Unsere Kleine verweigert die Flaschenmilch.

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum
Slexxi
21. Feb 2021 10:47
Unsere Kleine verweigert die Flaschenmilch.
Hallo zusammen.

Ich wende mich an euch als nun sehr besorgter Papa.

Unsere Kleine ist nun knapp Monate alt und beginnt, immer mehr Abneigung gegen die Flasche zu entwickeln.
Wir notieren seit Tag 1 die gesamte Nahrungszufuhr unserer Kleinen. Seit etwa 1,5 Wochen möchte sie nicht mehr richtig trinken. Sie wacht nachts normalerweise ein Mal auf, manchmal auch zwei Mal und möchte die Flasche. Je nachdem, ob sie pupsen muss, trinkt sie diese (170ml) selten leer. Sie bewegt sich eher so im 100-135 Bereich.

Seit ein paar Tagen schläft unsere Kleine von ca 1830 bis 0600 Uhr durch ohne einmal Hunger zu haben. Somit gestaltet sich die Vorgabe vom KA, 1/6 ihres Körpergewichts an Flüssigkeit in sie rein zu bekommen, als eine absolute Unmöglichkeit.

Bei der U5 hat uns der KA gesagt, dass sie absolut untergewichtig ist (aktuell 5350g / 64cm Körpergröße). Wir haben jetzt sogar einen Termin zum Wiegen bekommen. Wir haben ihm das Problem geschildert, dass bereits die Position zum Trinken in ihr Frust auslöst und sie zu 99% Ihren Mund verschließt und die Flasche verweigert. Als Tip gab er uns, es doch öfter zu versuchen, dann sie muss trinken. Jetzt haben wir auch noch den Druck, dass wir Gewicht aufbauen sollen, immer im Hinterkopf, was selbst in uns nun Stress auslöst.
Er stellt uns hin, als würden wir es nicht ein Mal versuchen und unserer Kleinen Nahrung verweigern. Wir haben in den letzten Tage literweise Milch in den Abguss gekippt, weil wir diesen ach so tollen Tip beherzigten. Sie will einfach nicht.

Unsere Kleine bekommt seit zwei Wochen Beikost, die sie gern annimmt. Wir vermischen die mit ein paar extra Kcal, um wenigstens bei der Gewichtszunahme in diesem Punkt zu unterstützen.

Wir bewegen uns aktuell zwischen 350ml - 500ml reine Milchzufuhr, Tendenz stark abnehmend. Wir haben verschiedene Milchsorten, alle auf dem Markte befindlichen Flaschen zu Hause. Mir scheint, als würde unsere Kleine (außer nachts) die Flasche mit absolutem Stress verbinden.

Hat jemand einen Idee, was wir noch machen können? Mehrmals anbieten hat ja leider fantastisch geklappt. Ansich sind wir mit dem KA zufrieden, aber mehrmals anbieten kann doch keine medizinische Lösung sein. Wir haben Angst, dass sich tatsächlich eine Abneigung zur Futteraufnahme entwickelt. Die soll ihr ja Spaß machen. Unsere Tochter ist ja schon untergewichtig und jetzt kommen Eltern mit der Idee, sie noch mehr zu strapazieren, indem wir ihr immer wieder Flaschen anbieten. Das ist doch keine heilende Therapie...

Wir brauchen echt Hilfe :|
HiPP-Elternservice
24. Feb 2021 08:51
Re: Unsere Kleine verweigert die Flaschenmilch.
Lieber „Slexxi“,

ich kann so gut nachvollziehen, wie belastend diese Situation für Sie als Vater ist. Jeder will einfach das Beste für sein Kind. Und alle Eltern möchten Ihr Kind gut versorgt wissen.

Da Ihr Mädchen so eine zögerliche Trinkerin ist, ist bei Ihnen inzwischen jede Mahlzeit verständlicherweise mit Stress verbunden. Wird sie dieses Mal endlich etwas mehr trinken? Bekommt sie was sie braucht? Ich kann mir nur zu gut vorstellen, was Ihnen bei jedem Füttern durch den Kopf geht.

Sie haben einen regelmäßigen Austausch mit Ihrem Kinderarzt – gut so! Wäre etwas nicht in Ordnung mit Ihrem Mädchen, hätte dieser Sie darauf hingewiesen und Maßnahmen ergriffen. Er hat Ihnen aber lediglich den Rat gegeben Ihrer Kleinen regelmäßig ein Essensangebot zu machen und das machen Sie. Das müssen Sie natürlich nicht „übertreiben“ aber auch ich würd Ihrer Kleinen alle 2 bis 3 Stunden ein Essensangebot machen. Natürlich ganz ohne Druck und Zwang.

Sind Sie und/oder Ihre Frau eher klein und zart/dünn? Der Apfel fällt ja nicht weit vom Stamm, wie es so schön heißt. Beim Appetit lässt sich nichts erzwingen. Respektieren Sie Hunger und Sättigung Ihrer Kleinen und vertrauen Sie darauf, dass sie sich holt, was sie braucht. Nicht alle müssen essen wie kleine Bauarbeiter.

Leider schreiben Sie nicht genau wie alt Ihre Kleine ist.
Aber Sie sprechen von der U5 – die wohl noch nicht so lange her ist – da diese für gewöhnlich zwischen dem 6 und 7 Monat sattfindet, gehe ich davon aus das Ihre Kleine etwa 7 Monate alt ist. Ja Ihre Kleine war im Rahmen der U5 sehr klein und vor allem sehr leicht.

Ist Ihre Kleine ein aktives, fittes und munteres Baby? Dann müssen Sie sich meiner Meinung nach keine größeren Gedanken machen. Das sind alles sehr beruhigende Signale. Das würde sie alles nicht, wenn sie zu wenig Nahrung bekäme.
Auch wenn es etwas provokativ klingt, aber kein gesundes Baby verhungert vor dem vollen Fläschchen. Ihre Kleine scheint ausreichend versorgt, das zeigt Ihr Liebling Ihnen auch mit ihrem langen Schlaf in der Nacht.

Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.

Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrer Frau einmal jeglichen Druck von sich und damit auch von Ihrer Tochter zu nehmen. Bemühen Sie sich nicht etwas unbedingt erreichen zu müssen, oder dass etwas klappen muss. