Muss ich ihm jetzt doch Flaschenmilch geben?

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gast.1364061
28. Jan 2012 10:58
Muss ich ihm jetzt doch Flaschenmilch geben?
Guten Tag,

ich wäre sehr glücklich Ihren Rat zu hören zu meinem Problem.

Mein Kleiner hat so einen enormen Hunger und ich weiß nicht Recht wie ich da nachkommen soll. Er ist jetzt 7 Monate und ich stille noch. 5,5 Monate habe ich voll gestillt und dann nach und nach Beikost eingeführt. Er bekommt morgens ein halbes Gläschen Frucht und Getreide. Mittags ein Glas Kartoffel, Gemüse, Fleisch. Nachmittags bekommt er dann die andere Hälfte des Frucht und Getreide Gläschens und Abends Haferbrei mit einem halben Glas Apfel. Stillen tue ich morgens früh, mittags, nachmittags, abends und nachts kommt er immer noch ca. 6 Mal.

Man sollte ja meinen, dass ich bei so einem Speiseplan auch eine Stillmahlzeit ersetzten kann aber das geht nicht.

1. Er trinkt einfach nichts zum essen, ich biete ihm immer wieder etwas an, wie soll ich damit umgehen?Ich lande halt immer wieder beim stillen!

2. Im ersten Jahr sollte doch Milch die Hauptmahlzeit sein aber meine Milch scheint einfach nicht auszureichen!Sollte ich doch noch Flaschenmilch zufüttern? (Allerdings möchte ich das stillen ungern aufgeben)!

3. Ich stille ja noch oft. Auch wenn er davon nicht satt zu werden scheint, sind damit die Bedürfnisse gedeckt, weshalb Milch die Hauptmahlzeit sein soll im ersten Jahr?

4. Nachts wacht er so oft auf, sollte ich ihm dann mal eine Flasche machen (allerdings schlägt er sie immer weg)?

Ich weiß, dass die Fragen sowohl in die Beikostsparte und Milchsparte passt, ich hoffe jedoch dass ich bei Ihnen richtig bin?!

P.S. mein Kleiner ist trotz seines Hungers altersgerecht von Größe und Gewicht :)

Ganz lieben Dank an Sie!

Freundliche Grüße!
HiPP-Elternservice
30. Jan 2012 14:19
Re: Muss ich ihm jetzt doch Flaschenmilch geben?
Liebe „Muckelchenmama“,
gerne sind wir für Sie da.

Ihr Kleiner wird noch so viel gestillt, da ist es verständlich, dass er kaum oder nichts zusätzlich trinken will. Hier müssen Sie umdenken. Erst wenn die Milch weniger wird, wird Ihr Kleiner anfangen Durst zu empfinden. Das wird etwas Zeit dauern und womöglich nicht gleich von heute auf morgen passieren. Seien Sie unbesorgt, Ihr Schatz wird das lernen. Bieten Sie immer wieder geduldig was. Solange die Windeln nass sind und der Stuhl weich geformt, ist Ihr Sohn bestens mit Flüssigkeit versorgt.

Im zweiten Halbjahr rückt die Milch immer mehr in den Hintergrund. Das Löffeln und Kauen fester Kost entspricht mehr der natürlichen Entwicklung. Dennoch ist die Milch wichtig für die Kalziumversorgung. Zwei milchhaltige Mahlzeiten sind dafür ausreichend. Meistens sind das morgens eine Milch und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Insgesamt braucht ihr Schatz 400-500 ml Milch oder g Milchprodukt.
Es besteht kein Grund mit dem Stillen aufzuhören. Ich würde nur die Beikost mehr ausbauen und die Milch reduzieren. Mittags können Sie zu den Menüs ab dem 8. Monat übergehen. Hier ist die Portion eine größere (220 g) und es darf noch Früchte als Nachtisch geben. Nachmittags ruhig eine ganze Portion Frucht-Getreide-Brei anbieten und abends den Milchbrei. Bei all diesen Breimahlzeiten braucht Ihr Sohn keine Milch mehr im Anschluss, durch die feste Kost ist die Milch nun ersetzt. Ein Getränk gegen den Durst ist gerne möglich. Und mit etwas Übung und viel Geduld, wird Ihr Kleiner sich bestimmt mehr und mehr fürs Trinken begeistern lassen.

Nachts brauchen Sie nicht auf die Flasche umsteigen. Im Gegenteil, isst sich Ihr Schatz tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt, wird er lernen nachts ohne Nahrung auszukommen. Etwa ab dem zweiten Halbjahr kann ein Kind lernen, seinen Hunger und Durst am Tage zu stillen. Wie dies geschieht und wann ein Kind dazu bereit ist, ist sehr unterschiedlich und ganz individuell zu handhaben.

Es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass Kinder nachts wach werden, für das Durchschlafen eines Babys gibt es - leider - keine Garantie. Neben Hunger und Durst und Gewohnheit, können eine volle Windel oder aufregende Tage die Nachtruhe beeinflussen. Es gibt Entwicklungsschübe und Phasen wie z.B. das Zahnen, in denen die Kleinen besonders unausgeglichen sind und schlecht ein- und durchschlafen.

Das Trinken von Milch in der Nacht ist aber häufig eine liebe Gewohnheit, die die Kinder nicht so leicht ablegen mögen. Wenn Sie das ändern möchten, ist Ihre Konsequenz wichtig. Dann wird Ihr Sohn lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen.

Machen Sie, wenn sich Ihr Sohn nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie ihn durch streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Dann müssen Sie durchhalten. Das bedeutet bestimmt einige unruhige Nächte für Sie, bis Ihr Sohn sich daran gewöhnt hat ohne Brust wieder einzuschlafen. Aber überstürzen Sie jetzt nichts, gehen Sie einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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