Abstillen: Wie viel Milch mit 11 Monaten

Liebes Expertenteam,

meine Tochter ist fast 11 Monate alt und ich möchte gerne vollends abstillen. Allerdings frage ich mich, wie viel Milch sie in diesem Alter noch braucht und habe auch einige sonstige Fragen zur Ernährung ohne Stillen. Fläschchen hat sie nie genommen und Schnuller auch nicht.

1. Aktuell stillen wir noch morgens nach dem Aufstehen (meist 7 Uhr) und circa eine Stunde später gibt es Frühstück, manchmal sogar später. Wenn ich das Stillen weglasse, muss ich die morgendliche Mahlzeit dann mit einem Fläschchen (z.B. Premilch) ersetzen? Oder muss sie gar nicht mehr direkt nach dem Aufwachen eine Mahlzeit bekommen, sondern kann bis zum Frühstück warten? Wie viel Zeit darf zwischen Aufwachen und Frühstück denn so im Durchschnitt vergehen? Kann ich ihr dann die (Pre-)Milch aus einem Becher geben?

2. Abends bekommt meine Tochter gegen 18 Uhr ihren Milchbrei (ihr schmecken nur die Gute-Nacht-Breie aus dem Gläschen) und dann stille ich vor dem Einschlafen um circa 20 Uhr. Muss ich diese Stillmahlzeit dann auch mit einem Fläschchen ersetzen, oder reicht es von der Sättigung her aus, wenn zwischen der letzten Mahlzeit und dem Schlafen ungefähr 2 Stunden vergehen?

3. Und wenn wir das Stillen nachts (aktuell 1-2 Mal pro Nacht) weglassen? Dann würde sie zwischen 18 Uhr abends und 8 Uhr morgens überhaupt nichts essen… das kommt mir sehr lange vor. Wie würde denn ein guter Zeitplan aussehen, also wie lange kann ein Baby in diesem Alter denn ungefähr ohne eine Mahlzeit nachts durchhalten?

4. Ich höre/lese immer wieder, dass Babys vor dem 1. Geburtstag maximal 200 ml Kuhmilch am Tag zu sich nehmen sollten.
Wie viel Kuhmilch ist denn in einem Gute-Nacht-Gläschen enthalten?
Wenn ich ihr zum Frühstück einen Becher Milch reiche, sollte das dann Kuhmilch sein oder lieber Premilch?
Und wenn ich ein Müsli zubereiten möchte, mit welcher Milch mache ich das dann am besten?
Ich habe gesehen, dass Hipp auch Guten-Morgen-Breie mit Joghurt anbietet – wieviel Kuhmilch ist denn dort enthalten? Das muss ich doch alles zusammenrechnen wegen den 200 ml?
Oder was für einen Joghurt ohne Kuhmilch kann ich sonst kaufen, um zum Beispiel ein Müsli zuzubereiten?

Ich bedanke mich vielmals für die Beantwortung meiner zahlreichen Fragen!!!
Herzliche Grüße

Liebe “aw_nw“,

schön, dass Sie sich an uns wenden.

Bis zum ersten Geburtstag bleibt die Milch morgens ein sehr guter Start in den Tag, denn sie versorgt Ihre Kleine gleichermaßen mit Flüssigkeit und Nährstoffen.
Bieten Sie also morgens gerne Milchnahrung an. Gerne können Sie diese auch aus einem Becherchen anbieten. Gerade wenn die Kleinen trinken dürfen wie die Großen, ist das meist ganz spannend für sie. Am besten den Becher ganz voll machen, so dass die Lippen gleich benetzt werden. So öffnen sich die Lippen meist automatisch. Probieren Sie es aus! Sicherlich findet Ihre Kleine schnell Gefallen daran.

Ganz allgemein gibt es für die exakten Essenzeiten bei Kindern kein Patentrezept. Achten Sie da gerne auf Ihre Tochter und gehen Sie da ganz nach ihr vor. Sie weiß am besten, wann sie Appetit hat. Im ersten Lebensjahr bietet auch unser Ernährungsplan eine Orientierung: https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/er ... gJYivD_BwE . Bestimmt spielt sich nach dem Abstillen mit der Zeit auch ein neuer Rhythmus für Sie beide ein. Dann können Sie sich auch daran orientieren.

