Probleme mit der Milchbildung

Rund um die Themen Stillen und Milchnahrung
Elternforum
Katja872
5. Mai 2019 12:13
Probleme mit der Milchbildung
Hallo zusammen,
Vllt hat jemand ja noch einen Rat oder Tipp für uns.
Folgende Situation:

Meine Sohn kam vor knapp zwei Wochen zur Welt, sein Startgewicht war 3600g. Ich möchte liebend gerne voll stillen und anfangs (in der ersten Woche) hat das auch gut geklappt. Ich habe ihn nach Bedarf angelegt wenn er sich gemeldet hat. Eines meiner Probleme ist leider, dass die rechte Brustwarzen immer wieder gereizt ist und sehr schmerzhaft beim stillen (trotz intensiver Pflege, stillhütchen und abpumpen auf der Seite). Diese brust und brustwarze ist im Vergleich zur linken auch deutlich größer (bei der linken habe ich keinerlei Probleme), weswegen ich auch hauptsächlich an der linken Stille.
Nun mein eigentliches Problem. Seit dieser Woche will es mit dem stillen so gar nicht mehr klappen. Im Krankenhaus hat er bereits ca. 260g abgenommen nach geburt (ich weiß dass das durchaus normal ist) und nun bekommen wir sein Gewicht nicht wieder hoch. Am Dienstag Abend ging die clusterphase los, er hat gute zwei Stunden an meiner brust genuckelt und ist dann zufrieden eingeschlafen (was ich auch genießen konnte). Aber am Mittwoch ging es bereits vormittags los das er nicht mehr von meiner brust wollte. Ich habe verschiedene Positionen ausprobiert aber er war nie zufrieden. Er schlief dann immer wieder an meiner brust ein, nuckelt nur wenig, trank aber nicht wirklich und das über stunden und bis in die nacht rein. Am nächsten Tag das gleiche. Von Entspannung war bei mir keine Rede mehr. In meiner Not haben wir eine handmilchpumpe besorgt damit ich abpumpen kann und ihm die Milch so zufüttern kann. Aber auch so kam nur eine geringe milchmenge, lediglich tröpfchenweise (ich kam nie über 30ml hinaus beim abpumpen).
Am nächsten Tag (es war der 9. Tag nach der Geburt) hat es sich ergeben das er wieder abgenommen hat (jetzt bereits über die 10% des Startgewicht, bis dahin hat er das Gewicht wenigstens gehalten).
Das war der Punkt wo wir dann mal zufüttern mussten, weil er auch schon aus kraftloskeit und hunger einfach eingeschlafen ist (da hat mein mamaherz wirklich geblutet).
Ich habe mit meiner Hebamme schon viele Dinge ausprobiert. Bockshornklee kapseln, vitalmalz, stilltee, ich versuche mind. 3 Liter zu trinken, Wärme, brustmassagen und weiterhin abpumpen und zufüttern.
Morgen versuche ich ein Rezept für eine elektrische milchpumpe zu kriegen um die brüste weiterhin zu stimulieren. Das ist im Moment meine letzte Hoffnung das es doch noch klappt und ich ihm das geben kann was mein kleiner mann braucht.

Vllt habt ihr aber noch einen guten Rat oder Tipp (oder einfach nur ein gutes Wort) für mich das ich die Hoffnung nicht aufgeben. Weil die Situation zehrt doch wirklich an meinen nerven.

Mfg
Jessy1610
5. Mai 2019 14:17
Re: Probleme mit der Milchbildung
Hey Katja :)

Erstmal fühl doch gedrückt. Du machst wirklich viel um es mit dem stillen hinzukriegen und das begeistert mich :)

Nun du hast mit deiner Hebamme ja schon viel ausprobiert aber vielleicht hab ich noch Tipps.
Zuallererst dieses Clusterfeeding ist eigentlich auch schon von,, der Natur zu vorgesehen" um deine Milch enge zu steigern. Denke daher versucht dein Sohn dies auch indem er dauernuckelt. Das das sehr anstrengend ist kenne ich. Hatte es auch eine ganze Zeit lang und in den Wachstumsphasen.
=> wenn du beim abpumpen nicht viel bekommst, so wie es auch klang kannst du besser deinen Sohn anlegen. Babys können viel besser den Milchspenderreflex auslösen als jede Pumpe.
=> zufüttern soll man ja eigentlich nicht da so dein Sohn auch weniger an der Brust ist aber da er schon weiter abgenommen hat würde ich das auch weiter machen aber dann so:
Erst anlegen und saugen lassen, falls er einschläft sanft wecken mit am Ohr streicheln etc und dann falls du merkst es kommt wirklich nichts mehr dann würde ich die Flasche geben

Das würde ich dir so auch empfehlen da durch eine ungenügende Entleerung am Anfang das milchbildende Brustdrüsengewebe, das während der Schwangerschaft entstanden ist, nicht weiter vermehrt wird und allmählich wieder zurückgebildet wird. Daher solltest du versuchen so oft wie möglich anzulegen und so alles wieder in Schwung zu bekommen. Meine Hebamme erklärte mir das man gerade einige Tage nach der geburt bis zu 6 Wochen danach am schnellsten sein milchbildenes Brustdrüsengewebe aufbauen kann, also schneller die Milchmenge steigern kann. Das geht allerdings nur durch häufiges Anlegen)



Und falls das alles nicht mehr zum Vollstillen reichen sollte, mach dir keinen Kopf. Du hast nun wirklich alles versucht und Teilstillen ist auch gut. Ebenso wie die Flasche geben. Klar ist Muttermilch im Grunde das beste aber es bringt ja nichts wenn man sich nur Stress macht und dein Sohn noch mehr abnimmt. Durch Stress bildet sich auch weniger Milch.

