Essensplan Baby 1 Monat + Familientisch-Frage

Hallo,

meine Tochter wird Anfang Juli 1 Jahr alt. Ich kenne einige Kinder in diesem Alter, die schon recht gut am Familienessen teilnehmen. Das klappt bei uns leider nicht so gut. Mal ein paar Stücke Brot oder Banane oder mal ein paar Nudeln gehen, sonst nicht viel. Derzeit sieht ihr Ernährungsplan so aus:

Morgens:
170 ml 1er Milch
1-2 Streifen Butterbrot
1-2 Scheiben Banane (mit viel Glück )

Mittags:
250 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (meistens mit Stückchen ab 8. Monat)
30 g Obstmus

Nachmittags:
200 g Getreide-Obst-Brei oder Obstmus pur
evtl. 1-2 Hirsekringel

Abends:
1-2 Streifen Brot
evtl. ein bisschen magere Wurst
mit viel, viel Glück 1-2 Scheiben Gurke oder Banane
200 g Milchbrei mit viel Obst

Es gibt Tage, da läuft es besser. Vorgestern hat sie nachmittags 1,5 Bananen in Scheiben gegessen! Oder an einem Abend hat sie mal ein ganzes Butterbrot verdrückt. Aber im Großen und Ganzen spielt sie eher mit unserem Essen. Es wird hin und her sortiert, vom Tisch geworfen usw. Wenn ich ihr mittags was Zerdrücktes oder Kleingemachtes vom Familientisch pur anbiete, dann kommt das sofort wieder raus, das geht nur wenn viel Brei drumrum ist.

Was Brei angeht, ist sie nicht wählerisch und isst eigentlich alles. Rote Beeren mag sie nicht, sonst hat sie noch nichts verweigert. Aber was Fingerfood angeht, da ist sie immer sehr skeptisch. Da wird nur gespielt oder es wird gleich vom Tisch geworfen.

Beim Mittagsmenü sind Stückchen OK, im Obstmus darf kein Stückchen sein.

Wir machen es so, dass wir ihr zuerst was von unserem Essen anbieten und wenn da nix (mehr) geht, kriegt sie ihren Brei.

Wir geben ihr auch keinen Zucker bzw. keine Süßigkeiten (Eis, Kuchen, Schokolade usw.). Auch keine Pommes. Wir versuchen, ihr erst mal eine gesunde Ernährung „beizubringen“, das Ungesunde kommt noch früh genug. Und sowohl ich als auch ihr Papa kämpfen mit unserem Gewicht.

Ist das OK so? Braucht sie nur einfach länger oder mach ich was falsch?

Keks

Lieber Keks,
der Speiseplan Ihrer Kleinen ist doch super. Sie müssen sich da keinen Kopf machen.

Mein bester Tipp an Sie: Vergleichen Sie Ihr Mädchen nicht mit anderen. Ihre Tochter ist einzigartig und geht auch bei der Umstellung auf die Familienkost im eigenen Tempo ihren Weg. Unterstützen Sie sie dabei, sind Sie vor allem ein Vorbild, essen Sie selbst mit Genuss am Tisch und geben Sie ihr weiterhin die Gelegenheit – ruhig auch spielerisch – sich mit dem Familienessen anzufreunden.

Sie als Eltern haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich, „gesund“ und mit viel Liebe und Sie ermuntern, motivieren….
Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es mal eine Zeit lang aus: Bieten Sie Ihrem Mädchen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf dem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder?
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Kleine am Essen interessieren.
Versuchen Sie es ohne Druck „beizubringen“, sind Sie einfach ein fröhliches Vorbild, das Freude am gemeinsamen Essenstisch zeigt.
Dann wird sich alles nach und nach ergeben, im Tempo Ihrer Kleinen. Je weniger Sie das Essverhalten Ihrer Tochter ins Zentrum stellen und je weniger Sie wollen, desto mehr wird Ihr Mädchen mit Interesse kommen.

Ein ganz wichtiger Punkt: Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Ihre Kleine wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie als Eltern am Essen haben, motiviert das mit am besten.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam

Hallo,

vielen Dank für die Antwort.

Unser Abendessen war wieder "so richtig toll". Motiviert von dem Buch hab ich ihr einfach alles auf ihr Brett getan, was wir auch hatten. Sie hatte da drauf: Leberwurstbrot, Gurke, Paprika, Banane, Hühnchenstreifen. Nachdem sie "fertig" war sah das aus, als wärs 30 Min. auf der Autobahn gelegen. Aber richtig viel gegessen war nicht. Sie nimmt unser Essen gar nicht ernst, das ist für sie spielen und Vorgeplenkel. Und es gibt Tage, da frustriert mich das einfach total. Das geht seit 4 Monaten so und ist noch kein bisschen besser geworden. Da fragt man sich schon, ob man nicht doch irgendwas falsch macht.

Manchmal klappt es so gut. Als sie im Vapiano die 2 Scheiben Weißbrot mit Tomatensoße gegessen hat. Oder die 1,5 Bananen. Oder das ganze Butterbrot zum Abendessen. Aber Tage wie heute...

Ich muss dringend gelassener werden. Ich bekomm ja keinen Preis dafür, wenn sie in 1 Monat mitisst. Und ja, irgendwie steht das schon ziemlich im Zentrum grade. Weiß auch nicht warum, weil sie kommt ja gut klar und schläft durch.

Keks

Lieber Keks,
da kann ich Sie nur bestärken.
Versuchen sie das alles viel, viel gelassener zu nehmen.

Und denken Sie immer daran Ihr Mädchen will Sie mit ihrem Verhalten gewiss nicht ärgern. Sie steckt gerade in einer Lern- und Experimentierphase. Da geht es nicht immer so gesittet zu wie bei uns Erwachsenen.

Versuchen Sie vielmehr mal ein Auge zu zu drücken und zu schmunzeln. In 20 Jahren werden Sie gemeinsam über diese "Episode" schmunzeln.

Je entspannter Sie sind, deste entspannter wird auch Ihr Mädel sein.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam