Beikost 2-Stunden-Ryhthmus

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Expertenforum
JuliaBr
31. Mär 2020 13:52
Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
Hallo,

Ich glaube, dass wir bei der Ernährung unseres kleinen Bewegungsfanatikers ein bisschen in der Sackgasse stecken. Der Kleine war diesbezüglich von Beginn an etwas schwierig. Nun ist er 9,5 Monate alt und wir bewegen uns in einem immerwährenden 2-Stunden-Rythmus (auch nachts - seit 9,5 Monaten).
Seine Trinkmenge ist nie über 140 ml Milch hinaus gegangen.

Unser Ernährungsplan schaut im Moment wie folgt aus:

6 Uhr Frühstück mit 10 g Reis oder 5-Korn-Brei auf 100 ml Pre-Milch
8 Uhr Fläschchen mit 110 ml Milch (hälftig Pre und 1er)
10 Uhr Fläschen mit 110 ml Milch (hälftig Pre und 1er)
12:30 Uhr Mittagsbrei 190 Gramm (mangels Zähnen bislang für ab vier und sechs Monaten)
15 Uhr Fläschchen mit 120 ml Milch (hälftig Pre und 1er)
17 Uhr Griesbrei aus 10 g mit 100 ml Wasser
18:30 Uhr 140 ml Milch (hälftig Pre und 1er)

Nachts will er dann noch weitere 450 ml Milch haben.

Ich habe versucht, die Abstände am Tag zwischen den Mahlzeiten zu vergrößern, was dazu führte, dass er pro Mahlzeit nicht mehr gegessen oder getrunken hat, dafür nachts aber noch mehr als die 450 ml Milch haben wollte.

Ich habe versucht, tagsüber die Milch mit mehr Pulver und nachts mit weniger Pulver zuzubereiten, was dazu führte, dass die Trinkmenge pro Mahlzeit tagsüber abnahm und nachts anstieg (was einen 1-Stunden-Rythmus in der Nacht zur Folge hatte).

Ich habe versucht, am Nachmittag statt einer Milch Obstbrei zu füttern, woraufhin wir zwei grausame Nächte hatten, in welchen der Kleine vor Magenschmerzen gejault und gewimmert hat.

Die Breimenge am Morgen und Abend lässt sich bislang nicht erhöhen. Dass er mittags mittlerweile ein ganzes Gläschen isst, hat auch gut vier Monate gedauert (mit einigen Rückschlägen).

Ich glaube, dass die Milchmenge zu hoch ist. Zu dick ist er aber nicht. Während er von der Körpergröße her am oberen Rand der Kurve entlang schrammt, ist sein Gewicht eher am unteren Rand der Kurve. Er könnte für seine Größe nen gutes bisschen schwerer sein, weshalb ich davor zurückschrecken, ihm tagsüber statt Milch Wasser zu geben.

Ich brauche irgendwie mal eine externe Idee, denn so geht das auf Dauer nicht weiter.

Gruß
Julia
HiPP-Elternservice
2. Apr 2020 14:17
Re: Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
Liebe Julia,

oh das klingt alles sehr kräftezehrend – gerne gebe ich Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg.

Der Ernährungsplan Ihres Sohnes ist, wie Sie schon schreiben, sehr milchlastig. Die Milch macht im Alter Ihres Sohnes eher einen kleinen Anteil in der Ernährung aus. Ihr Kleiner braucht noch 400-500 ml inklusive Gramm Milchbrei. Meist teilt sich das auf in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).

Die Milch kann Ihren Kleinen nicht mehr richtig sättigen und mit allen Nährstoffen versorgen, daher sollte die feste Nahrung mehr und mehr in den Fokus rücken. Achten Sie darauf, dass insgesamt am Tage ausreichend Kalorien zugeführt werden. Um sicher zu sein, dass er wirklich keinen Hunger mehr hat, ist es gut, wenn ein Rest von der Nahrung übrig bleibt.

Bitte achten Sie auch darauf, verschiedene Milchpulver (wie bei Ihnen Pre und 1) nicht untereinander in einer Flasche zu mischen und nicht mehr Pulver als zur angegebenen Wassermenge hinzu zugeben. Dadurch können die Nährstoffe nicht in dem richtigen Verhältnis zugeführt werden. Auch kann mehr Milchpulver zu Verstopfungen führen. Ein „Ausschleichen“ der Milch durch Verdünnen ist hingegen in der Nacht durchaus sinnvoll: Das heißt, einfach immer weniger Pulver ins Wasser geben und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückgehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Das Ausschleichen klappt gut, wenn Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge reduzieren, so kann sich Ihr Kleiner langsam daran gewöhnen. Das kann jedoch etwas dauern, bis sich Ihr Kleiner damit anfreundet. Da ist wieder Ihrer Geduld gefragt.

Am Morgen eignet sich noch gut ein milchhaltiges Frühstück – entweder in Form von einem Milchbrei oder als Milch aus der Flasche/Becher.

Am Vormittag sowie am Nachmittag sollte eher eine milchfreie Mahlzeit stehen. Zum Überbrücken bis zum Mittagessen bzw. Abendessen ist eine Getreide-Obst-Kombination gut geeignet: Ein Getreide-Obst-Brei oder je nach Kauvermögen mal ein paar weiche Obst- oder Gemüseschnitze und was zum Knabbern (Reiswaffel, Hirsekringel...) dazu. Unsere HiPP Hirse-Kringel ab dem 8. Monat gehen meist auch wenn noch keine Zähnchen da sind. Diese lösen sich durch ihre babygerechte Struktur schnell im Kindermund auf. Gehen Sie hier aber nach den Vorlieben und auch der Reife Ihres Kleinen vor.

