Essen 20 Monate

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Cathleen587
13. Feb 2019 21:22
Essen 20 Monate
Hallo,
meine Tochter ist jetzt 20 Monate alt. Sie war noch nie ein guter Esser, aber wenigstens hatte sie früher fasst alle Hipp Gläschen, selbstgemachten Kartoffelbrei, püriertes gedünstetes Gemüse, Leberwurstbrot, Banane gegessen. Mit 14 Monaten ist sie in die Krippe gegangen. Dort hat sie zum Mittag auch schon immer schlecht gegessen.
Nun ist es so, dass sie seit 3 Monaten sehr einseitig isst. Erst wollte ich sie umerziehen ( d.h. wenn Sie zu Mittag nichts gegessen hat, gab es auch nichts anderes) nun habe ich es aufgegeben und gebe ihr das was Sie essen möchte. Es bringt nix immer nur Essen wegzuwerfen.
Hier mal ihr Ernährungsplan, seit ca. 3 Monaten:

Morgens
- Ca. 10 Hipp Frühstückskringel oder kleine, dünne Brötchenscheiben
- 1 Ferdi Fuchs Wurst
- Fruchtzwerg
- Hipp Kindermilch ca. 200 ml

Mittags
- gekochte Nudeln OHNE Soße, maximal isst sie diese mit Butter oder 1x/ Woche mit Iglo Rahmspinat als Soße

Nachmittag
- Fruchtzwerg oder Keks oder Hipp Müslieriegel

Abends
- wieder gekochte Nudeln ohne Soße
- 1 Ferdi Fuchs Wurst
- 150-200 ml Hipp Kindermilch

Das sind alle Lebensmittel die sie isst. Sie liebt also Nudeln ohne Soße, Joghurt, Würstchen und ihre Milch. Kein Obst/ Gemüse, kein Brot, kein Fleisch.

Das ist doch wahnsinnig einseitig oder? Ich mache ihr morgens schon immer einen Löffel Sanostol Vitaminsirup in die Milch.

Der Kindergarten meint ich soll das Essen abbestellen und ihr gekochte Nudeln zum Mittag mitgeben. Soll ich ich das wirklich anfangen? Oder wird es dadurch noch schlimmer, so bekommt sie ja ihren Willen.

Lg
Cathleen
HiPP-Elternservice
14. Feb 2019 16:43
Re: Essen 20 Monate
Liebe Cathleen,
meiner Erfahrung nach ist das was Sie schildern eine ganz übliche Entwicklungsphase bei Kleinkindern.
Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.

Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw.

Kinder - wie auch wir Erwachsene - entwickeln Vorlieben und es gibt Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (häufig Nudeln, nackt oder mit Soße) entwickelt, bleiben sie dabei, da dies ihnen auch eine gewisse Sicherheit gibt: "Dies schmeckt mir und ist mir gut bekommen, das merke ich mir und dabei bleibe ich (erst mal)".

Aber ich weiß aus Erfahrung, das wird besser werden. Irgendwann platzt immer der Knoten. Bis dahin ist Ihr Mädchen eben mit so wenig zufrieden. Wobei das ja meist gar nicht „so“ wenig ist. Ich bin mir sicher, die Speisenauswahl wird umfangreicher werden.
Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung, auch bei Ihrer Tochter. Sie hat sich dann an den wenigen Dingen „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Diese Sättigung entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen.

Haben Sie keine Angst, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit sehr einseitig ausfällt, nimmt die Kleine keinen Schaden. Die Natur hat das schon mit eingerechnet.

Was momentan fehlt – und auch das ist für Kleinkinder nicht ungewöhnlich - sind v.a. Obst und Gemüse. Die liefern natürlich wertvolle Nährstoffe. Beide lassen sich prima roh oder gedünstet, als Fingerfood auf einem Tellerchen, als Püree, als Beilage, als Suppe etc. im Speiseplan unterbringen. Einfach immer wieder anbieten, aber nicht aufzwingen. Für eine ausgewogene Ernährung gilt die Faustregel etwa zwei Kinderhände Obst und drei Kinderhände Gemüse pro Tag.
Gemüse können Sie in die verschiedenen Mahlzeiten „einbauen“. Zum Beispiel das Gemüse als Soße zum Essen….
Bieten Sie immer wieder Gemüsehäppchen auf einem Teller an, auf den Ihr Mädchen selbst zugreifen kann. Hübsch dekoriert schmeckt das Gemüse gleich besser. Verstecken Sie Obst in den Speisen (geriebenes Obst lässt sich zu leckeren Salaten kombinieren, püriertes Obst auch in Suppen etc.). Bieten Sie Obst und Gemüse auch einmal in anderer Form an, schneiden Sie es in lustige Formen und servieren Sie es als Rohkost, die man in leckere Dips tauchen kann. Oder rohe Gemüsestückchen, lustig auf belegte Brote (als Gesicht, Auto, Lokomotive, Blume) dekorieren.
Gemüse lässt sich sehr gut in verschiedene Speisen „schmuggeln“: Gemüsecremesuppen, Aufläufe, Gemüsepuffer etc. Auch lässt sich Gemüse mit Obst kombinieren: Karotte und Apfel schmecken sehr lecker. Spießchen aus Obststückchen und weich gekochten Gemüsestückchen kommen auch gut an.
Oder Gemüse ganz fein zu reiben und z.B. in einen Frischkäse als Brotaufstrich zu verpacken.
Warum nicht auch einmal einen Smoothie selbst zubereiten?
Das alles mal als Anregungen.

Eigentlich ist es ganz einfach. Bleiben Sie möglichst gelassen.
Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten bestimmte Lebensmittel an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf ihre Wünsche ein.
Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein.

Sie als Mama bestimmen das Angebot aus gesunder Kost auf dem Teller, nicht Ihr Kind. Ihre Kleine ist noch zu jung, um zu entscheiden welche Lebensmittel ihr gut tun. Sie weiß nicht wie gesund die einzelnen Lebensmittel sind.

Sie bieten ihr also ein Angebot an gesunden Lebensmitteln an und Ihr Mädchen darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel sie davon essen mag.

Verweigert sie das Essen oder mag sie nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihr ganz ruhig, dass das Essen jetzt für sie beendet ist. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts. Auch keinen Keks oder etwas Obst oder so. Gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über.

Am besten ist es - wie Sie es machen - keine allzu „große Sache“ daraus zu machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“

Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, sie könnte essen, wenn sie will. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst.

Deshalb ruhig weiterhin mit dem Essen im Kindergarten versuchen. Gerade die Gruppendynamik wirkt hier oft Wunder. Aber machen Sie da einfach eine Bauchentscheidung. Hier gibt es keinen pauschalen Ratschlag.

Ganz wichtig: Leben Sie Ihrem Mädchen als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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