Wie wird der Stuhl wieder weich?

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Expertenforum
Maggy666
29. Jan 2020 20:15
Wie wird der Stuhl wieder weich?
Hallo,

mein kleiner, 7.5 Monate, bekommt seit einer Woche die 220g Gläser. Er hat vorher die 190g gut geschafft. Aber jetzt isst er nur noch 130-150g. Er scheint die Stückchen auch nicht wirklich zu mögen und würgt/ hustet sie teilweise wieder hoch. Sollte ich damit warten bis er Zähne hat? Und ist die Menge die er momentan isst auf Dauer auch ausreichend oder wäre es schon besser wenn er die 220g schafft?


Seit Beikosteinführung vor 1,5 Monaten hatte er Stuhlprobleme. Er war nur am quengeln und drücken aber es kam kaum mal was raus. Ich weiß dass das bei Babys durch die Breieinführung nix ungewöhnliches ist, er litt aber sehr darunter und normalerweise war seine Windel 4 mal am Tag voll. Stuhlauflockernde Lebensmittel wie Brokkoli, Blumenkohl usw gibt es ja leider in keinem Glas, dafür ist überall Karotte drin was immer noch verstopfend wirkt. Obst zum Nachtisch mag er nicht.
Nur bei Spinat mit Kartoffeln ist der Stuhl etwas weicher, diesen mag er aber nicht wirklich.
Ich weiß nicht welche Sorten ich ihm noch geben soll.
Der Kinderarzt hat uns Kümmelzäpfchen und Lactulose verschrieben, dass bekämpft ja aber nicht die Ursache und ist keine Dauerlösung, daher möchte ich das nicht weiter anwenden.


Seit 1 Woche ist er nun zwar nicht mehr quengelig, der Stuhlgang erfolgt wieder jeden Tag aber immer noch hart. Ich versuche ihn wann immer es geht Wasser zu reichen. Er bekommt Mittagsbrei, mit etwas Wasser verdünnt, Abendbrei mit Wasser angerührt, zwischendurch trinkt er über den Tag ca 60ml und wird noch 4-5 mal gestillt in 24h.
Ist die Trinkmenge ok oder wieviel muss er trinken damit sich seine Stuhlkonsistenz wieder bessert?
Und welche Konsistenz ist bei Brei noch normal? Der Windelinhalt sieht aus wie von einem Erwachsenen. Ist das in diesem Alter schon ok?


Vielen lieben Dank!
HiPP-Elternservice
31. Jan 2020 13:53
Re: Wie wird der Stuhl wieder weich?
Liebe „Maggy666“,

die feinen Stückchen in den Menüs ab dem 8. Monat sind so fein, die können Babys auch ohne Zähne essen. Kinder kauen und zermalmen das Essen nicht nur mit den Zähnen. Auch die harten Kau- und Kieferleisten tun hier ihre Dienste. Auch ohne Zähne kann Ihr Junge also schon recht gut „kauen“,

Haben Sie noch Geduld mit Ihrem Schatz. Jedes Essen bzw. neue Beschaffenheit ist für ein Baby gewöhnungsbedürftig. Manche Kinder brauchen für die Umstellung auf die stückige Kost einige Zeit. Diesen Schritt zu gröberer Nahrung gehen die Kleinen einfach ganz unterschiedlich schnell. Geben Sie Ihrem kleinen Liebling ruhig die Zeit, die er dafür braucht. Sie können gerne noch etwas bei den fein pürierten Menüs oder denen ab dem 6. Monat bleiben. Von den Nährstoffen macht das keinen Unterschied. Passen Sie die Portionsgröße einfach an den Appetit Ihres Sohnes an
Damit Ihr Kind sich an die stückige Kost gewöhnen kann, können Sie zunächst auch nur löffelweise stückige Nahrung unter den pürierten Brei mischen. Zum Beispiel mal die Menüs ab dem 8. Monat mit in die fein pürierten Breie mischen. Anfangs können Sie die Stückchen auch noch mit einer Gabel zerdrücken und Ihren Kleinen so langsam an die gröbere Kost heranführen.

Schade, dass Ihr Kleiner die Spinatgläschen und auch das Obst als Nachtisch nicht mag. Erfahrungsgemäß hilft das recht gut.

Bei der Beikost wird der Stuhl häufig fester und er kommt seltener. Es ist auch normal, dass die Kinder dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen, aber weinen sollte ein Baby natürlich nicht.

Beim Stuhlgang gibt es individuell eine enorme Bandbreite. Das gilt für die Konsistenz, die Häufigkeit und auch für die Farbe.
Von sehr weich, bis cremig oder pastös gibt es viele mögliche „normale“ Beschaffenheiten, die sich auch phasenweise abwechseln können.
Auch die Häufigkeit zeigt eine große Spannbreite. Mehrmals täglich oder ein-zweimal die Woche Stuhlgang sind normal und kommen bei Babys ganz unterschiedlich vor.

Wichtig ist bei allem, dass Ihr Schatz durch die Verdauung nicht beeinträchtigt ist und munter und zufrieden gedeiht. Aus meiner Sicht ist der Stuhl noch „normal“ und es liegt bei Ihnen weder an der Flüssigkeit noch der Milch.
Erneut mein Tipp: Gehen Sie bei der Beikost weiter voran, damit der Darm auch was zu tun bekommt, gerade Ballaststoffe aus Gemüse und Obst oder Getreide kurbeln die Verdauung an. Es kann nämlich gerade dann sein, dass sich das Stuhlgeschehen reguliert.

