Tochter isst tagsüber wenig, nachts fast pausenlos an der Brust

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gast.2762258
11. Aug 2018 23:27
Tochter isst tagsüber wenig, nachts fast pausenlos an der Brust
Meine Tochter (fast 10 Monate, ca. 76 cm, ca. 9,5 kg) ist tagsüber kaum zum Essen bereit.

Zum Frühstück habe ich ein paar Mal etwas Vollkornbrot (verschiedene Sorten) mit ganz wenig Butter angeboten. Ein paar Mal wurde es versucht, was aber noch schwer fiel (ab und zu würde gewürgt und teilweise wieder ausgespuckt, egal wie weich die Stücke waren). Mittlerweile lehnt sie es ganz ab.

Mittags isst sie oft nur paar Löffelchen bis maximal fast eine Hälfte verschiedener Gläschen. Selbst gekochten Brei habe ich wegen der feinen Konsistenz gegen Hipp mit Stückchen getauscht.

Am Nachmittag hatte ich ihr mal Getreidebreie mit Wasser/Obst gegeben, die sie meistens auch nicht gegessen hat. Stattdessen habe ich es dann mit dem Angebot verschiedener Obstsorten (als Stückchen oder zu Brei zerkleinert) versucht. Auch das möchte sie nicht mehr. Die einzige funktionierende Zwischenmahlzeit nachmittags sind derzeit Avocado, die oft ganz begeistert gegessen wird, fast 1/2) und ein paar Hirse-Kringel.

Vom Getreide-Milch-Brei abends mit Vollmilch nimmt sie oft nur wenige Löffelchen.

Wasser trinkt sie über den Tag verteilt ganz gut, nachts auch.

Nachts will sie allerdings regelmäßig und oft fast pausenlos an die Brust, sie trinkt aber nicht immer. Manchmal will sie nur die Nähe.

Einen Schnuller hat/nimmt sie nicht.

Aus Flaschen trinkt sie gar nicht.

Ich weiß nicht, wie ich sie so jemals abstillen kann...

Am Stillen hänge ich nicht mehr besonders, aber ich finde es insbesondere während des ersten Jahrs natürlich ok, wenn sie das braucht und es ihr gut tut. Allerdings schlafen wir eben beide dadurch nachts fast nicht oder nur schlecht.

Seit ca. 3 Monaten schläft sie auch nur noch im Familienbett, davor konnte sie schon allein in ihrem Beistellbettchen (ein-)schlafen.
HiPP-Elternservice
14. Aug 2018 13:34
Re: Tochter isst tagsüber wenig, nachts fast pausenlos an der Brust
Liebe „nickkay“,

so wie Sie die Situation Ihrer Kleinen beschreiben, trinkt Ihr Mädchen sich jede Nacht satt und hat dann einfach verständlicher Weise tagsüber keinen großen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen.

Nächtliches Aufwachen bleibt immer „normal“. Meist überprüfen die Kleinen kurz ob Mama und Papa noch da sind. Mit der Zeit wird Ihre Kleine lernen ohne die Milch und selbst wieder in den Schlaf zu finden. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass die Milch ein häufiges und sehr beliebtes Einschlafritual ist. Ihre Tochter hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Ich bin mir sicher, nach und nach wird sie sich tagsüber satt essen und Sie finden ein anderes schönes Einschlafritual, wie z.B. enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden oder Spieluhr.

Der Speiseplan Ihres Mädchens ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß. Ich sehe es aber wie Sie, dass Ihre Kleine nun alt genug ist, um sich tagsüber richtig sattzulöffeln, um in der Nacht mehr Ruhe zu finden. Auch liefern die Breie Ihrem Schatz viele wichtige Nährstoffe und das Kauen fördert die Sprachentwicklung.

Ihr Mädchen darf gerne weiter Milch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Bieten Sie Ihrer Tochter zum Frühstück gerne die Milch an. Reicht die Milch nicht mehr aus, dann kann das Frühstück auch reichhaltiger werden, z.B. ein Milchbrei oder ein Müesli.

Ich möchte Ihnen ans Herz legen, Ihre Kleine weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und die Kleine unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Bieten Sie Ihrer Kleinen einfach weiterhin die Breie an, vielleicht ein eigens Löffelchen in die Hand. Sie können den Brei auch zunächst nur auf ein Fingerchen streichen, so kann die Kleine den Geschmack selber erkunden.

Bieten Sie Getränke wie Wasser nach den Mahlzeiten an und auch mal dazwischen, schauen Sie aber, dass sie sich an Wasser oder Tee nicht satttrinkt, denn ist das Bäuchlein schon voll, ist der Hunger nicht so groß.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Mädchen sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Auch der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.

Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Schatz kann und wird das lernen, sich auch tagsüber mit Brei etc. bei einer Mahlzeit satt zu essen.

Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen neben dem Brei weiter Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse in die Hand, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Genau wie Sie es beschreiben.

Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihre Kleine immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass sie Mama beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert sie das mit am besten.

Eines ist sicher. Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die Beikost gewöhnt.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen alles Gute!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1

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