Baby 11 Monate Probleme beim Mittagessen

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gast.2721550
22. Okt 2018 14:17
Baby 11 Monate Probleme beim Mittagessen
Hallo liebes Hipp Team,

Unser Sohn wird am 05.11 1Jahr alt und wir versuchen ihn aktuell mit an die Familienkost zu gewöhnen. Er hat aktuell 8 Zähne, wir haben zwischendurch das Gefühl es könnte der nächste kommen, aber zu sehen und zu fühlen ist noch nichts.
Unser Plan sieht aktuell wie folgt aus:
9uhr - er bekommt Brot oder Brötchen angeboten, isst wenn überhaupt nur sehr wenig davon bzw. lutscht eher dran rum. Also bekommt er zusätzlich 1/2 bis 1 Gläschen Frühstücksmüsli
12-13uhr - 1/2 bis 1 Gläschen Menü + Obst als Nachtisch
15uhr - 1/2 Obst Getreide Brei
18uhr - 175g Milchbrei
19-20uhr - 150-240ml
Nachts - 1x240ml
Die Zeiten variieren, sodass auch mal eine Mahlzeit wegfällt, in der Regel der Obst Getreide Brei.
Unser Problem liegt beim Mittagessen was regelmäßig (manchmal klappt’s auch) von Geschrei begleitet wird. Er isst 4-5 Löffel danach verweigert er jeden weiteren Löffel lässt den Mund zu, schlägt nach dem Löffel und brüllt los. Was möchte mir das Kind damit sagen? Ich versteh es nicht so recht vorallem, wenn ich dann ein Fläschchen mache weil ich eigentlich das Gefühl habe, dass er Hunger hat trinkt er in der Regel zwischen 200-240ml. Ich kann mir auch gefühlt den Hunger nicht zur Hilfe machen weil das Geschreie einfach teilweise so groß ist und er nicht mehr aufhört sodass nur noch das Fläschchen hilft?! Ich kann ja nicht ewig warten bis er dann doch mal sein Gemüse isst oder?!
Und zur Familienkost da spielt er eher mit als es zu essen. Ich denke hier einfach am Ball bleiben und immer weiter ausprobieren das kommt wahrscheinlich von alleine?

Liebe Grüße
Saskia
HiPP-Elternservice
23. Okt 2018 11:58
Re: Baby 11 Monate Probleme beim Mittagessen
Liebe Saskia,

ich verstehe Sie sehr gut, als Mama haben Sie natürlich den Anspruch Ihren Sohn möglichst abwechslungsreich und gesund zu ernähren. Und gerade da macht Ihnen Ihr Kleiner momentan einen Strich durch die Rechnung.

Hier kommen mehrere Dinge zusammen, deshalb sind es ein paar Zeilen mehr für Sie.

Willkommen im Kleinkindalter! In wenigen Tagen ist Ihr Sohn ein Kleinkind und das macht er bereits jetzt deutlich!

Ihr Sohn ist ein schlaues Kerlchen, der seinen eigenen Willen entdeckt. Er macht gerade recht deutlich, welche Vorlieben er hat und was gerade nicht so der Hit ist. Ganz typisch im Kleinkindalter.

Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Sie sind also nicht allein.

Kinder loten beim Essen einfach auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen. Mama tut alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“

Schnell steht auch seitens der Eltern hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends / mittags hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.

Des Weiteren weiß Ihr Sohn aus Erfahrung, dass es ihm eh immer wieder gelingt die Mama rumzukriegen. Er weiß, er muss ausreichend „Theater“ beim Essen machen. Mama ist so erpicht darauf, dass ich was esse. Gehe ich in den „Hungerstreik“ lenkt Mama nullkommanix mit dem Fläschchen ein.

Vielleicht verstehen Sie Ihren Sohn nun etwas besser – nun zum Umgang mit dieser „Phase“.

Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.

Ich bin mir sicher hier handelt sich um eine Phase, die sich mit der Zeit wieder legt. Die Natur hat es so eingerichtet und Ihr Sohn wird obwohl der Speiseplan für eine vorübergehende Phase etwas einseitig ausfällt, keinen Mangel erleiden.

Versuchen Sie das Essverhalten möglichst gelassen zu sehen, versteifen Sie sich vor allem nicht sehr auf Verhalten Ihres Kindes. Freuen Sie sich mehr, dass es Ihrem Söhnchen gut geht, er sehr aktiv ist und offensichtlich gut gedeiht.

Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch ihr Mittagsessen und das Brot essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn auch wieder für das entsprechende Essen interessieren.

Leben Sie Ihrem Kleinen als Vorbild weiter wie gewohnt abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. So ist es auch mit der Familienkost, machen Sie Angebote. Alles geduldig anbieten, aber nicht aufzwingen. Bleiben Sie standhaft, weichen Sie mittags nicht auf die Milch aus.

Der Speiseplan Ihres Sohnes ist auch ohne die Mittagsmilch schon sehr „milchlastig“.
Ihr Sohn isst derzeit nur das Notwendigste, zum Sattessen gibt es ja tagsüber und auch nachts die Milch. Nur Sie können das verändern. Von alleine wird Ihr Kleiner nur sehr ungern von der vielen Milch Abschied nehmen.
Ihr Sohn benötigt nur noch 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Nach dem ersten Geburtstag geht die Milchmenge auf 300 ml/g zurück.
Nachts ist es eine gute Idee, die Milch auszuschleichen, in dem Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge und auch die Flaschengröße reduzieren.
Jeden Tag weniger Pulver bis es irgendwann nur noch Wasser ist.

Der Speiseplan Ihres Kleinen ist derzeit auch "sehr bequem", wenig kauen, einfach schlucken. Regelmäßiges Kauen ist für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig.

Auch wenn momentan nichts zu fruchten scheint, glauben Sie mir Ihr kleiner Schatz nimmt wahr, was um ihn herum passiert, wie und was Mama und Papa essen. Kinder übernehmen irgendwann das, was ihnen vorgelebt wird.

Je weniger Aufhebens Sie machen, desto schneller wird diese Phase sich wieder in eine andere Richtung bewegen.
Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten.

Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen viel Gelassenheit und Durchhaltevermögen

Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Ihr HiPP Expertenteam
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