Kind (1 Jahr 4 Tage) isst schlecht

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gast.1611945
20. Jan 2018 13:40
Kind (1 Jahr 4 Tage) isst schlecht
Hallo,

ich habe eine Frage bezüglich des Essverhalten meiner Tochter.

Meine kleine ist, wenn sie etwas isst nur sehr wenig. Da ist es auch egal ob wir ihr selbst gekochtes oder Gläschen etc. zum essen geben. Es werden max 4 - 5 Löffelchen gegessen.

Nachts kommt sie auch noch zwischen 1-3 mal und möchte ihre Milch haben. Sie trinkt auch die Flasche jedesmal fast leer.

Was kann ich tun, damit sie vielleicht besser isst und nachts durchschläft??

Vielleicht kann mir da ja jemand helfen :)
HiPP-Elternservice
22. Jan 2018 14:52
Re: Kind (1 Jahr 4 Tage) isst schlecht
Liebe „JennyMaus7“,

vorweg Sie sind nicht allein! Es geht vielen Mamis so. Immer wieder wenden sich Mamas mit Kindern, die nicht essen möchten, an uns. Aber auch Ihre Kleine wird es lernen. Mit Ihrer Hilfe. Sie werden das ganz bestimmt schaffen!

Das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben. Ihr Mädchen hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert.

Versuchen Sie für einige Zeit vollkommen den Druck und die Spannung herauszunehmen. Nur so kann es in kleinen Schritten weitergehen.

Nun will ich ganz offen sein, wenn Ihr Mädchen nachts ein bis drei Flaschen Milch leert, mindert das den Appetit und das Interesse an den „festen Mahlzeiten“ am Tag. Ihr Mädchen findet tagsüber einfach alles andere interessanter und isst nur das Notwendigste, zum Sattessen gibt es ja nachts die Milch.

Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihr Mädchen wenigstens die Milch isst/trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken.

Ihre Kleine trinkt sich nachts satt und „snackt“ sich durch den Tag. Sie hat einfach verständlicher Weise tagsüber keinen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen.

Sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen.

Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Nahrung akzeptieren.

Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch ein Arzt abklären.

Lieder gibt es hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und Geschrei geben.
Wenn Sie aber eine Veränderung möchten, kommen Sie nicht drum herum.
Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Aber da müssen Sie nun durch.

Ich würde so vorgehen:

Bestimmen Sie zu welchen Mahlzeiten es was geben soll.
Morgens und abends Milchbrei oder Brot und Milch. Bieten Sie ein richtiges Mittagessen (gerne ein Menü oder Selbstgekochtes) und eine Vor- und Nachmittagsmahlzeit (Obst, Gemüse, Knabberartikeln usw.).

Und nun das Wichtigste: Die momentan großen Mengen Milch in der Nach füllen ihren kleinen Magen, so dass sie davon satt ist und am Tag nur kleine Mengen feste Nahrung zu sich nimmt.

Wenn sie nachts aufwacht und Milch möchte, versuchen Sie Ihr Mädchen immer häufiger anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Zum Beispiel mit einer Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gutem Zureden.

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kleiner hat Durst, bieten Sie etwas Wasser an.

Jetzt müssen Sie „durchhalten“!!!

Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß, wie sie Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei anstrengende Wochen dauern, und Ihre Kleine wird rebellieren. Da werden Sie nicht drumrum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Aber sie wird mit Ihrer Hilfe lernen, mit weniger und irgendwann ohne Milch in der Nacht auszukommen. Da brauchen Sie viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich!

Wenn es gar nicht geht, ist auch das Ausschleichen der Milch eine Möglichkeit. Also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen zu entwöhnen.

Wird die Milch weniger, kann der Appetit auf die festen Speisen kommen! Auch für die kleinen Zähnchen ist es besser. Denn diese werden in der Nacht von der Milch umspült und Karies kann entstehen.

Da ist jetzt ganz schön viel und vielleicht überrumpeln Sie meine Informationen auch ein bisschen, vielleicht kann Ihre Familie oder Freunde Sie unterstützen.

Von allein wird sich an ihrer Esssituation Situation nichts ändern, Ihr Mädchen braucht Ihre Hilfe, um ein gesundes Essverhalten zu erlernen.

Ich weiß, von außen lassen sich solche Tipps leicht geben und Sie haben auch schon viel versucht. Ich bin mir aber auch sicher, dass Ihre Kleine, wenn Sie dran bleiben, bald mit Freude am Familientisch essen wird!

Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste!

Alles Gute
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1

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