Beikost funktioniert überhaupt nicht

Guten Morgen, meine Tochter ist bald 1Jahr alt. Nach wie vor bekommt meine Tochter nur ihre Milchflasche. Ich biete ihr Brei an oder Familienkost beides will sie nicht.
Brei gehen mit gaaanz viel Glück wenn überhaupt 2Löffel, dann macht sie den Mund nicht mehr auf, ich gebe ihr eigenen Löffel auch das hilft nicht. Wenn ich ihr Familienkost gebe wird nur mit dem Essen gespielt und das essen wird zerpflückt und im Mund landet nichts. Das geht mittlerweile seit vielen Wochen so. Es ist auch egal ob die letzte Milchflasche 2Std oder 6Std her ist.
Aber sie selbst ist fit und alles sonst okay.

Liebe „Rafa28062013“,

gleich vorweg: Eines ist sicher, jedes gesunde Kind hat sich noch früher oder später an feste Nahrung gewöhnt.

Sie schreiben Ihre Kleine macht einen fitten und munteren Eindruck – das darf Sie bestärken!
Haben Sie auch schon mit Ihrem Kinderarzt über die Situation gesprochen? Er ist vor Ort und kann letztlich am besten einschätzen, ob das Essverhalten über das „Normale“ hinausgeht und ob sich Ihre Kleine gesund entwickelt.
Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden.
Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Kost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen.

Dennoch machen Sie es genau richtig, Ihre Kleine weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn es am Anfang nur die zwei Löffelchen sind – wie Sie schreiben. Mag Ihre Tochter den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter den Brei. Ruhig auch mal den Appetit zum Gehilfen machen. Mit etwas Appetit isst es sich mittags auch gleich schon viel besser.

Probieren Sie es gerne aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.
Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Tochter kann und wird es mit der Zeit lernen sich auch am Brei oder bei Gemüse, Beilagen, Brot etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Bieten Sie dann auch weiterhin geduldig Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen etc. an. Brotstückchen können Sie zunächst in Milch einweichen und so füttern, dann „flutschen“ sie besser…Vielleicht findest das Ihre Tochter auch interessanter.

Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Mädchen merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.

Achten Sie auch weiterhin auf das richtige Zeitfenster. Ihre Tochter sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit sollte aber schon groß genug sein, damit auch genug Appetit da ist. Schauen Sie, dass Sie genug Zeit zum Essen haben und mit Aufmerksamkeit ohne Ablenkungen (Radio, TV, Handy…) dabei sind.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen auch weiterhin selbst ein Löffelchen in die Hand. Lassen Sie Ihr Kind experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben.
Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft.

Nehmen Sie Ihre Tochter weiterhin mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass sie Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.

Ihre Tochter wird mit Ihrer Hilfe lernen, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen zu entdecken gibt.

Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten!

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin

Hallo,

vielen Dank für Ihre Antwort

Sie macht den Mund auch nach einer Weile nicht auf, also mit Pause. Und es ist echt egal ob die letzte Milch 2Std oder sogar 5-6Std her ist. Sie isst einfach keinen Brei oder zerpflückt nur das normale Essen.

In 2Tagen haben wir einen Termin beim Kinderarzt, der wird mit Sicherheit meckern. Aber naja ich kann sie nicht zum essen zwingen.

Hallo,
also unser kleiner wird jetzt dann 18 Monate und er isst auch nur mit sehr viel Glück an unserer Familienkost mit. Meist sind es nur ein paar Happen und dann war's das wieder und dann verlangt er seine Flasche mit Hipp Folgemilch 3. Breie und Gläschen hat er auch immer verweigert.
Aber ich mache mir da gar keinen Stress solang er fit und munter ist.
Ich denke, du musst nach deinem Bauchgefühl gehen und schauen was deine kleine am liebsten essen mag und ihr das dann anbieten. Dann bekommt sie Spaß am Essen. Bei uns funktioniert es besser seit er mit seiner Gabel essen darf.
Viel Spaß beim ausprobieren und lass dich nicht unterkriegen.
LG Kathrin