Baby 1 Jahr verweigert plötzlich das Essen

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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ich wende mich an Sie weil ich aktuell nicht mehr weiter weiß.
Unser Sohn (jetzt ein Jahr) kriegt seitdem er 6 Monate alt ist Beikost.
Sein Speiseplan sieht wie folgt aus.
Morgens: Milch-Getreide-Brei mit Obst
Mittags: Mittags Herzhaft
Zweimal die Woche Fleisch, Freitags Fisch
und sonst vegetarisch
Nachmittags: Obst oder Obst-getreide-Brei
Abends: Das gleiche wie morgens
Mittlerweile sind wir seit ein/zwei Monaten dazu übergegangen dass er morgens etwas Brot mit Butter und nachmittags Obst im ganzen und ein paar Kekse bekommt.
Bis vor zwei Wochen hat das ganze Spitze geklappt er war ein toller und bilderbuchmäßiger Esser!
Selbst die Gläschen mit den groben Stücken hat er nach anfänglichen Schwierigkeiten prima akzeptiert.
Vor zwei Wochen dann war er drei Tage krank.
In dieser Zeit hat er außer seinen geliebten Keksen und obstbrei nichts gegessen. Ich dachte das liegt daran dass er krank ist und habe mir nicht größer Gedanken gemacht.
Leider hat sich dieser Zustand seitdem nicht wirklich gebessert.
Mittlerweile isst er zwar wieder seine Milch-Getreidebreie aber das Mittagessen verweigert er meist vehement.
Wir haben alles versucht. Ich habe ihm die Gläschen kalt angeboten ich habe sie ihm warm angeboten. Ich habe sie ihm von verschiedenen Tellern und Schüsseln angeboten ich habe sie ihm direkt aus dem Glas angeboten. Er nimmt sie weder von seinem Kinderlöffel noch von der Gabel noch von unserem Besteck.
Dann dachte ich er möchte einfach keinen Brei mehr sondern ist jetzt soweit dass er bei uns mitessen möchte.
Auch dieses Essen verweigert er.
Es liegt auch nicht daran dass er nicht mehr gefüttert werden will. Wenn ich ihm die Sachen hin Stelle zum selber Essen nimmt er sie auch nicht oder wenn dann höchstens zum Spielen.
Nichteinmal die harte Tour mit hungern lassen bringt nichts auch nachdem er den ganzen Tag nichts zu essen bekommen hat und sich vor Hunger beinahe die Seele aus dem Leib geschrieen hat nimmt er den Brei nicht an (das war mein letzter Versuch nachdem alles andere gescheitert ist)
Komischerweise nimmt er die fein pürierten breie nach dem 6. Monat weiterhin ohne murren aber wenn ich die Brei ab dem 8. Oder 10. Monat fein püriere verweigert er wieder.
Ich bin am Ende meiner Latein und so langsam auch am Ende meiner Kräfte. Es belastet mich sehr dass er nicht Essen will zumal er gerade mit der eingewöhnung in der Kita anfängt und es da mit dem Essen klappen muss.


Haben Sie noch eine Idee? Können Sie mir weiterhelfen?
Viele Grüße,
Christine Münch
irgendwann gibt es immer eine Phase mit Rückschritten (meist beim ersten Zahnen, Infekten, Entwicklungsschritten, Schüben, sonstige Veränderungen), darauf kommt eine Phase, in der die Kleinen merken, hoppla, da gibt es was das meinem Schleckermäulchen besonders gelegen kommt. Das sind oft Früchte, Gebäck, einfach zu kauende Speisen oder die milchig-süße(n) Milch(breie).
Und noch eine Sache kommt dazu, Ihr Kleiner ist nun ein Kleinkind. Hier kann ich Sie beruhigen, das kommt häufig vor, viele Eltern kennen diese Phasen und können ein Lied davon singen.
Das ist eine ganz übliche Entwicklungsphase und ändert sich auch wieder.
Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Und dennoch gedeihen sie!
Dieses Verhalten bringt die Eltern zum Verzweifeln. Sie haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie als Eltern tun auch alles dafür…
Vielleicht verstehen Sie Ihr en Jungen nun etwas besser – nun zum Umgang mit dieser „Phase“.
Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.
Lassen Sie sich davon einfach nicht beirren. Bieten Sie geduldig immer wieder alle Speisen wie zuvor an. Gerne auch nach und nach Richtung Familienkost und Fingefood.
Sorgen Sie weiter für einigermaßen feste Essenszeiten. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.
Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Junge darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag.
Bieten Sie Ihrem Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.
Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihr Kleiner wird wieder an anderen Lebensmitteln Interesse finden!
Nehmen Sie es bis dahin mit Gelassenheit.
Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Kleiner gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Kleiner ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Denken Sie immer daran, er könnte essen und auch kauen, wenn er will*. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein.
Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch etwas essen.
Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner es schaffen sich bei den „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen.
Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie beide zufrieden sind.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen
Ihr HiPP Expertenteam
PS. *Zweifeln Sie daran? Dann sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt.
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