Möchten Sie beim Abstillen besonders behutsam vorgehen, kann Ihre Tochter auch noch zuerst gestillt werden, aber nicht komplett satt trinken lassen, sondern bieten ihr anschließend noch die Milchnahrung an. Oder genau andersherum und zunächst die Milchnahrung und anschließend die Brust anbieten. Sie könnten die Milch auch zunächst über einen Plastiklöffel füttern – auch wenn es nur kleine Mengen sind. Auch das kann hilfreich sein, sodass sich Ihre Tochter schnell an die Milchnahrung gewöhnen kann.
Selbstverständlich können Sie eine Anfangsnahrung wie die Pre-Nahrung anbieten. Diese enthält wie Muttermilch als Kohlenhydrat nur Milchzucker und kommt der Muttermilch am nächsten und kann auch bis zum Fläschchenende gefüttert werden.
Alternativ wäre auch nach sechs Monaten eine sogenannte Folgenahrung möglich. Die Folgemilch ist in Bezug auf die Nährstoffe an das Alter des Kindes angepasst. Die Beikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens.
Kennen Sie schon unsere HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke http://www.hipp.de/milchnahrung/produkt ... olgemilch/ ? Sie enthält wie Muttermilch und Pre-Milch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter ausgerichtet. Und sie schmeckt besonders lieblich. Nach dem 1. Geburtstag wäre auch eine Kindermilch eine Option.

Da Sie nach dem Ersetzen der Stillmahlzeiten fragen: Im zweiten Lebenshalbjahr werden noch 400-500 ml Milch bzw. g Milchbrei pro Tag empfohlen. Meist teilt sich diese Menge auf in ein bis zwei Fläschchen - oder im Alter Ihrer Tochter gerne auch Milch aus dem Becherchen - (zusammen etwa 200 bis 250ml) und eine Portion Milchbrei (200 bis 250g) am Abend. Nach dem 1. Geburtstag reduziert sich die empfohlene Menge auf 300 ml Milch bzw. g Milchprodukte pro Tag. Abends ist für viele Kinder die Milch auch einfach ein lieb gewonnenes Ritual, das zur Beruhigung oder auch aus Gewohnheit gefordert wird. Gerne können Sie nach und nach ein neues Einschlafritual einführen – wie gemeinsames Kuscheln, ein Schmusetuch mit Ihrem Geruch oder auch eine Geschichte vorlesen.

Zu Ihrer Frage bzgl. Kuhmilch: Kuhmilch sollte im ersten Jahr nicht zum Trinken gereicht werden, als Teil eines speziellen Babyprodukts (Gemüse, Menüs, Joghurt-, Quarkzubereitungen, Milchbrei etc.) ist Kuhmilch jedoch sinnvoll und für die Babyernährung vorgesehen.
Unsere Produkte mit Kuhmilch oder Milchprodukten sind selbstverständlich altersgemäß angepasst, so dass diese zum empfohlenen Fütterzeitraum gegeben werden können. Erst die Gesamtrezeptur ist für die Verträglichkeit entscheidend. Und darauf achten wir schon bei der Produktentwicklung. Unsere Produkte mit Milch oder Milchprodukten können Sie ohne Bedenken altersgerecht anbieten.
Wenn bei der Selbstzubereitung des Milch-Getreide-Breis Kuhmilch verwendet wird, gibt es fürs erste Jahr eine empfohlene Obergrenze von 200 ml Kuhmilch am Tag. Wir raten zudem im ersten Jahr für die Zubereitung von Milch-Getreide-Breien eine Mischung von 50% Vollmilch und 50% Wasser (= Halbmilch-Variante) zu verwenden.

Ich hoffe alle Ihre Fragen beantwortet zu haben

Ihnen und Ihrer Tochter wünsche ich alles Gute!
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende.

Ihre HiPP Exptertin