Flasche mit dem Sauger an sich einfach nicht.
Säuglingsnahrungen müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen, das lernt sich ganz schnell und wird manchmal auch von lang stillenden Müttern mit Erfolg praktiziert. Oft hilft schon diese Anregung.

Gehen Sie egal was Sie tun, mit Überzeugung und viel, viel Geduld heran. Dann werden Sie und Ihr Mädchen auch diese Hürde meistern. Da bin ich mir sicher.

Ich drück Ihnen die Daumen!
Ihr HiPP Expertenteam
4 Beiträge • Seite 1 von 1
loading 19523...