1 Jährige isst plötzlich fast nichts mehr

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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wie ich bereits feststellen musste, bin ich nicht die einzige, die Probleme damit hat, dass ihr Kind nichts isst.
Meine Tochter hat mit 4 1/2 Monaten begonnen Beikost zu essen und sogar gleich richtig reingehauen. 4 Wochen später gab es dann Abendbrei mit Getreide und Fruchtbrei auch der würde von Anfang an gut angenommen. Trotzdem hat sie meist nur die Hälfte eines Altersentsprechenden Gläschens geschafft.
Irgendwann hat sie dann angefangen bei mir mitzufrühstücken und seit Dezember ist sie bis auf ihre Morgenmilch gänzlich abgestillt.
Seit ca. 6 Wochen verweigert sie nun ihren Brei komplett. Ich dachte erst, sie hätte vielleicht keine Lust mehr auf Brei, denn beim Frühstück hat sie oft eine ganze scheibe Toast mit Frischkäse gegessen. Von meinem Teller hat sie oft noch mitgegessen, also gab's einfach das, was ich gegessen habe. Zum einschlafen bekommt sie zudem eine Flasche 150 ml Milch.
Inzwischen ist es noch schlimmer geworden. Beim Frühstück will sie gerade mal drei Stück Brot, wenn überhaupt und evtl. eine Scheibe Gelbwurst, Mittagessen verweigert sie komplett, beim Abendssen isst sie nur solange sie selbst essen darf und dann auch nur ein kleines Stückchen zum probieren.
Als Zwischenmahlzeit biete ich frisches Obst oder Zwieback und ab und an einen Joghurt an. Das Obst und der Zwieback wird je nach Lust und Laune mal gegessen, mal komplett verweigert, besonders wenn es das Obst bereits in den Tagen zuvor gab, hat sie kein Interesse. Der Joghurt geht hingegen eigentlich immer. Sonst gibt es aber nichts, was mit Sicherheit gegessen wird.
Es gab nun schon mehrfach Tage an denen gerade mal 3 Trauben und 2 Scheiben Wurst sowie die Milch den Weg ins Kind fanden, weil sie schlicht alles ablehnt. Da sie eh schon sehr zierlich für ihr Alter ist, mache ich mir allmählich wirklich Sorgen. Hunger hat sie offenbar, aber essen will sie irgendwie nichts.
Was kann ich denn noch tun?
Ihre Kleine hat genau gemerkt, wie viel Aufmerksamkeit es ihr beschert, wenn sie so wählerisch beim Essen ist. Kinder haben da ein ganz feines Gespür für.
Wie viele Kinder in diesem Alter macht Ihr Mädchen gerade recht deutlich, welche Vorlieben es hat und was gerade nicht so der Hit ist. Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt und bringen die Eltern zum Verzweifeln.
Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht.
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihre Tochter weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“
Was können Sie tun?
Leben Sie Ihrem Mädchen wie bisher als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Auch wenn man gerade bei zierlichen Kindern gerne dazu neigt ihnen „dauernd“ etwas zu essen anzubieten und sich darüber freut wenn sie überhaupt etwas essen, würde ich Ihnen empfehlen bei einem regelmäßigen Mahlzeitenschema (3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten) zu bleiben. Reichen Sie zu diesen festen Zeiten das Essen und vermeiden Sie kleine Snacks oder Naschereien zwischendurch. Dann kann sich bei den regulären Mahlzeiten auch ordentlich Hunger aufbauen und die Kleinen lernen ihren Hunger am Tisch bei zu stillen.
Gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein. Bieten Sie einfach so wie bisher für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein.
Verweigert Ihr Mädchen das Essen oder mag es nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht.
Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Tochter gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, es wird das nehmen was es braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite.
Meine besten Tipps sind:
* „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab.
* Essen ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihre Kleine gibt und es ihr - trotz allem - gut geht!
* Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer.
Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden.
Eine Extra-Portion Geduld
wünscht
Ihre HiPP Expertin
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