Großes Kind verweigert Löffel

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Expertenforum
Anemone1
10. Jan 2020 09:09
Großes Kind verweigert Löffel
Hallo,
mein kleiner ist knapp 6 Monate alt. Er ist ein überdurchschnittliches großes Baby und hat Normalgewicht. Vor 6 Wochen habe ich zum ersten Mal Beikost gegeben. Da war er noch nicht so weit, er will den Löffel nicht. Nach 3 Wochen startete ich wieder über ein paar Tage einen neuen Versuch, aber auch dieses Mal kein Glück. Auch diese Woche, will er nicht vom Löffel essen. Ich bekomme ihn aber nicht satt!? Nachts braucht er dann alle 2 Stunden eine große Flasche. So geht das nun seit dem er geboren wurde!! Manchmal hab ich auch 3,5 Stunden Pause, aber besonders bei den Schüben ist sein Hunger sehr groß und irgendwie geht es ja gefühlt von einem Schub zum Nächsten. 1er Nahrung haben wir schon zweimal über einen paar Tage ausprobiert und das ist nur noch schlimmer, dann will er noch öfter trinken.
Da ich wirklich auf dem Zahnfleisch gehe, hab ich jetzt Nachts ca. 2 große Esslöffel Frühkarottenbrei oder Pastinake in die Milchnahrung gekippt und nun schläft er 3,5-4 Stunden am Stück. Vormittags gebe ich etwas reinen Birnenbrei in die Flasche, so hat er gestern 4,5 Stunden ohne Milch geschafft. Mir ist klar, dass er so nicht lernen kann vom Löffel zu essen, ich werde ihm auch immer wieder den Löffel anbieten, aber irgendwie ist mir die Breigabe lieber als 2er Milch. Ist es denn Problematisch was ich da tue? Ich hab von einer Erstickungsgefahr gelesen, das betrifft doch aber nur Brei mit Stücken oder Getreide? Natürlich will ich ihn nicht überfüttern? Woran merke ich, es ist zu viel? Von den Kalorien her sind es ja nicht so viel mehr pro Flasche. Vielen Dank im voraus.
HiPP-Elternservice
10. Jan 2020 12:20
Re: Großes Kind verweigert Löffel
Liebe „Anemone1“,

als Mama macht man sich natürlich Gedanken zum Essverhalten der Kleinen – das kann ich sehr gut verstehen.

Ihr Kleiner ist noch soooo jung, lassen Sie ihm noch etwas Zeit, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen.

Auch bei der Einführung einer neuen Milchnahrung, kann es bis zu 2 Wochen dauern, bis sich die Kleinen darauf eingestellt haben. Sie können die beiden Anfangsnahrungen auch miteinander kombinieren. Also einige Flaschen Pre-Milch, einige mit 1er. Ganz an die Bedürfnisse Ihres Kindes angepasst. Eine Folgemilch sollte erst nach 6 Monaten gegeben werden und ohnehin nur dann, wenn bereits die Beikost eingeführt wurde.

Lehnen Kinder den Löffel zunächst ab, sind sie meist noch nicht reif für Beikost.
Vielleicht ist auch beim ersten Füttern mit dem Löffel etwas "Besonderes" vorgefallen? War das Essen zu "heiß"? Hat das Kind sich verschluckt? War irgendetwas unangenehm (Lärm, Hitze, Zwang, Ablenkungen...) an der Löffelfütterung? Auch wenn Zähne durchbrechen oder bei Infekten, haben Kinder oftmals Ihre Befindlichkeiten und lehnen feste Nahrung vom Löffel ab.

Die Zugabe von Obst- und Gemüsebreien ist zwar zur Geschmacksgewöhnung möglich. Ich würde es Ihnen nicht empfehlen. Sie gewöhnen etwas an, das Sie bald schon wieder umgewöhnen müssen.

Bleiben Sie bei fester Kost separat. Bieten Sie Ihrem Jungen weiterhin die Beikost ganz ohne Erfolgsdruck an. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die feste Kost gewöhnt. Das wird auch bei Ihrem Kleinen so sein.

Für viele Babys ist die Einführung fester Kost ein großer Schritt. Geduldiges Wiederholen bringt das Löffeln am besten ins Rollen.

Achten Sie auf das richtige Zeitfenster. Der Kleine sollten nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Schauen Sie mal, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser.

Manche Kinder kann man auch durch ihren Forschungsdrang an die feste Nahrung führen. Geben Sie Ihrem Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen Ihren Schatz das Essen selbst erforschen. Auch Fingerfood – wie weich gekochte Nudeln oder Möhren – kann spannend sein!

Das alles ist letztlich nur eine Gewöhnung – die Milch ist für Ihren Kleinen einfach eine sehr „bequeme“ und gemütliche Art. Mag Ihr Junge nicht weiteressen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dann erhöht sich die Verzehrsmenge ganz automatisch.

Gut ist, wenn ein Rest von der Milch oder Brei übrig bleibt, sodass Sie sicher sein können, dass Ihr Kleiner wirklich satt ist. Vertrauen Sie auf sein Sättigungsgefühl und darauf, dass er essen wird, wenn er hungrig ist.

Sicher wird Ihr Kleiner bald gefallen an dem „Löffeln“ finden und die Abstände zwischen den Mahlzeiten werden größer.

Viele Grüße und alles Gute

Ihr HiPP Experten-Team
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