Schlechter Esser?

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gast.2454110
19. Okt 2017 10:09
Schlechter Esser?
Liebe Hipp-Experten,
seit einigen Tagen mache ich mir sehr viele Gedanken und auch Sorgen um meinen kleinen Sohn, der bereits 10 Monate als ist. Ich habe oft das Gefühl, dass er tagsüber nicht richtig satt wird. Bestärkt wird dieses Gefühl da er die letzten Nächte bis zu 4x nach einer knapp 200ml vollen Milchflasche (1er) schrie. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das vielleicht an einem Schub liegen kann? Oder an Zahn Nr. 7, der momentan wächst? Wobei die Kinder dann doch eigentlich weniger wollen aufgrund der Schmerzen oder? Durchgeschlafen hat er ja noch nie aber dieser große Hunger (habe auch schon Wasser probiert, half nichts) macht mir etwas Sorgen. Sein Essensplan sieht in etwa so aus:
• ca. 8:00Uhr: ein Müsli-Gläschen oder Obstgläschen mit paar Haferlocken, 160g
• ca. 12:00Uhr: ein halbes Glas Menü + ein halbes Glas Obst (insgesamt ca. 200g)
• ca. 15:00Uhr: ein Obstgläschen mit Getreide, 160g
• ca. 18:00Uhr: Gute-Nacht-Brei, große Portion mit 55g
• ca. 20:00Uhr: 240ml 1er-Milch
Und nachts dann meist alle 3-4 Stunden.
Das Problem ist, er mag kein Brot oder Ähnliches. Schon oft habe ich ihm morgens oder abends Brot, Toast, Brötchen angeboten. Mit Butter, Käse, Wurst. Aber nach wenigen Happen, die er selber nicht mal in die Hand nimmt, fängt er an zu würgen und sagt "Bäh" und dann wars dann. So ist das auch bei frischem Obst oder Essen vom Tisch. Manchmal übergibt er sich sogar. Wollte auch demnächst zum Kinderarzt aber mir vorerst anderweitig Hilfe suchen. Sagt man da auch, das Kind entscheidet selbst, wann es "richtiges" Essen möchte oder stimmt etwas nicht? Vielen Dank.
HiPP-Elternservice
20. Okt 2017 14:33
Re: Schlechter Esser?
Liebe „Nijurah“,

gehen Sie beim Übergang zur Familienkost (Essen vom Tisch, Brot etc.) ganz auf die Bedürfnisse und das Tempo Ihres Kleinen ein.

Ab dem 10. Monat kann man die Kleinen nach und nach an den Familientisch heranführen.
Etwa zwischen dem 10. und 14. Lebensmonat beginnen sich die meisten Kinder für die Familienkost zu interessieren. Vertrauen Sie auf Ihren Sohn, er zeigt Ihnen sicher in den nächsten Wochen ganz deutlich, wann er so weit ist
Alles ohne Druck und Zwang und Eile.

Manche Kinder sind von selbst aus, schon so erpicht auf den Familientisch, dass nichts vor ihnen sicher ist, andere mögen es lieber noch pürierter und schätzen Ihre Breie. Beides ist in Ordnung.
aus.

Die Breiportionen die Ihr Kleiner isst fallen reicht klein aus, mit Ausnahmen des Abendbreies, aber auch dieser könnte gerne üppiger ausfallen.
Jungs im Alter Ihres Sohnes verdrücken oftmals eine Breiportion von 200 bis 300g oder mehr Gramm. Mittags wären 200 bis 250g Menü und 50 Obst ideal. Nachmittags kann es auch gerne eine üppigere Menge geben.

Derzeit trinkt sich ihr Sohn abends und nachts satt und hat tagsüber bis zum Abend verständlicher Weise weniger Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nach und nach zu unterbrechen.
Ihr Sohn hat noch einen Bedarf von etwa 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltigem“ (wie Milchbrei), durch die Abend- und Nachtmilch(en) wird der Speiseplan zu „milchlastig“.
Die nächtliche Milch könnten Sie ausschleichen lassen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.

Vielleicht lassen Sie die Mahlzeitenabstände am Nachmittag und Abend etwas größer werden, damit sich mehr Hunger aufbauen kann, Nachmittagsbrei starrt 15 Uhr erst 16 Uhr und Abendbrei satt 18Uhr erst 19Uhr. So gelingt es sicher auch bald, dass das Abendfläschchen mit dem Milchbrei am Abend zu einer gemeinsamen Mahlzeit verschmelzen.

Wenn es Ihnen gelingt die Milchmenge nach und nach zu reduzieren, beachten Sie das ein Joghurtgläschen keine eigenständige Milchmahlzeit. Es liefert in etwa 50-60g Joghurt und kann so die Versorgung mit Milch „nur“ unterstützen.
Ein Milchbrei hingegen ist eine vollwertige Milchmahlzeit. Bei der "Berechnung" der Milchmenge wird nicht nur die Milch, die Sie zum Anrühren des Breies verwenden, sondern das Gesamtgewicht des fertig zubereiteten Breies gezählt.

Aus der Ferne ist das selbstverständlich schwer zu bewerten aber die unruhigen Nächte können auch ganz andere Ursachen haben. Ein schiebendes, kommendes Zähnchen, ein Wachstumsschub, ein kleiner Infekt,... Das ist nicht leicht herauszufinden.

Schönes Wochenende,
Ihr HiPP Expertenteam
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