Baby 8 Monate isst kaum Brei

Liebes Hipp-Team,
unser kleiner Mann wird in 3 Tagen 8 Monate alt. Leider isst er noch immer nicht genügend Mittagsbrei. Er schafft selten mal ein Glas von 190 g. Ich biete ihm hinterher immer noch ein paar Löffelchen Obstbrei an, da würde er ein ganzes Gläschen verdrücken. Trinken tut er außer seiner Pre auch noch nicht wirklich. Kein Wasser und kein ungesüßter Tee. Seinen Abendbrei wiederum isst er meist ganz auf. So wie er uns beim Essen beobachtet und auch danach greift, dachte ich wirklich er möchte essen. Es fängt in seinem Stühlchen schon an. Er dreht sich, er schaut lieber in der Gegend rum, mein Mann darf noch nicht einmal in die Küche kommen ist er schon abgelenkt. Bilder etc müssten wir auch abhängen. Was ist das bei ihm? Es ist jedes mal ein Kampf dass er überhaupt mal ein paar Löffel isst. Das komische: Außer Haus isst er problemlos ein komplettes Glas. Aber ich kann ja nicht jeden Tag zur Oma oder jemand anderes fahren nur damit er isst Könnten es eventuell auch die Zähne sein dass er deswegen so schlecht isst? Wir vermuten dass die oberen langsam im Anmarsch sind.
Über Tipps würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße

Liebe „Baerbl31“,

Ihr Junge zählt eindeutig zur Kategorie „Süßschnabel“.

Obst, Milchbrei, also alles, was eher süßlich schmeckt und ihn dadurch an Muttermilch oder Milchnahrung erinnert, findet er klasse. Gemüse und Fleisch hingegen ist ihm nach wie vor noch nicht „geheuer“.

Eine Bitte gleich vorweg: sehen Sie das Essen niemals als Kampf an! Ich weiß, das ist
schnell so dahingesagt, aber Ihre innere Anspannung überträgt sich sofort aufs Kind.

Dass Ihr Kleiner essen kann, wenn er will sehen Sie ja, wenn Sie mit ihm unterwegs sind. Sind Sie aber zuhause, konzentriert sich wieder alles auf ihn, und Sie schenken seinem Verhalten all Ihre Aufmerksamkeit - und das weiß er natürlich.

Um wieder mehr Entspannung in diese eingefahrene Situation zu bringen wechseln Sie einmal Teller und Löffel (andere Farbe) – dies schafft eine unbelastete Situation.

Bieten Sie auch eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, kein Stress usw. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern kann auch oft für Entspannung sorgen.

Üben Sie keinen Druck aus. Ihr Kleiner bestimmt, ob und wie viel er von der Mittagsmahlzeit essen möchte. Will er nicht mehr weiteressen, reichen Sie keinen Nachtisch, sondern lenken ihn ein wenig ab (Lieblingsspielzeug, aus dem Fenster schauen etc.), und versuchen Sie es nach ca. 2-3 Minuten erneut. Das geliebte Obst lassen Sie mittags einmal für eine Weile weg. Dies kann er z.B. am Nachmittag bekommen. Und hat er keine Lust mehr auf die Mittagsmahlzeit und blockt ab, akzeptieren Sie es, und versuchen Sie es am nächsten Tag wieder. Und machen Sie sich immer bewusst: Ihr Sohn kann essen, und er wird essen wenn er hungrig ist.

Es ist sehr gut, dass Sie bereits Durstlöscher anbieten, auch wenn diese noch nicht unbedingt nötig sind. Dann kann er dies schon einmal üben. Wirklich wichtig werden Wasser & Co wenn schon einmal drei Milchmahlzeiten durch Brei ersetzt wurden.
Ein genauer Blick in die Windeln kann weiterhelfen, wenn Sie unsicher sind was den Flüssigkeitshaushalt Ihres Jungen angeht: sind die Windeln regelmäßig gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann passt die Flüssigkeitsmenge.

Liebe „Baerbl31“, schenken Sie dem Verhalten Ihres Sohnes keine zu große Aufmerksamkeit. Sie müssen wegen ihm nicht die Wohnung verändern und gar Bilder abhängen. Lassen Sie alles so, wie es ist. Sie werden sehen, das bringt wieder mehr Entspannung in Ihren Familienalltag.

Ich wünsche Ihnen und der ganzen Familie noch eine wunderbare Adventszeit!


Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin