Verweigert zunehmend Brei, kommt mit stückiger Kost noch nicht zurecht, nimmt nicht zu

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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mein knapp 10 Monate alter Sohn war schon immer kein großer Esser, lediglich für den Milchgetreidebrei kann er sich begeistern. Zudem erbricht er häufig Mahlzeiten ganz oder teilweise (durchschnittlich 2x pro Woche). Laut Kinderarzt liegen dem Erbrechen - abgesehen von einem noch unreifen Magenschießmuskel - keine organischen Ursachen zugrunde.
Das Erbrecheb erfolgt
- bei Füttermengen > 160 g
- bei Würgen ausgelöst durch Stückchen, Husten usw.
- bei Widerwillen gegenüber der angebotenen Nahrung
- teilweise auch ohne ersichtlichen Grund
Bis vor 2 Wochen sah seine Ernährung so aus:
Ca. 6.00: Stillen
Ca. 9.30: 100-150 g Getreideobstbrei (aus Obstmus, Wasser, Hafer oder Hirse, Öl)
Ca. 12.30: 100-120 g Mittagsmenü + 20 g Obstmus (Gläschen nach dem 4. bzw. 6. Monat mit Fleisch oder Fisch, 1x wöchentlich selbstgekochter Gemüse-Kartoffel-Getreidebrei)
15.00 / 16.00: Stillen
Ca. 18.30: Milchgetreidebrei (Vollmilch und Weizen oder Dinkel)
20.00: Stillen
nachts mehrmals kurz stillen
Seit 2 Wochen verweigert mein Sohn nun komplett den Getreideobstbrei (auch aus Gläschen, auch reines Obst, zedrückte Banane). Den Mittagsbrei isst er widerwillig und nur, wenn er nebenher an Fingerfood knabbern darf.
Eine Gewichtskontrolle beim Arzt ergab, dass er im vergangenen Monat 50 g abgenommen hat und nun zwischen der 3. Und 10. Perzentile liegt (zuvor 25. Perzentile). Der Arzt bewertet das Gedeihen als "nicht so gut, aber aufgrund der dennoch altersgemäßen Entwicklung akzeptabel".
Die Ernährung sieht nun so aus:
6.00: Stillen
9.30: Winzige Mengen Obst und Brot, Stillen
12.30: ca. 100 g Mittagsmenü (mit etwas untergerührtem Obst), winzige Mengen Nudeln und Gemüse
15.00 / 16.00 Uhr: Stillen, z. T. winzige Mengen Brot, Hirsekringel / Obst
18.30: 120- 160 g Milchgetreidebrei mit etwas Obstmus und Butter
nachts mehrmals kurz stillen
Ich überlege, ob ich ihm vormittags einen Brei aus Folgemilch und Getreide anbieten sollte, damit er mehr Kalorien zu sich nimmt.
Oder haben Sie eine andere Idee, was ich ihm noch zum Essen anbieten könnte?
Vor allem frage ich mich, was wir ihm anbieten können, wenn ich aufgrund von Terminen mal einen halben Tag nicht zum Stillen zur Verfügung stehe. Milch aus der Flasche / Trinklernflasche lehnt er ab.
Mit freundlichen Grüßen,
Ondula
Sie schreiben leider nicht wie groß und schwer Ihr Kleiner ist, deshalb kann ich dazu nichts sagen.
Es ist richtig, das Gedeihen des Kindes im Auge zu behalten und zu überwachen, was ja bei den Untersuchungsterminen beim Kinderarzt ja automatisch passiert.
Ihre Söhnchen ist gesund. Das darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.
Aber Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch mehr zunehmen. Versuchen Sie den Stress und den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sonst verliert Ihr Kleiner immer mehr die Freude am Essen.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Kleiner isst.
Es gibt einfach Kinder, die essen nur kleinere Portionen, aber er wird so viel sein, dass er satt wird und zunimmt. Darauf können Sie sich verlassen! Solange er munter, zufrieden, glücklich und gesund ist und nicht „dramatisch“ abnimmt, ist auch weiter alles ok.
Sie können Ihren Sohn ja nicht zwingen mehr zu essen, sondern ihm nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen.
Bieten Sie Ihrem Kleinen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihm mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt.
Sie machen Ihrem Söhnchen nur ein Angebot aus gesunden Lebensmitteln und er allein bestimmt, wie viel er essen will.
Eine Änderung würde ich jedoch vornehmen. Wenn Ihr Kleiner vormittags und mittags fast nichts isst und mit so wenig Nahrung aushält, denke ich, hat er doch nachts mehr Milch getrunken, als Sie vielleicht denken.
Ihr Kleiner hat das Trinken an der Brust in 10 Monaten perfektioniert, mit wenigen Schlucken trinkt er so einiges. Versuchen Sie es zu reduzieren. Morgens zum Frühstück können sie gerne stillen oder abends zum Abendessen. Aber vormittags und auch nachmittags würde ich nach und nach nicht mehr stillen.
Vielleicht kann auch mal der Papa das Füttern übernehmen, ihn verbindet Ihr Kleiner nicht mit dem Stillen. Idealerweise wenn Sie gar nicht da sind.
Helfen Sie Ihrem Sohn nachts ohne seine Milch wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt und dazu noch die Zähne Ihres Kleinen geschont werden.
Wird die Milch weniger wird automatisch der Hunger tagsüber etwas größer. Da bin ich mir sicher.
Das viele Stillen und der Milchbrei am Abend machen die Ernährung Ihres Kleinen sehr „milchlastig“.
Abgesehen davon benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel und Nährstoffe, die die Milch nicht mehr ausreichend liefert kann. Auch bringen andere Lebensmittel mehr Kalorien mit sich.
Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum. Auch ist das regelmäßige Kauen wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig.
Ihr Söhnchen benötigt bis zum ersten Geburtstag täglich noch 400 bis 500ml bzw. g Milch und Milchbrei. Wenn Sie nachts weniger stillen, könnten sie stattdessen auch einen zweiten Milch-Getreide-Brei anrühren.
Um die Kalorien zu erhöhen, geben Sie einen Löffel Öl ins Menü. Der Getreide-Obst-Brei mit einem Löffel Öl, liefert auch mehr Energie als Obst und Brot. Probieren Sie es am Vor-und Nachmittag immer mal wieder damit.
Konzentrieren Sie sich auf die Mahlzeiten vom Löffel, dann brauchen Sie auch keine Sorge haben, dass Ihr Kleiner die Milch nicht aus einem Becher oder der Flasche trinken mag, dann kann er sich einfach altersentsprechend an der festen Nahrung satt essen.
Zum Schluss noch einmal das Wichtigste:
Freuen Sie sich über die schöne Zeit mit Ihrem Kleinen und darüber, dass er so ein aktiver, agiler, gesunder, glücklicher kleiner süßer Bengel ist. Das meine ich ehrlich! Das ist wirklich das Wichtigste!
Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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