Anstrengendes Essverhalten

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Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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Meine Tochter ist 1 Jahr alt und bekommt tagsüber Familienkost, nachts stillen wir.
Sie hat anfangs recht gut Brei gegessen, mittlerweile mag sie das fast gar nicht mehr. Nur den abendlichen Grießbrei oder ab und an mal etwas GOB oder püriertes Fruchtmus.
Morgens Frühstückt sie mit uns. Wenn es gut geht, isst sie mehr als eine halbe Scheibe Brot.
Dann geht es kurz danach aber los mit dem Gejammer - sie hat Hunger. Biete ihr dann zwei, drei Sachen an. Banane oder nochmal Brot zum Beispiel. Davon isst sie dann ein paar bissen, dann fliegt wieder alles rum. Sie schmeißt jedes Mal nach ein paar Brocken das essen rum und quengelt. Ich höre dann meistens auf, wenn ich ihr 10 verschiedene Sachen mache, dann kann das doch auch nicht zielführend sein?
So zieht sich das jedenfalls durch den Tag.
Nur abends beim Grießbrei können es schon mal knapp 200g werden.
Wie bekomme ich sie dazu, dass sie sich an einer Mahlzeit satt ist? Und nicht immer nur bröckchenweise.
Stillen will sie nicht mehr danach, ist auch nur Gekaspere.
Sie hat sonst eigentlich sehr viel gegessen. Vom Brötchen, Wienerle, Wurst, Kartoffeln, Nudeln, Breze etc
Alles wird nach zwei, drei Happen verschmäht
Was mache ich falsch?
Wir essen immer zusammen und sie sieht auch, dass wir die Sachen ja auch essen. Erst will sie auch unbedingt mitessen, aber nach kurzer Zeit fliegt alles auf den Boden oder sie spielt nur noch.
ich möchte Sie bestärken – Sie machen nichts falsch! Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen.
Kinder - wie auch wir Erwachsene - entwickeln Vorlieben und es gibt Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)". Und dennoch gedeihen sie! Diese Phasen hat die Natur schon mit einberechnet.
Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben mit so wenig zufrieden. Meist essen die Kleinen auch mehr als man im ersten Moment denkt. Die Speisenauswahl wird aber wieder umfangreicher werden. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrem Schatz. Sie hat sich dann an den wenigen Dingen „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen.
Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrem Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“
Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits:
Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrer Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe.
Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen.
Ziehen Sie Mahlzeiten auch nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Schatz an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.
Sie werden sehen, bald spielt es sich wieder ein!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schatz alles Gute und eine schöne Sommerzeit!
Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
Ich bleibe einfach weiter dran und versuche nicht so verbissen zu sein, ich denke das jetzt eh nur unter Druck.
Ich bin halt nur froh, wenn sie dann irgendwas ist. Der Kinderarzt meinte nämlich vor zwei Wochen, dass sie zu wenig wächst. Sie ist 73 cm groß und 8,6 kg schwer. In der Kurve hätte sich das wohl in den letzten Monaten langsamer entwickelt als im ersten halben Lebensjahr. Und da ist man jetzt als Eltern natürlich versucht, alles zu tun, dass das Kind auch wirklich isst
Eine Frage habe ich noch:
Wenn ich ihr etwas zu essen auf einen Teller tue und ihr ihr den Teller hinstelle, dann nimmt sie immer ein Stück in den Mund, kaut ein bisschen drauf ru

Aber ich mache mir etwas Sorgen, weil unser kinderarzt vor zwei Wochen meinte, dass sie zu langsam wächst. Da müsste man natürlich dann erst recht, dass das Kind gut ist. Sie ist 73 cm groß und wiegt 8,6 kg. Sie war zuerst über dem Durchschnitt, dann mit sechs Monaten genau im Durchschnitt und jetzt liegt sie im unteren Bereich. Daher meinte er, dass sie nun zu langsam wächst.
Eine Frage habe ich noch: wenn ich ihr ihr Essen klein Schneide und auf ihren Teller gebe, dann nimmt sie immer einen Brocken in den Mund, kaut darauf rum und wirft ihn dann weg. Dann nimmt sie den nächsten broken. Bin jetzt mittlerweile dazu übergegangen, dass ich ihr jedes Stück einzeln gebe, sobald sie den letzten Bissen hinunter geschluckt hat weil ansonsten kaut sie alles nur an. Oder soll ich ihr wieder ihr Essen auf ihren eigenen Teller geben? Das fliegt halt immer alles durch die Gegend anstatt in ihrem Mund zu landen oder zumindest annähernd in der Nähe - das Essen muss dir schließlich trotzdem erstmal noch lernen.
herzlichen Dank für das schöne Lob! Wir freuen uns sehr darüber!
Ich denke nicht, dass das Essverhalten Ihrer Kleinen etwas mit dem Wachstum Ihrer Tochter zu tun hat. Sie können das auch nicht steuern, indem Ihre Kleine mehr isst oder essen muss. Das liegt zwar nahe, aber setzen Sie da weder sich selbst noch Ihr Mädchen unter Druck.
Kinder gedeihen und wachsen nicht immer nach Lehrbuch, oft passiert es auch schubweise. Richtig ist, dass der Kinderarzt die Entwicklung Ihrer Tochter weiterhin beobachtet. Aber das ist bei den Untersuchungsterminen ganz automatisch ein Teil.
Was das Essverhalten Ihrer Tochter betrifft, so ist das alles ganz normal. Ihre Kleine ist nun ein Kleinkind und erlebt das Essen gerade mit allen Sinnen. Sie fasst es an, reibt es mit den Fingern, zerdrückt es, schnuppert, schmeckt, beißt ab, schluckt, spuckt was aus, schmeißt was auf den Tisch oder zu Boden. Das sind ganz übliche und für Ihre Tochter super spannende Erfahrungen.
Machen Sie am besten nicht zu viel Aufhebens darum, ermahnen Sie nicht zu viel. Je mehr Ihre Tochter merkt, dass Mama auf ein bestimmtes Verhalten "engagiert" reagiert oder von Mama besondere Aufmerksamkeit bekommt, umso interessanter wird diese Verhaltensweise für Ihren Schatz sein.
Seien Sie noch nachsichtig. Aber vor allem: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Auch das "gesittete" Essen bei Tisch wird Ihr Mädchen von Ihnen abschauen und lernen. Da ist noch genug Zeit dafür da.
Sie können es ja mal mit einem Mittelweg probieren und vielleicht zwei-drei Stückchen auf den Teller legen. Und am besten nicht zu viel kommentieren und eingreifen. Ich bin mir sicher, Ihre Kleine wird es lernen sich nach und nach vom Teller satt zu essen. Das ist jetzt wieder Übung und ein gemeinsamer Lernprozess.
Alles Gute und herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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