Übergang zu Familienkost

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
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Klein2252
9. Dez 2013 14:14
Übergang zu Familienkost
Liebes hipp Team!

Mein kleiner Sohnemann ist jetzt 10 Monate und ein paar tage alt. Im Moment sieht sein Speiseplan wie folgt aus:

Zwischen 8 und halb 9 bekommt er seine Flasche, wenn er die nicht trinkt, bekommt er mit der restlichen Milch euer Bircher Müsli
Vormittags meist eine kleine Obstjause und zwei Hirsekringel
Mittags 220g Brei und obst als Nachtisch, ab und an auch mal Suppe als Vorspeise
Nachmittags obst Getreide Brei und manchmal eine Reiswaffeln oder so
Abends Milchbrei, eventuell Suppe und Brot nascht er mit.

Trinken ist nach wie vor noch so ein Problem. Fabian trinkt kaum!!! Höchstens 20ml am Tag!
Wie bringe ich ihn dazu mehr zu trinken und wie löse ich das in der früh oder abends, wenn er dann keinen Brei mehr bekommt? So Decke ich ja mit Brei noch den flüssigkeitsbedarf!

Wie gestalte ich jetzt langsam den Übergang zur Familienkost? Biete ich dann vorher noch eine halbe Portion Milchbrei/Obstgetreidebrei an und dann soll er mitessen? Wann lasse ich den Milchbrei ganz weg?


Was mache ich, wenn ihm sein essen nicht schmeckt, er aber Hunger hat? Bieste ich eine Alternative an, oder nicht? Heute war es so, dass er seinen mittagsbrei verweigert hat, seinen Nachtisch aber gegessen hat...ich hab dann trotzdem immer wieder ein Löffel Brei zwischendurch reingeschmuggelt...
Er isst normalerweise sehr brav, jetzt ab und zu beginnt er Sachen zu verweigern. Wie reagiert man darauf?

Wie beginnt man mit selber essen? Also ab wann soll ich ihm einen Löffel oder Gabel geben? Probiert haben wir es schon, aber damit spielt er nur! Mit fingerfood funktioniert es ganz gut, das ist er selber mit der Hand.

Vielen lieben dank und einen schönen Wochenstart!
HiPP-Elternservice
10. Dez 2013 11:24
Re: Übergang zu Familienkost
Liebe „Klein2252“,
der Speiseplan Ihres Kleinen ist spitze. Sehen Sie das Trinken nicht als Problem. Das zusätzliche Trinken wird oft viel zu streng verfolgt. Sie dürfen das entspannt sehen. Das Trinken ist ein Lernprozess. Hier heißt es einfach immer wieder geduldig etwas anzubieten. Bieten Sie ihm gerne was zu trinken an, nehmen Sie es aber gelassen, wenn er mal nicht so viel trinken mag wie oben beschrieben.
Wird die Nahrung insgesamt fester, verspüren die Kleinen erst Durst und lernen diesen mehr und mehr mit Wasser oder Tee zu stillen. Sie dürfen darauf vertrauen, wenn Ihr kleiner Sohnemann durstig ist, wird er auch (mehr) annehmen.

Einmal für Sie zur Orientierung: Die Empfehlung lautet für ein Kind 7-12 Monate etwa 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Milch mit dazugerechnet wird. Grundsätzlich können nicht nur Getränke und Milch, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen.
Gerade Obst ist hier zu nennen. Ist ein Speiseplan wiederum sehr „fest“, dann sollte auch auf mehr Trinkmöglichkeiten geachtet werden.

Solange Ihr Junge vergnügt ist und seine Windel gut nass und der Stuhl geformt sind, dann ist er ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Üben Sie den Blick in die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht.

Wann komplett auf Familienessen umgestellt wird hängt ganz von der jeweiligen Reife des Kindes ab. Manche Kinder zeigen früh Interesse an der Familienkost, andere akzeptieren nur fertige Babynahrung. Die meisten sind gegen Ende des ersten Jahres soweit.

Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen mittags zunächst was vom eigenen Essen zu seinem Mittagsbrei etc. kombinieren. Natürlich sollte das Essen für Ihren Sohn noch kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht gesalzen und gewürzt. Denn Ihr Junge ist noch ein Baby und kein kleiner Erwachsener.

So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost zum Ende des ersten Jahres. Nehmen Sie doch eine Portion vom Familienessen weg bevor Sie es würzen. Reichen Sie zwanglos das fingerfood also kleine, weiche, gedünstete Gemüsestückchen, Kartoffeln und Nudeln etc. auf einem extra Tellerchen dazu. Geben Sie Ihrem Sohn einen eigenen Löffel in die Hand und lassen Sie ihn damit oder mit seinen Händen experimentieren. So kann er das selbstständige Essen spielerisch einüben.

Zwischen neun und 15 Monaten ist das Kind geistig so weit entwickelt, dass es einfache Handlungen imitieren kann. Durch Nachahmen eignet es sich die notwendigen Fertigkeiten am Familientisch selber an, wenn es den Eltern oder Geschwistern zuschauen kann. Wenn das Kind einen Löffel in die Hand bekommt, versucht es, damit zu essen.
Ihr Junge wird nach wenigen Tagen bis Wochen mit dem Löffel selbständig essen, wenn Sie ihm ausreichend Gelegenheit geben, die nötigen Erfahrungen zu machen. Der natürliche Drang zu lernen und die Neugierde Ihres Babys tun ihr übriges.
Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Zu Beginn ist der Umgang mit dem Essen oft sehr spielerisch und bestimmt nicht so gesittet wie bei uns Erwachsenen. Mit dem Löffel zu essen, erfordert ein großes Geschick. Ein großer Latz verhindert das Schlimmste:-)
Legen Sie keine „Erwachsenenstandards“ zugrunde. Loben Sie Ihren Sohn wenn es gut klappt, leben Sie ihm vor wie es geht sich am Tisch „gesittet“ zu benehmen. So kann er probieren und abschauen, die perfekte Weise etwas zu lernen.

In diesem Alter benötigen Kinder noch insgesamt 400-500 ml Milch bzw. g Milchprodukt, damit die Milch- und Kalziumversorgung gewährleistet ist. Typischerweise wäre das morgens eine Trinkmilch (200-250 ml). Denn Milch ist ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich. Und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g).
Jetzt in diesem Alter kann das Frühstück gerne reichhaltiger werden. Ein Milchbrei, ein Baby-Müesli oder auch ein Brot plus eine Tasse Milch sind dann geeignet. Einfach ganz nach dem Appetit und Vorlieben gehen. Bleiben Sie da variabel.

Auch abends kann der Milchbrei in eine „Brit-Milch-Mahlzeit übergehen. Reichen Sie doch erst mal ein paar Würfelchen Brot zum Brei dazu. Wird das Brot immer mehr, dann kann es den Milchbrei ersetzen. Gut wäre noch eine Tasse Milch zum Brot. Die Übergänge auch in den Mengen ergeben sich meist von selbst.

Sehen Sie das Essen weniger als „Ihre Aufgabe“, sondern mehr als Freude und Genuss. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen.
Dass Kinder mal was Verweigern oder Vorlieben entwickeln, das ist normal.

Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund oder überhaupt esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“

Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen.

Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Aufmerksamkeit Ihr Kleiner dahingehend bekommt, desto schneller wird ein Verhalten wieder vergehen.

Viele liebe Weihnachtsgrüße
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1

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