Die Sprache und der Wortschatz von deinem Kind haben sich rasant entwickelt: Zum 2. Geburtstag spricht ein Kind im Durchschnitt 100 Wörter. Zwei Jahre später sind es meist bereits 2.000. Darüber hinaus verstehen die Kleinen schon den Sinn vieler Wörter, die sie noch gar nicht aussprechen können. Der Satzbau entsteht fast ebenso flink wie ein Fertighaus: Aus einzelnen Begriffen im 2. Lebensjahr werden im 3. und 4. Jahr Zwei- und Mehrwortsätze. Zum 4. Geburtstag bilden einige Kinder schon mehrkettige Haupt- und Nebensätze. Die anderen ziehen in der Regel bis zum frühen Schulkind-Alter nach. An der Sprachentwicklung deines Kindes zeigt sich auch ein großer Sprung im Ich-Verständnis, denn im Laufe des 3. Lebensjahres wechselt es von der dritten in die erste Person.

Ab dem 4. Lebensjahr kann euer Kind allmählich auch die für Kinder langen schwierigen Konsonanten richtig aussprechen. Insgesamt geht es jetzt langsam nicht mehr nur um Quantität, sondern auch Qualität. Animiert euren Spatz, auch eine Geschichte so zu erzählen, dass man ihm folgen kann. Dabei solltet ihr die falschen Wörter und Sätze aber nicht ständig korrigieren. Seid auch nicht ungeduldig und lasst euer Kind in Ruhe die Sätze beenden, die es angefangen hat. Euer Kind verfügt jetzt über einen ausreichend großen Wortschatz, um euch eine konkrete Frage zu stellen. Freut euch auf eine sehr intensive „Warum…?“-Phase. Wenn man so von morgens bis abends vollgequasselt wird, ist man manchmal in Versuchung nicht mehr so ganz genau zuzuhören, was es da alles von sich gibt. Seid darauf gefasst, dass euer Kind das sehr wohl merkt.

• Zwei Farben zuordnen und benennen
• Artikel, wie „der“, „die“, „das“ verwenden
• Nomen (Hauptwörter) und Verben (Tunwörter) kombinieren
• Den eigenen Namen und das Alter nennen
• Von sich selbst als „ich“ sprechen
• Länger erzählen
• Mit Betonung sprechen

Wie immer sind das nur Durchschnittswerte der allgemeinen Sprachentwicklung. Meine älteste Tochter drückte sich bereits im Alter von 3 Jahren mit einem sehr blumigen Wortschatz unglaublich gewählt aus, wohingegen mein Sohn mit drei Jahren kaum mehr als 50 Worte von sich gab.

Die U8-Untersuchung findet zwischen dem 43. und 48. Lebensmonat statt. Auch bei dieser Untersuchung wird es wieder gründlich von Kopf bis Fuß untersucht, gewogen und gemessen sowie die körperliche und seelische Entwicklung geprüft und daneben das soziale Verhalten angesprochen. Der Arzt interessiert sich dafür, was dein Kind schon alles alleine machen kann. Es wird getestet, wie beweglich und geschickt dein Kind ist, und wie es mit dem Sprechen klappt. Das Sehvermögen und die Hörfähigkeit werden überprüft. Der Arzt wird sich zudem einen Eindruck über die Zähne und den Kiefer verschaffen und euch gegebenenfalls an eine zahnärztliche Praxis verweisen.

Zum ersten Mal ist auch das soziale Verhalten ein Thema. Fällt es deinem Kind zum Beispiel leicht oder schwer, Kontakt mit anderen Kindern aufzunehmen? Daneben wird erfragt und beobachtet, wie dein Kind malt und spielt und was seine Interessen sind. Weitere Themen bei der U8-Untersuchung sind die Ernährung sowie mögliche Schwierigkeiten im Verhalten, zum Beispiel Probleme beim Durchschlafen, unkonzentriertes Spielen, Einnässen. Bitte denkt daran, die Vorsorgeuntersuchung bis spätestens zum 50. Lebensmonat durchführen zu lassen. Wer den Termin versäumt und über dieser zeitlichen Grenze liegt, dem kann es passieren, dass die zuständige Krankenkasse den Untersuchungstermin dem Versicherten als sogenannte „individuelle Gesundheitsleistung“ (iGel) in Rechnung stellt und ihr die Kosten für den Besuch beim Kinderarzt selbst tragen müsst.