Juni 2016 | Deutsche Aktionstage Nachhaltigkeit

Unsere Azubis schwingen Kochlöffel und Schaufeln

HiPP beteiligt sich an den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit, einer Initiative des Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung. In diesem Jahr waren die Auszubildenden aktiv: die einen schaufelten Sand auf einen Hügel - die anderen Selbstgekochtes in den Mund. Wie das zusammenpasst? Die Antwort ist ganz einfach: wer lernen möchte, das Beste aus der Natur für sich zu nutzen, muss auch lernen, das Beste für die Natur zu tun. 

Dieses Motto gilt seit Generationen bei HiPP. In diesem Jahr feiert das Familienunternehmen in Pfaffenhofen an der Ilm ein besonderes Jubiläum: 60 Jahre Bio! Wer bei HiPP arbeitet, kommt am Thema ökologische Landwirtschaft nicht vorbei. Und was „Bio“ bedeutet, soll mit allen Sinnen erfahrbar gemacht werden. 

In Zusammenarbeit mit den Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Personalabteilung hat der Küchenchef der HiPP Betriebsgastronomie, Christian Neumeir, deshalb ein Drei-Gänge-Menü konzipiert, das mit den Auszubildenden (Azubis) zubereitet wird. Abgesehen davon, dass es gesund und einfach in der Zubereitung sein sowie Spaß machen soll, muss es sich auch dafür eignen, den Mehrwert von Bio zu veranschaulichen. 

Aber was unterscheidet Bio-Lebensmittel von konventionellen Lebensmitteln? Was versteht man unter Kreislaufwirtschaft? Warum ist Bio nachhaltig? Und wie tragen Bio-Lebensmittel zur Gesundheit bei?

Vom Küchenchef lernen die HiPP Azubis, auf was sie beim Einkauf achten sollten: Hier geben zum einen Siegel Orientierung, zum anderen auch Zusatzinformationen, die Hersteller und Händler zur Verfügung stellen. 

„Es ist wichtig, jungen Menschen das Selbermachen nahezubringen. Heutzutage kann man im Handel, ja in jedem Supermarkt, billige Fertiggerichte kaufen. Oft weiß man gar nicht, was in diesen Gerichten enthalten ist und nimmt unbewusst ungesunde Stoffe zu sich“, so Christian Neumeir. Bio-Lebensmittel gelten als gesund, denn im ökologischen Anbau wird auf chemisch-synthetische Mittel und grüne Gentechnik verzichtet, und die Tierzucht unterliegt strengen Kontrollen. Entsprechend zählt der Bio-Kochkurs mit dem Küchenleiter auch im Bereich Ernährung zum Gesundheitsprogramm, das alle Azubis im ersten Ausbildungsjahr absolvieren. 

Wer Bio kauft, handelt nachhaltig. Öko-Landwirte nutzen in der Regel das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Vielfach schließen sich Landwirte zusammen und tauschen Ressourcen wie Frischfutter oder Dünger aus. Zudem wird auf die schonende Bearbeitung des Bodens geachtet. Und von einem guten Boden profitieren nicht nur die Pflanzen, sondern er speichert auch Wasser wie ein Schwamm. Das hilft zum einen gegen Überschwemmungen, zum anderen profitieren aber auch viele bodenlebende Insekten von einer guten, krümeligen Struktur der Erde. 

Und das erfahren zeitgleich die Azubis aus dem dritten Jahr. Sie sind „in Sachen Wildbiene“ auf dem Ehrensberger Hof, dem familieneigenen, ökologischen Landwirtschaftsbetrieb unterwegs. „Der Lebensraum dieser Insekten ist durch die industrielle Forst- und Landwirtschaft und die Zunahme der reinen Ziergärten großflächig zerstört worden. Um den Wildbienen eine Chance zu geben, sich ungestört niederzulassen, sind deshalb inzwischen sogar Naturschutzprojekte nötig“ meint Armin Günter. Er ist Betriebsleiter des Ehrensberger Hofs und Verantwortlicher für die biologische Vielfalt bei HiPP. Mit dem Begriff „Wildbiene“ werden sämtliche Bienenarten, mit Ausnahme der Apis mellifera, also der Honigbiene, bezeichnet. Ihr Fortbestand ist existentiell für Mensch und Natur, denn sie zählt zu den bestäubenden Insekten. 

Unter der Anleitung und Mithilfe von Prof. Dr. Hans-Joachim Leppelsack vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. (LBV), der das Projekt wissenschaftlich begleitet, und Armin Günter bauen die Azubis vier Testbiotope mit unterschiedlicher Sandkörnung. Hierbei werden vier große Sandhaufen aufgeschüttet und zum Schutz um jeden Hügel eine Steinmauer gebaut. Am Ende wird der Sand noch glatt gerecht, so dass die „wilden Bienen“ Gänge eingraben können, um sie als Brutstätte zu nutzen. Alle am Projekt Beteiligten sind schon gespannt, wie sich die neue Kinderstube füllen wird! 

Hier finden Sie das Rezept zum Nachkochen