Mit der Beikost starten

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gast.2203936
15. Jul 2015 11:59
Mit der Beikost starten
Hallo,
Meine Tochter ist 6 Monate alt und wird voll gestillt. Jetzt wollte ich mit der Beikost starten, hab aber noch einige Fragen. Und zwar:
1. Wir beginnen wie empfohlen in der ersten Woche Mittags mit 4-6 Löffel von z.B. Karotte und steigern die tägliche Menge um einige Löffel. Muss die Menge dann am Ende der Woche exakt die des Gläschens sein, also 125g? Oder wann weiß ich es, dass ich jetzt das ganze Gläschen geben kann? (Vorausgesetzt das Baby verweigert die Mahlzeit nicht)

2. Wenn man in der zweiten Woche dann ein anderes Gemüse gibt, muss man hier ebenfalls mit 4-6 Löffel starten und die Menge mit jedem Tag steigern? Ist es dann mit jedem neuen Lebensmittel (Menüs, Abendbrei usw.) notwendig mit kleinen Mengen zu starten?

3. Ich würde gerne langsam abstillen wollen. Währe das jetzt mit der Einführung der Beikost verwirrend für meine Tochter?

4. Wann wäre der "beste" Zeitpunkt zum abstillen und auf Milchnahrung/Folgemilch umzustellen? Wenn die meisten Mahlzeiten bereits durch Beikost ersetzt wurden?

5. Meine Tochter nimmt keine Flasche, ist es sinnvoll dann überhaupt Sie daran zu gewöhnen, nur weil ich abstillen möchte?

Das wäre es fürs erste. :)
HiPP-Elternservice
16. Jul 2015 08:45
Re: Mit der Beikost starten
Liebe „Jean411“,

gerne beantworte ich Ihre Fragen.

1.) Ja starten Sie ganz behutsam mit ein paar Löffelchen Gemüse am Mittag vor der Milch. Das steigern Sie dann je nach Interesse. Es gibt hier kein Muss oder keine bestimmte Menge die sie erreichen müssen.
Nur eine Sache möchte ich ergänzen, um zu sehen, ob ein Lebensmittel vertragen wird, reichen drei Tage aus. Das heißt, Sie können alle vier Tage ein neues Lebensmittel einführen. Am 4. Tag können sie dann ein anderes reines Gemüse, wie Pastinake oder Kürbis, anbieten oder sie gehen direkt zum gemischten Gemüse (Kombinationen mit Kartoffel wie „Früh-Karotten mit Kartoffeln“) über.

2.) Nein, mittags machen Sie mit der Menge weiter, die Sie bereits erreicht haben bzw. mit der Menge, die Ihr Mädchen essen möchte, sicher kommt nicht jedes Gläschen gleich gut an.

Wenn Ihre Kleine sich gut an das Mittagessen gewöhnt hat, können Sie ebenfalls am Abend zum Löffeln übergehen. Mit ein paar Löffelchen müssen sie jetzt nicht mehr starten, sondern können gerne etwas forscher sein. Am besten zunächst einige Tage mit einer Teilportion (1/4, ½) Milchbrei plus Milch zum satt trinken starten. So kann sich das Bäuchlein ganz bequem darauf einstellen. Verträgt Ihr Schatz das gut, steigern Sie die Breimenge beliebig.

3.) Ich würde warten bis sich Ihr Mädchen an die neue Füttertechnik mit dem Löffel gewöhnt hat (zwei/drei Wochen), wenn es mittags gut klappt, spricht sicher nichts dagegen es ganz allmählich auch mit dem Fläschchen zu probieren. Dann ist es nicht zu viel Neues auf einmal für Ihre Kleine.

4.) Wenn es für Sie möglich ist würde ich Ihnen empfehlen sich ruhig Zeit zu lassen mit dem Abstillen. Das ist für Ihre Kleine und auch Ihre Brust am schonendsten. Sie können nach und nach die verschiedenen Beikostmahlzeiten einführen und über diesen Weg abstillen. Also nach dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei am Mittag den Milch-Getreide-Brei am Abend und dann den milchfreien Obst-Getreide-Brei am Nachmittag einführen. Letztendlich bliebe dann noch das Stillen am Morgen, das gegen Ende des ersten Lebensjahres in die Milch aus der Tasse übergehen könnte.

Möchten Sie zügiger abstillen empfehle ich Ihnen eine Stillmahlzeit nach der anderen durch die Säuglingsnahrung zu ersetzen.

5.) Das Stillen und die Brust vermitteln Sicherheit und Geborgenheit. Schließlich ist das Stillen etwas Vertrautes, das Ihr Mädchen von Anfang an kennt und jetzt davon Abschied nehmen soll. Da ist es verständlich, wenn Ihr Mädchen sich erst einmal mit der neuen Situation anfreunden muss.
Das Abschied nehmen von der Brust ist eine große Aufgabe für sie, daran muss sich ihr Mädchen erst gewöhnen. Zudem erfordert das Trinken aus der Flasche eine andere Saugtechnik als an der Brust. Das muss alles erst erlernt werden, das braucht seine Zeit. Geben Sie Ihrem Mädchen dafür genug Zeit sich einzustellen.

Erfahrungsgemäß gewöhnen sich die Kleinen rasch daran, wenn die Flasche konsequent und wie selbstverständlich immer wieder angeboten wird. Gehen Sie den nächsten Anlauf ganz entspannt und mit einem guten Gefühl an.

Folgende Tipps können hilfreich sein:

Achten Sie darauf, dass Ihre Kleine beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt. Es muss nicht die Stillposition sein.
Manchmal ist es sogar besser, wenn eine andere Füttersituation (anderer Raum, andere Person…) geboten wird als beim Stillen.
Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur.
Auch ein Tropfen Muttermilch auf den Sauger wirkt manchmal Wunder.
Manche Babys verweigern auch einfach das Fläschchen an sich. Säuglingsmilchnahrungen müssen Sie nicht unbedingt im Fläschchen reichen. Sie können diese ebenso im Becher oder der Tasse anbieten und es gibt durchaus die Möglichkeit die Kinder aus der Flasche ohne Sauger trinken zu lassen.

Dennoch bedarf es oft einer Umstellungszeit wenn die Kleinen Abschied von der Brust nehmen sollen. Dann ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt, welche den Babys die Sicherheit geben, dass Mama auch ohne Stillen und Brust intensiv für sie da ist.

Viel Spaß bei der Beikosteinführung.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.2203936
16. Jul 2015 09:04
Re: Mit der Beikost starten
Vielen herzlichen Dank! Sie haben mir sehr geholfen!
3 Beiträge • Seite 1 von 1

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