Doch ein ziemlich langer Text geworden :lol: :oops:
Ich hoffe ich konnte dir noch etwas Mut zusprechen und dir etwas helfen. Ich hoffe es klappt bei euch noch alles so und mach dir nicht noch mehr Stress.
Keine Mutter ist schlechter als die andere nur weil sie Teilstillt, Flasche gibt oder sonst was.

Liebe Grüße und schönen Sonntag noch :)

Jessy
Katja872
5. Mai 2019 14:29
Re: Probleme mit der Milchbildung
Vielen Dank für deine Worte 😊
So sieht im Moment mein Stillmanagment auch aus. Ich lege ihn immer zuerst an (in verschiedenen Positionen) und Pumpe gleichzeitig die andere brust ab. Wenn ich merke jeder reiz den ich ihm gebe damit der weiter nuckelt bringst nichts mehr und er schläft vermeintlich ein dann gebe ich ihm die abgepumpte Milch.
Wenn er dann noch Hunger hat füttere ich zu.
Und ich versuche zwischendurch immer mal trotzdem noch abzupumpen.
So hat er jetzt wenigstens mal etwas zugenommen.

Aber manchmal ist das halt sehr schwierig weil ich mich ja auch im mich kümmern muss (trinken, essen, aufs Klo gehen und zwischendurch selbst mal schlafen, duschen).

Aber noch gebe ich nicht auf. 🙂
Jessy1610
5. Mai 2019 16:41
Re: Probleme mit der Milchbildung
Okay klingt doch schonmal sehr gut wenn er wieder zugenommen hat. Denke das wird auch was du gibst dir immerhin jede Mühe die man sich machen kann :)

Halt das so bei und ich denke in einiger Zeit ist mehr als genug Milch da. Es dauert halt was länger wenn es am Anfang nicht so gut klappt.
Drücke euch beiden aufjedenfall die Daumen.

Und das kenne ich auch das man selbst da noch irgendwo bleiben muss 😅hab mich selbst auch manchmal gefragt wo ich da eigentlich in der Zeit mal auf Toilette war oder so. Aber versuche es dir so einfach wie möglich zu halten und Hilfe anzunehmen falls du welche kriegen kannst :) also beim Haushalt oder was für dich zu essen gekocht zu bekommen :)

Wird schon :)
Minchen33
5. Mai 2019 18:20
Re: Probleme mit der Milchbildung
Hallo Katja,
also ich kann Jessy nur voll und ganz zustimmen. 1. Du machst das toll und manch andere kann sich von deinem Engagement eine Scheibe abschneiden und 2. einen Tipp noch, der auch sehr einfach ist.

Nehmt euch eine Pause, zieht euch zurück. Bleibt vielleicht mal ein paar Tage im Bett. Das entschleunigt alles ein wenig und es wirkt wahre Wunder. Das Wochenbett heißt auch deshalb so, weil man am Besten die Zeit ruhig und zu Zweit oder zu Dritt entspannen sollte.
Auch von mir, nimm Hilfe an und lass Haushalt Haushalt sein😊

Wünsche Dir noch eine schöne Zeit mit deinem Kleinen. Genieße es🤗
kathipr
6. Mai 2019 00:43
Re: Probleme mit der Milchbildung
Hallo Katja!
Bei meiner Großen hatte ich auch das Problem, dass sie nach der Geburt kräftig abgenommen und dann recht schlecht zugenommen hatte. Beim Abpumpen (Handpumpe) kam auch nie ne "vernünftige" Menge, so dass wir alle dachten, ich hätte eben zu wenig Milch. Zufüttern klappte nicht, denn meine Maus hat schon geschrien wenn sie die Flasche nur sah...

Ich musste dann Stillproben (vor und nach dem stillen wiegen um die Trinkmenge zu ermitteln) machen. Dabei hat sich allerdings rausgestellt, dass ich sehr wohl genug Milch hatte. Es hat sich dann auch alles eingependelt, nur eben langsamer als "üblich". Das Geburtsgewicht hatte sie erst nach knapp 4 Wochen wieder erreicht... Im Nachhinein denke ich, dass sie einfach meine Veranlagung geerbt hat - ich kann essen was ich will und nehme nix zu. Das ist aber eigentlich gar nicht so schlecht ;-)

Vielleicht kannst du dir von deiner Hebamme oder in der Apotheke ne Babywaage leihen um mal zu gucken, wie viel beim Stillen "im Kind landet"?

Vertraue ruhig auf deinen Körper und dein Baby, es wird sich alles einpendeln - habe ein bisschen Geduld und mach dir nicht so viele Sorgen, die Natur hat das schon alles richtig vorbereitet. Ein paar Kuscheltage im Bett können in so einer Situation wirklich Wunder wirken!

Drück dir ganz fest die Daumen!!
SoMe
17. Mai 2019 10:00
Re: Probleme mit der Milchbildung
Hallo Katja872

Was du noch versuchen könntest wäre ein brusternährumgsset. Das soll die milchbildung auch anregen. Hatten das gleiche problem mit unseren kleinen Mann.
Schaus dir am besten im internet an, ist schwierig zu beschreiben wie man das macht.
Viele schwören darauf. Bei mir hats leider nicht funktioniert aber bei uns war das erste jahr viel los denke das hat auch eine große rolle gespielt

LG
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