Re: Kaiserschnitt!!
hallo alle zusammen!
also wenn ich das alles so les, dann bin ich entweder ein alien oder bei mir ist einiges schief gegeangen!
ich hatte selbst juni letzten jahres einen kaiserschnitt und ich fand es wirklich furchtbar! ich verstand damals nicht wie man so was freiwillig machen will aber wenn ich das hier alles so lese ists für mich zumindest nachvollziehbarer.
so liefs auf jeden fall bei mir: ich hatte ca 10 stunden ganz normal wehen... muttermund ging schön auf. war alles piko bello. lag auch in der wanne um zu gebären und ich war der glücklichste mensch der welt, natürlich gebären zu können und dann auch noch die wassergeburt.
dann der schock: irgendwas stimmte nicht. dem kind gings gut, nur mir nicht. auf einmal wurden die schmerzen immer schlimmer (davor war alles echt noch in ordnung. schmerzen ja, aber nicht so schlimm wie ich mir das vorgestellt hatte) und dann fing der stress an.... raus aus der wanne und in einen komplett anderen raum. dort wurde dann festgestellt dass mein kleiner im becken fest steckte und nicht weiter kam. die schmerzen waren wirklich unbeschreiblich.... mein freund sagt selbst immer wieder bis zu dem zeitpunkt fand er die geburt so toll und so stressfrei... er meinte sogar schon.. hey wir werden für die schwere schwangerschaft (blasensprung in der 12. frühe wehentätigkeit in der 20. geburt dann trotzdem erst 2 wochen vor termin) belohnt aber fehlanzeige.
dann gings erst richtig los... das ganze gestresse mit ich brauche ihre unterschrift... hin und her bewegen obwohl ich eigentlich nur noch gespürt habe wie mein kind ständig zwischen bauchnabel und schambereich mit voller wucht rein donnert. ich habe meinen ganzen körper nicht mehr gespürt. nur ständig diese unbeschreiblichen schmerzen
das gefühl dann im op zu liegen und keiner redet mit einem was gerade passiert, ob mein kind in ordnung ist oder was los ist. und auf einmal fühlt sichs an, als ob ein staubsauger an deinem bauch zieht und mir ist nur noch die luft im rachen stecken geblieben. ich hatte mir gedacht, dass der kleine nun rausgeholt war, aber wieder wartete ich endlose sekunden oder sogar minuten, da ich keinen schrei von ihm gehört hatte...
dann auf einmal stand ne wildfremde neben mir und hat ein kind im arm. kein ton von wegen... das ist ihr sohn. bevor ich überhaupt begreifen konnte dass das mein kind war, wurde er mir ins gesicht gedrückt und dann war er auch schon wieder weg.
dann wurde ich zugemacht und kam in den aufwachraum für über ne stunde. wieder hat mir keiner gesagt, wo mein kind ist, ob es ihm gut geht oder wann ich denn mein kind endlich sehen und in den arm nehmen kann. dabei wollte ich nichts mehr als endlich zu kind und mann. ich wurde dann als ich glaub den bauchbereich wieder gespürt habe zurück in meinen kreißsaal gebracht. wo dann wieder minuten später endlich mein freund mit meinem sohn reinkam.....
die idioten von hebammen waren sogar zu doof um bilder von meinem neugeborenen zu macht.. da sie die kamera angeblich nicht gefunden haben.
ich konnte den kleinen nicht selbständig aus seinem bett holen als wir dann auf dem zimmer waren und konnte mich so auch nicht wirklich um mein kind kümmern. meine bettnachbarin war dann immer mal wieder so lieb und hat mir mein kind in den arm gelegt. so ging das 2-3 tage weiter. ich konnte mich einfach nicht bewegen.
gleich am nächsten tag, war ein krankengymnast bei mir und wollte dass ich aufstehe.... ohne erfolg, da ich erstmal aus den latschen gekippt bin. an dem tag bin ich das noch weitere 2 mal... genauso am 2. tag nach der geburt. als gegen mittag dann mein freund dabei war, als ich wieder aufstehen sollte, sagte dieser den schwestern erst mal gehörig die meinung. er meinte, ich würde ja versuchen aufzustehen, aber ich müsse es in meiner zeit tun, weil wenn mich ständig jemand innerhalb von sekunden auf den beinen haben wollte, ginge dies einfach nicht. ende der geschichte ist, dass ich selbst in meinem eigenen tempo wieder umgekippt bin.
als ich wieder da war, habe ich halb hyperventiliert. die schwestern meinten ich solle meine hand auf den bauch legen und solle tief in den bauch ein und ausatmen. ich meinte, dass ich das nicht könne weil es weh tut, daraufhin meinte der krankengymnast, das könne nicht sein. dann bin ich anscheinend ausgerastet - laut meinem freund - und hab den idioten angeschrien, dass ich wohl besser weiß was mir weh tut und was nicht. also kam ein arzt und untersuchte mich. ohne diagnose aber wenigstens bekam ich dann einen tropf mit schmerzmitteln und zum ersten mal in 3 tagen war ich halbwegs schmerzfrei. halbwegs!!!
den krankengymnast hatte ich danach nie wieder gesehen. ich bin immer mit meiner 'lieblingsschwester' aufs klo, weil sie - so kam es mir zumindest vor - verstanden hatte, dass ich noch sehr wackelig auf den beinen war und eben eine kleine rückversicherung wollte wenn ich aufstand. habe dann mit meinem freund geübt. 4 tage danach kam eine natürliche geburt zu mir ins zimmer und die nette frau hat sich teilweise um mein kind mitgekümmert bzw, ihn mir gegeben usw. obwohl sie gerade erst entbunden hatte und ich schon seit 4 tagen 'fertig' war. konnte mich selbst 5 tage danach immer noch nicht richtig bewegen. bin dann zwar auch schon alleine los den kleinen wickeln, weil ich einfach nicht mehr wollte, dass die krankenschwestern ihn mitnehmen....
ich hasste und hasse diesen kaiserschnitt, da ich mich in dieser ersten woche - wie ich finde - nicht richtig um mein kind kümmern konnte. ich hasse ihn immer noch, da ich bis heute nicht bergreifen kann, dass mein sohn wirklich mein sohn ist, bzw. dass ich mutter bin. ich sehe ihn an und bin stolz auf ihn und liebe ihn wirklich über alles.... aber ich kann bis heute nicht begreifen dass es mein kind ist. es fühlt sich eher an, wie einer meiner neffen der auf dauerbesuch ist. und ich glaube, dass das alles anders gewesen wäre, wenn ich mein kind direkt nach der geburt gehabt hätte bzw. wenn ich ihn 'normal' entbunden hätte, denn wenn man diese 'frischen' kinder sieht.. so total verklebt... und die nabelschnur noch dran usw begreift man, denke ich doch mehr, dass das wirklich das war was einen monatelang getreten und in einem gehickst hat.
ich würde nie wieder einen kaiserschnitt machen lassen. nicht freiwillig. und wenn ich nochmal entbinden sollte, werde ich erstmal danach verlangen, dass ich die dokumente für einen notkaiserschnitt gleich zu beginn ausfüllen kann, da ich nie wieder in dieser situation sein möchte. ich glaube ich würde heute meine schrift auf diesem dokument überhaupt nicht wieder erkennen. und gelesen habe ich den müll auch nicht.. wie auch, wnen man ständig nur diesen unbeschreiblichen schmerz fühlt und sonst seinen körper überhaupt nicht mehr wahr nimmt.
heißt ja nicht, dass ein kaiserschnitt auch 'toll' sein kann. aber bei mir wars auf jeden fall nicht so.
lg
nicole