Zur Mittagsmahlzeit: Probieren Sie mal altersentsprechend mit den stückigeren Gläschen weiterzumachen – auch wenn noch keine Zähnchen da sind. Gegen die feine Stückchen in unseren HiPP Menüs spricht nichts. Kinder kauen und zermalmen das Essen nicht nur mit den Zähnen. Auch die harten Kau- und Kieferleisten tun hier ihre Dienste. Auch ohne Zähne kann Ihr Junge also schon recht gut „kauen“. Die weichen Stückchen werden nicht richtig gekaut, dienen aber der Stimulation der Mundmotorik und fördern das Kauen.

Bleiben Sie frohgemut dran und bauen Sie die festen Mahlzeiten von den Mengen her weiter aus. Probieren Sie es auch einmal so: Mag Ihr Sohn nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal ein bisschen den Hunger zum Gehilfen nehmen. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.

Bieten Sie dazu ausreichend Getränke wie Wasser oder ungesüßten Tee an – diese zusätzlichen Getränke sind nötig, sobald zwei Milchmahlzeiten eingeführt wurden.

Sobald die Breimengen steigen, werden die Abstände zu den Mahlzeiten größer und die Tage sowie Nächte ruhiger. Und auch andersrum. Wenn die Milch nachts weniger wird, steigt meist automatisch der Hunger am Tage.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie weiterhin alles Gute.

Herzliche Grüße

Ihr HiPP Experten-Team
JuliaBr
2. Apr 2020 16:49
Re: Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
HiPP-Elternservice :

> Bleiben Sie frohgemut dran und bauen Sie die festen Mahlzeiten von den
> Mengen her weiter aus. Probieren Sie es auch einmal so: Mag Ihr Sohn nicht
> weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die
> Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal ein bisschen den
> Hunger zum Gehilfen nehmen. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die
> „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.


Hierzu möchte ich eine Rückfrage stellen: wie soll das funktionieren, wenn der Kleine direkt im Anschluss an den Brei (egal welche Menge) überhaupt keine Milch haben möchte? Wir haben das mit den Pausen ausprobiert und waren überhaupt nicht erfolgreich.
HiPP-Elternservice
2. Apr 2020 17:35
Re: Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
Liebe Julia,
Entschuldigung, ich meinte allgemein tagsüber und nachts und nicht eine Milch im Anschluss.

Aus meiner Sicht ist die nächtliche Milch die Schraube, an der Sie drehen müssen. Letztlich wird Ihr Kleiner lernen, am Tag und in der Nacht mit immer weniger Milch auszukommen, bis es nachts einmal gar nichts mehr gibt. Das kann einige Zeit mit Protest bedeuten und Ihr Junge wird seine Gewohnheit nicht gleich begeistert aufgeben. Bleiben Sie dennoch konsequent bei Ihrem Vorhaben. So unterstützen Sie ihn mit am meisten, wenn Sie sein Essverhalten in eine andere Bahn lenken möchten. Was auch hilft, ist sich ein konkretes Ziel zu setzen. Zum Beispiel in 2 oder auch 4 Wochen haben wir es erreicht, dass es nachts weniger oder keine Milch mehr gibt. Also ruhig etwas mittelfristiger planen und nicht zu viel von heute auf morgen erwarten.

Herzlichst
Ihr HiPP Expertenteam
JuliaBr
6. Apr 2020 11:24
Re: Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
Hallo,

Es sind ein paar Tage vergangen, in welchen wir die Einführung von Obst in den Frühstücksbrei probiert haben. Leider mit dem Erfolg von Bauchschmerzen, so dass wir die Baustelle zunächst verschieben wollen und unser Augenmerk auf den zwei-Stunden-Rythmus legen möchten. Da uns klar ist, dass wir die Stellschraube Nachts betätigen müssen, stellt sich für uns eine Frage: reichen die Kalorien, die der Kleine am Tag zu sich nimmt, aus, um seinen Tagesbedarf dem Grunde nach zu decken, so dass wir einen Teil der nächtlichen Mahlzeiten durch verdünnte Milch ersetzen bzw. die Zeit zwischen den Nachtmahlzeiten irgendwie strecken? Oder braucht er tatsächlich die Milchmenge aus der Nacht, um seinen Tagesbedarf an Kalorien zu decken? Ist es also wirklich Hunger oder bloße Gewohnheit?

Julia
HiPP-Elternservice
6. Apr 2020 13:56
Re: Beikost 2-Stunden-Ryhthmus
Liebe Julia,
gehen Sie einfach in kleinen Mengen voran, das hilft bei sensiblen Babys am besten.

Was die Milch in der Nach betrifft, ist das ja genau der Grund, dass der Hunger nun auf den Tag verschoben werden soll.
Sie geben deshalb keine oder weniger nächtliche Milch, damit Ihr Schatz sich tagsüber mehr satt isst.
Bekommt er nachts nun weniger bzw. keine Kalorien, wird sich Ihr junge automatisch am Tage besser satt essen und da mehr Kalorien holen. Versuchen Sie dabei den Mehrappetit am Tag nicht durch mehr Milch tagsüber auszugleichen.
Ihr Kleiner soll nun mehr bei der Beikost zulangen. Das ist ja der Sinn des ganzen Manövers.

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
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