Es spricht nichts dagegen eine weitere Milcheinheit durch einen Brei zu ersetzten. Üblicherweise wird als drittes der milchfreie Getreide-Obst-Brei eingeführt.

Obst empfinden manche Kinder zunächst als etwas säuerlich, manche schüttelt es dabei regelrecht. Meist wird von Obstmuffeln das Obst im Getreidebrei aber gut angenommen.
Sie können gerne anstelle von Obst einfach auch Gemüse anbieten oder untermischen. Nachmittags kann Ihr Kleiner also einen Getreide-Gemüse-Brei löffeln.
Dazu bieten sich auch unsere neuen HiPP Frucht & Gemüse-Gläschen an: HiPP Apfel mit Süßkartoffel und HiPP Apfel mit Butternut-Kürbis https://shop.hipp.de/beikost/produkte/f ... =353%2C367

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
Maggy666
7. Feb 2020 20:48
Re: Wie wird der Stuhl wieder weich?
Vielen Dank für die Antworten.
Ich habe noch ein paar Fragen. Seit gestern bekommt er nun auch den GOB, somit wären, rein theoretisch ja alle Mahlzeiten ersetzt und er würde nur noch früh Milch trinken.
Wieso heißt es dann aber immer das Milch das Hauptnahrungsmittel im ersten Jahr ist, wenn es das dann aber nur noch einmal gibt?
Ich weiss dass ich das ja handhaben kann wie ich möchte, und warum Beikost Beikost heißt. Mich wundert nur dass man das so handhaben sollte. Ich möchte gern weiterstillen, da ich sonst befürchte das die Milch nicht mehr lange reicht , wenn er nur morgens trinkt.
Aktuell sieht unser Tag so aus:
(+/- 1 Stunde)

4.00Uhr stillen (manchmal schläft er auch durch)
7.30 Uhr stillen(schlafnuckeln bis 8.30 Uhr)
11.00 Uhr 220g Mittagsbrei
13.00 Uhr stillen+schlafen
14.30 Uhr GOB
18.00 Uhr 100-200g abendbrei mit Wasser
19.30 Uhr stillen vor dem schlafen

Mein Sohn wird am 11.2. 8 Monate  alt und ist ca 77cm groß und wiegt 10.5kg.

Eigentlich wollte ich das Stillen mittags mit Einführung des letzten Breis nun aufgeben, aber leider schläft mein Kind tagsüber nur wenn ich ihn auf dem Arm halte oder beim Stillen. Und da er für das ewige Getrage langsam zu schwer wird, bin ich über das Stillen ganz froh . Kann ich das weiterhin so beibehalten? Ich möchte ihn bei seinem Gewicht nicht überfüttern, andererseits nimmt er es ja gerne an.
Die GOB Mahlzeit ist momentan noch halbiert weil ich nach dem Mittagsbrei ja noch stille. Ist das ok oder sollte ich ruhig die vollen 200g geben?

Den Abendbrei möchte ich nicht mit Premilch geben. Mit Muttermilch geht es überhaupt nicht, weder mit halb Wasser, noch in kleineren Portionen, da sie zu viele Enzyme enthält und alles wässrig bleibt. Ist das bis zum 10. Monat in Ordnung solange ich danach stille? Und welche Mahlzeit wird, wenn's an die Familienkost geht zu erst ersetzt?

Vielen Dank nochmal!
HiPP-Elternservice
10. Feb 2020 18:12
Re: Wie wird der Stuhl wieder weich?
Liebe "Maggy666",
das Beste, was Sie tun können, ist immer auf Ihr eigenes mütterliches Bauchgefühl zu hören und auch auf die Signale Ihres kleinen Sohnes. Das sind die besten Wegweiser.

Ernährungspläne - und davon gibt es jede Menge - sind immer nur eine Orientierungshilfe, eine Möglichkeit, wie es im Beikostalter ablaufen kann.

Halten Sie es im Alter Ihres Sohnes doch ganz einfach: Sie geben drei Breimahlzeiten (mittags Menü, nachmittgas GOB und abends Milchbrei bzw. Getreidebrei plus stillen) und ansonsten stillen ganz nach Bedarf.
Auch bei den Breiportionen gibt es kein Gesetz, das die Mengen vorgibt. Probieren Sie es doch einfach mal aus mit den 200 g GOB, bzw. lassen Sie Ihren Kleinen selbst entscheiden, wie viel er davon essen mag.

Gegen Ende des ersten Jahres - etwa ab dem 10. Monat - wird gerne der abendliche Milchbrei in eine Brot-Milch-Mahlzeit übergeführt. Bei Ihnen gibt es einfach eine Brotzeit plus stillen.

Sie können auch mittags immer wieder mal etwas Fingerfood zum Essen dazu kombinieren, wie weiche Gemüse- und Kartoffelstückchen, Nudeln (alles ungewürzt).

Auch weiche, reife Obststückchen plus was zu knabbern stoßen bei vielen Kindern auch Wohlgefallen. Unsere HiPP Hirse-Kringel oder neu die Dinkel-Hafer Ringe sind gute „Übungsstücke“. Auch so kann Frucht & Getreide einmal aussehen und es wird die Kaufreude gefördert.

Gehen Sie da ganz entspannt an die weiteren Schritte. Sie haben keine Eile. Jetzt kann sich Ihr Sohn zunächst an die drei festen Löffelmahzeiten gewöhnen und zusätzlich darf er ganz nach seinem Belieben an die Brust.

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
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