Kind verweigert das Essen

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Honigbär04
6. Feb 2016 16:14
Kind verweigert das Essen
Hallo :),

mein Sohn ist am 02.02.15 1 Jahr geworden,
er verweigert fast immer das Essen, besonderes wenn er Zähne bekommt, aber auch wenn er keine bekommt zeigt er mir klipp und klar, dass er nichts Essen möchte. Ganz schlimm ist es beim Mittag essen. Er haut mit den Händen und schreit, so bald ich mit dem Löffel komme.
Ich bin echt hilflos. :(

Er liebt die Stücke im Essen vielleicht nicht. Habe aber immer nach dem entsprechenden Monat sein Gläschen gesteigert..
Es klingt blöd, muss manchmal singen damit er was isst.
Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht weiter helfen

Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
8. Feb 2016 16:51
Re: Kind verweigert das Essen
Liebe „Honigbär04“,
das ist eine ganz übliche Entwicklungsphase in diesem Alter. Auch kommende Zähne können für Unruhe sorgen. Insbesondere die Backenzähne können nochmal arg schlauchen. Bleiben Sie da nachsichtig mit Ihrem kleinen Schatz, essen oder trinken können jetzt schmerzhaft sein. Gut möglich, dass er deshalb schreit wenn der Löffel kommt, weil es unangenehm ist.
Geben Sie ihm in diesen Zeiten das was er mag. Wenn das mal weniger ist, oder nicht so ausgewogen, ist das nicht schlimm. Diese Phasen hat die Natur schon mit mitgerechnet, und die Kinder sind dennoch gut versorgt.

Ansonsten geht Ihr Sohn nun großen Schrittes Richtung Kleinkind und zeigt wie viele Kinder in diesem Alter recht deutlich, welche Vorlieben er hat und was gerade nicht so der Hit ist.

Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht.

Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht, genau wie Sie es schon versuchen,. Sonst lernt Ihr Kleiner weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama tut alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwendet.“

Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Ich weiß, diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dennoch ist eines sicher, ein gesundes Kind wird nicht vor einem vollen Teller verhungern.

Mein Tipp: Leben Sie Ihrem Jungen weiterhin als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrem Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt. Besetzen Sie das Essen positiv. Vermeiden Sie Tadel, Zwang und zu große Aufmerksamkeit gegenüber seinem Verhalten.

Ich gebe Ihnen mal ein paar allgemeine Hilfestellungen zur Hand, die oft viel bewirken und von denen Sie einige schon umsetzen.

* Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.

* Bieten Sie Ihrem Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, die er seiner Kaureife nach gut essen kann und halten Sie die Portion auf seinem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht notwendig. Nein, Sie als Eltern geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts.

* Ihr Sohn kann vom Alter her schon allein essen. Er muss nicht mehr nur gefüttert werden. Fördern Sie das mit fingerfood. Lassen Sie Ihren Kleinen „experimentieren“. Geben Sie ihm ein Schälchen mit Essen. Mit einem Löffel oder seinen Händen kann er sich dann bedienen und das Essen so erforschen. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Ein großer Latz verhindert "Schlimmeres".
Das Runterwerfen von Essen ist keine böse Absicht von Ihrem Kleinen und er will Sie damit auch nicht ärgern. Sie können ja kurz kommentieren, dass das Essen nicht auf den Boden gehört. Aber machen Sie keine große „Geschichte „ draus.
Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen/oder mit dem Löffel aufnehmen und manchmal Rummatschen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen.

Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht (dauernd), motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich mal nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. ... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Ding.

Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm.

Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Kleiner am Essen interessieren.

Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kleiner wird Sie nachahmen. Und wenn der eine oder andere Zahnspuk vorbei ist, dann wird sich sowieso vieles normalisieren.

Es grüßt Sie herzlichst
Ihr HiPP Expertenteam
Honigbär04
8. Feb 2016 20:16
Re: Kind verweigert das Essen
Vielen Dank für ihre ausführliche und liebe Antwort :-)
pia2910
9. Feb 2016 11:23
Re: Kind verweigert das Essen
Hallo ;) ,

meine kleine bekommt seine einer Woche zum Mittag Brei. Habe mit weißer Karotte angefangen. Da sie den Brei gut verträgt, habe ich mich in die Küche gestellt und angefangen zu kochen. Doch meine Maus möchte das nicht essen. Sie hat nach einen Löffel sofort angefangen zu schreien. Da sie ja noch nicht soviel Brei isst bekommt sie noch anschließend die Flasche. Die Flasche hat sie die letzten beiden Tage bevorzugt. Haben Sie vielleicht ein paar Tipps wie ich meiner Tochter das selbst gekochte Essen nahe bringen kann? Wenn sie es halt gar nicht haben möchte bekommt sie halt Gläschen, aber würde mich riesig freuen wenn sie meinen selbst zubereiteten Brei essen würde.

