Schlechter Esser 16 Monate

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Desi1201
22. Apr 2021 19:59
Schlechter Esser 16 Monate
Hallo,
mein Name ist Desi und ich habe eine 16 Monate alten Sohn namens Ryan.
Mein Sohn bekommt einmal in der Nacht (1:00 Uhr) ca 180 ml eine pre Flasche ohne geht auch nicht,
Morgen isst er gerne Mal Müsli mit Joghurt/Milch
Vor seinem Mittagsschlaf (12:30 Uhr)etwas leichtes (Obstteller) nach seinem Mittagschlaf essen wir alle gemeinsam so gegen 15:30 da liegt mein Problem Brei möchte er nicht essen tut er kaum was spielt eher mehr damit herum egal wie oft man ihn ermahnt das meiste liegt aufm Boden. Ich weiß nicht was ich da machen soll Kia meint er sei gesund und munter.
Abends möchte er garnichts essen, er verlangt nur nach seiner Milch und das gibt er mir auch schreien zu bemerken und schreit auch immer dann nur Milch Milch Milch.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

Mfg
Desi und Mini Ryan
HiPP-Elternservice
23. Apr 2021 09:31
Re: Schlechter Esser 16 Monate
Liebe Desi,

Ihren Wunsch kann ich gut verstehen und das Gute ist, Ihr Kleiner wird und kann sich mit der Zeit umgewöhnen. Er wird sich mit Ihrer Hilfe mehr und mehr tagsüber zu den Mahlzeiten satt essen und auch nicht nur süße Breie, Obst und die Milch bevorzugen.

Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Zudem hat sich Ihr Kleiner einfach an die Milch gewöhnt – sie ist bequem und vertraut. Eine sehr liebgewonnene Routine. Damit Ihr Kleiner aber ideal und ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt wird, ist eine ausgewogene Ernährung in der viele Lebensmittel ihren Platz finden wichtig - zu viel Milch, milchhaltiges und Obst sind nicht geeignet. Auch wenn das häufig bei den Kleinen besonders gut ankommt.

Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch wenn das nicht von heute auf morgen geht, bleiben Sie dabei. Ihr Junge hatte nun lange Zeit, sich an seinen ganz eigenen Rhythmus und Speiseplan zu gewöhnen. Möchten Sie eine Veränderung, dann ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und konsequent bleiben.

Einmal möchte ich die Milchmenge einordnen: In dem Alter Ihres Kleinen werden für die Kinder pro Tag noch etwa 300ml Milch und milchhaltiges (Milchbrei, Müseli, Joghurt, Quark, Käse, Frischkäse, etc.) empfohlen. Diese Menge reicht aus, um ihm mit allen wichtigen Nährstoffen aus der Milch gut zu versorgen. Auch liefert die Milch relativ viel Eiweiß, welches in zu hohen Mengen aber das Risiko für Übergewicht erhöhen kann. Zudem enthält sie relativ viele Kalorien. Es ist daher ganz wichtig, dass Ihr Junge lernt, sich tagsüber richtig satt zu essen. Trinkt er sich mit der Milch satt – das ist natürlich viel bequemer – dann ist der Hunger auf festes nicht mehr so groß. Die Milch gibt es jetzt in Kombination mit der festen Kost, sie ist nicht mehr die alleinige Sättigung wie im Säuglingsalter. Bieten Sie die Milch nur noch zusammen mit einem Brot, z.B. zum Frühstück und Abendessen, oder als Milchbrei, Müesli an. Auch einen Joghurt kann es mal als Zwischenmahlzeit geben, dann braucht er aber weniger Milch zum Trinken. Bedenken Sie: je mehr Milch er trinkt, desto mehr werden andere wichtige Lebensmittel verdrängt. Das ist die Schraube, an der Sie drehen müssen.

Noch ein Gedanke zu der Milch in der Nacht: Für Ihren Schatz ist das eine liebgewonnene Gewohnheit und es ist natürlich auch kuschelig. Aber bedenken Sie, dass er damit versucht, sich nachts satt zu trinken. Daraus ergibt sich ein Kreislauf, den es zu durchbrechen gilt. Bieten Sie besser Wasser an – das kann es gerne gegen den Durst geben. Ohne die nächtliche Milch schonen Sie auch die Zähnchen und die Verdauung kann mal nachts zur Ruhe kommen. Damit lernt er dann leichter, einen richtigen Mahlzeitenrhythmus zu entwickeln. Versuchen Sie ihn anderweitig in den Schlaf zu bringen und neue Rituale einzuführen: kuscheln, Liedchen singen, Spieluhr, Geschichte erzählen, Tuch mit Geruch von Mama, etc. Auch wenn es zuerst ein paar unruhige Nächte geben kann, wird er sich mit der Zeit umgewöhnen.

Tagsüber kann sich Ihr Junge zu allen Mahlzeiten richtig satt essen – Ihr Sohn ist schlau, vertrauen Sie darauf. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres – keine Milch, kein Obst -, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen. Als Zwischenmahlzeit eignet sich Obst besser in Kombination mit etwas getreidehaltigem wie kindgerechte Knabberprodukte oder als Getreide-Obst-Brei.

Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrem Sohn eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe.
Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Schatz an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.

Hier finden Sie auch noch den einen oder anderen Tipp für das Essen mit Kleinkindern zusammengefast: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/tip ... inkindern/ )

Liebe Desi, ich bin mir ganz sicher, dass Ihr Sohn sich umstellen kann. Sie sind ein gutes Team und schaffen das!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Liebe!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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