Nach 4 Wochen “abstillen”?

Rund um die Themen Stillen und Milchnahrung
Elternforum
Funnyah
12. Aug 2021 15:06
Nach 4 Wochen “abstillen”?
Hallo ihr Lieben,
Ich habe ein Problem. Vor 4 Wochen kam mein Sohn per Notkaiserschnitt zur Welt. Hab ihn danach sofort angelegt und ab den 2. Tag im Krankenhaus auch angefangen unregelmäßig abzupumpen. Musste im Krankenhaus schon anfangen zuzufüttern, weil ich den Kleinen einfach nicht satt bekommen habe. Ich versuche regelmäßig abzupumpen; da stillen Stunden dauern würde und er dann immer noch nach essen schreit. Er bekommt jetzt immer wenn er will pre-Nahrung und wenn ich es schaffe eine Mahlzeit abzupumpen, bekommt er die. Es ist aber super frustrierend und lästig. Da setzt man sich alle 3-4 Stunden an die Pumpe und bekommt Vll 30 ml raus. Hab’s schon mit Bockshornkleekapseln probiert. Wärme und Massage mache ich meistens. Überlege jetzt schon abzustillen. Er bekommt eh die meisten Mahlzeiten als pre und weiß nicht mehr weiter.
Jonas Mama
13. Aug 2021 07:52
Re: Nach 4 Wochen “abstillen”?
Aus dem Grund habe ich nach knapp 5 Wochen "abgestillt". Die Mahlzeiten haben über den Tag verteilt nie gereicht, ich musste von Beginn an zufüttern, was auch nicht schlimm war. Aber das Pumpen wurde sehr stressig und ich war oft allein mit dem Kind, was noch mehr Stress bedeutete. Denn selbst nur bei 5 Minuten pro Seite war ich 10 Minuten lang gebunden und meistens wollte er dann in diesen 10 Minuten etwas von mir und ich musste unterbrechen. Deshalb habe ich immer wieder gepumpt und immer mehr Pre-Nahrung gefüttert. Ich wusste, dass er sie verträgt und er dadurch auch satt wird. Und heute, 9 Monate später, ist er kerngesund und bekommt nur noch seine Abendflasche mit Pre vor dem Zubettgehen.
Ja, stillen ist vermutlich etwas ganz tolles, wenn es erst einmal rund läuft und Muttermilch ist auch weiterhin das Beste, was wir unseren Kindern geben können. Doch heute leben wir nun einmal auch in dieser luxuriösen Situation, es nicht mehr tun zu müssen, wenn wir uns dabei nicht gut fühlen. Und so wie du es beschreibst, klingt es nach einem sehr stressigen Tag und deine Gedanken scheinen sich nur um die Muttermilch zu drehen. Für uns als Familie war es die beste Entscheidung, unserem Kind die Flasche zu geben.
Manus Bauchzwerg
13. Aug 2021 15:02
Re: Nach 4 Wochen “abstillen”?
Hallo,

Als ich den Beitrag gelesen habe, dachte ich, das kommt mir so bekannt vor! Mein Sohn ist jetzt 6,5 Monate alt. Er kam per Kaiserschnitt in der 37. SSW zur Welt. Vor der Entbindung wurde mir im Vorgespräch zur Geburt empfohlen, schon mal von Hand Colostrum auszustreichen, in Spritzen abzufüllen und einzufrieren, für den Fall, dass es mit dem Stillen direkt nach der Geburt nicht klappt. Das habe ich getan und es klappt tatsächlich nicht, dass ich ihn anlegen konnte, da er zuerst zu schwach war und dann auch erst spät festgestellt wurde, dass er ein Zungenbändchen hatte, welches das Stillen verhindert hat.
Am Ende habe ich begonnen, jeden Tag 5x 20 Minuten beidseits abzupumpen. Glücklicherweise hatte mein Mann direkt nach der Geburt 2 Monate Elternzeit, sonst hätte ich das nicht geschafft. Danach würde es extrem stressig und ich habe immer weniger gepumpt, bis ich dann entschieden habe, abzustillen. Ich war einfach nur noch gestresst durch das ständige pumpen (ich habe auch nachts gepumpt, da ich versucht habe, einen guten zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Pumpsitzungen zu haben).
Meine Milch hat nie ausgereicht, obwohl ich am guten Tagen zwischen 800 und 900 ml abpumpen konnte. Wir haben immer mit Hipp Combiotik Pre HA zugefüttert. Als er knapp über drei Monate war und schon Anzeichen dafür zeigte, dass er bereit für Beikost ist, habe ich entschieden, abzustillen. Das ging dann relativ schnell und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob die Entscheidung richtig ist. Am Ende muss ich sagen, ich bin seitdem total entspannt und der kleine Prinz entwickelt sich prächtig. Die Entscheidung war für mich richtig.

Während der Zeit, als ich abgepumpt habe, habe ich eine Menge versucht, um meine Milchmenge zu steigern bzw aufrecht zu erhalten. Ich habe viel Milchhaltiges zu mir genommen, Fenchel-Anis-Kümmel-Tee getrunken, etc. Meine Hebamme hab mir noch den Tipp, dass Lecithin die Menge steigern könnte ( gibt es frei verkäuflich in der Drogerie, Apotheke oder im Onlinehandel). Das hat bei mir sehr viel gebracht. Aber bei mir drehte sich der ganze Tag fast nur um das Thema pumpen und das hat mir so viele kostbare Momente mit meinem Sohn genommen. Im Nachhinein hätte ich lieber früher abgestillt.

Muttermilch ist natürlich das Beste für das Kind, keine Frage. Aber die industriell hergestellte Milch ist meiner Meinung nach mittlerweile so gut, dass man sein Baby bedenkenlos auch damit groß füttern kann.

Viele Grüße und eine schöne Woche
Funnyah
13. Aug 2021 23:28
Re: Nach 4 Wochen “abstillen”?
Vielen Dank an eure tollen Beiträge. Manchmal soll Stillen wohl nicht sein. Ich habe heute mit meiner Hebamme gesprochen und sie rät mir auch zum abstillen. Bringt ja nix, wenn ich mich da ständig fertig mache. Und der kleine Mann hat zum Glück ordentlich zugelegt, sodass ich weiterhin Hipp Pre geben kann.

Alles Gute und ganz liebe Grüße ☺️
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