Ich bedanke mich schon mal im voraus für Ihre Antwort. :)
HiPP-Elternservice
9. Feb 2016 13:27
Re: Kind verweigert das Essen
Liebe „pia2910“,

nehmen Sie es nicht persönlich, dass Ihre Kleine von Ihren Kochkünsten noch nicht überzeugt ist ;)

Das liegt sicher nicht an den von Ihnen zubereiteten Breien, für Ihre Kleine ist einfach jedes andere Gemüse etc. neu. Sie kennt all diese Lebensmittel noch nicht. Das heißt jeder Geschmack, jede Konsistenz muss erst mal geprüft und letztlich akzeptiert werden. Dazu ist mehrmaliges Anbieten (10-16x) der Weg zum Ziel.

Manchmal hilft es auch Neues mit bereits Beliebtem zu mischen und dann immer mehr in Richtung des Neuen zu gehen. Also z.B. nur eine kleine Menge selbst gekochten Brei unter die weiß Karotte mischen.

Bleiben Sie frohgemut am Ball, dann wird Ihre Kleine Mamas Küche bald zu schätzen wissen!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
ArthursMami 146
9. Feb 2016 20:23
Re: Kind verweigert das Essen
Hallo ihr lieben. Unser Sohn wird am Wochenende 8 monate. Er isst seit 5./6. Monat Brei. Neuerdings will er aber seinen Brei abends nicht mehr. Seitdem isst er bei uns Schnitte mit. Nun möchte er mittags auch keinen Brei mehr. Nun Koch ich für ihn mit. Doch damit wird mehr rumgespielt. Ich hab das Gefühl das davon nicht viel im Mund landet. Ebenso abends jetzt das Problem. Hab Angst das er nicht satt wird.
HiPP-Elternservice
10. Feb 2016 11:23
Re: Kind verweigert das Essen
Liebe „ArthursMami 146“,

es ist toll, dass Ihr Kleiner das Essen selbst erkunden möchte. Fördern Sie das!

Am Mittag kann es gerne vom Familienessen etwas geben, nehmen Sie eine Portion für Ihren Kleinen ab, bevor Sie es würzen, dann ist es babygerecht. Am Anfang landet mehr auf dem Tisch/Boden/Stuhl... als im Mund der Kleinen, das ist ganz normal und reine Übungssache. Sie haben aber Recht, dass Ihr Schatz allein vom Fingerfood noch nicht satt wird, hier braucht es noch die pürierte Kost. Versuchen Sie beides zu kombinieren, ein paar weichgekochte Gemüsesticks zum Erforschen und dazu den Brei. Geben Sie Ihrem Kleinen auch einen Löffel in die Hand, das gibt ein Gefühl der Selbstständigkeit.

Beim Brot wäre ich noch zurückhaltend, denn es enthält recht viel Salz, das die kleinen Nieren noch überfordert. Als Mahlzeit sollte es frühestens ab dem 10. Monat in den Speiseplan aufgenommen werden. Vielleicht schmeckt Ihrem Kleinen auch ein herzhafter Abendbrei besser. Kennen Sie schon unsere neuen Bio-Getreidebreie „Grieß mit Karotte“ und „Mehrkorn-Kürbis“ http://www.hipp.de/beikost/produkte/mil ... anruehren/? Oder Sie geben zum Getreide-Brei noch etwas Gemüse hinzu.

Dazu darf Ihre Kleine gerne ein paar Würfelchen Butterbrot vom Tisch der Großen „naschen“.

Oder kommen im Moment die Zähnchen? Dann kann der warme Brei an der Kauleiste unangenehm sein. Lassen Sie Ihren Schatz vor dem Essen auf einem gekühlten Beißring kauen und bieten Sie den Mittagsbrei mal kalt, also unerwärmt, an. Das mögen die Kleinen gerne, wenn die Zahnleiste schmerzt.

Viele schöne gemeinsame Mahlzeiten wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
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