Schwangerschaftswunsch nach Fehlgeburt

Kinderwunsch und Familienplanung
Elternforum
gast.3709047
25. Mai 2020 18:15
Re: Schwangerschaftswunsch nach Fehlgeburt
Guten Abend liebe Frauen,

ich habe all eure Beiträge gelesen und fühle so sehr mit euch.

Ich wurde vor einem Monat operiert, brauchte eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) und eine Ausschabung. Rein rechnerisch war ich am Ende der 7. SSW, als meine Frauenärztin mich ins Krankenhaus schickte. Noch immer war keine Einnistung zu sehen, obwohl sich alle Schleimhäute so schön ausgebildet hatten. Dafür war an meinem linken Eierstock die Folikelzyste geblieben und hatte sich mittlerweile tennisballgroß ausgebildet und enthielt Blut. Und sie blockierte die Sicht auf den Eierstock. In der Bauchspiegelung wurde die Zyste dann entfernt und die Eileiterschwangerschaft festgestellt. Und entfernt. Wegen der Schleimhäute hatte ich auch eine Ausschabung. Nach einer Nacht auf Station wurde ich dann entlassen. Das ist jetzt ziemlich genau vier Wochen her.

Zu Anfang habe ich mich gefühlt, als wäre ich ausgeraubt worden. Mir wurde mein Baby genommen, auf das ich mich so sehr gefreut hatte. Dabei hatte es doch nach neun Monaten "basteln" endlich geklappt! Und dann habe ich mich verarscht gefühlt. Ich hatte es gespürt: ein Baby hat sich eingenistet und das hatte geziept und gezogen und gepiekst. Aber es war dann doch nur eine Zyste, die ich gespürt habe. Das war eine frustrierende und entmutigende Erkenntnis.

Ganz allmählich wird es besser. Im Moment bin ich vor allem wieder gespannt, wann mein Zyklus wieder "normal" verlaufen wird. Er war ja vorher schon etwas länger als bei den meisten. Sicherheitshalber verhüten wir momentan wieder, weil die Empfehlung meiner Ärztin war, der Schleimhaut einen Zyklus lang Zeit zu geben, um sich auf- und abzubauen, bevor wir ihr eine Einnistung "zumuten". Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Und ich habe ein bisschen Angst davor, das wieder durchmachen zu müssen. Für meinen Freund war es ja noch nicht wirklich greifbar. Es gab nie ein Ultraschallbild, keinen Herzton, nur zwei SSTs mit je zwei Streifen. Mich hat dieses Erlebnis ganz schön mitgenommen, aber mein Schatz ist mir eine große Hilfe und wichtige Stütze. Und, so schlimm und tragisch das auch war und ist und immer bleiben wird, uns als Paar hat es enger zusammengeschweißt. Und dafür bin ich dankbar.

Liebe Grüße und ganz viele Umarmungen und aufmunterndes Wangestreicheln schicke ich euch!
Lisa
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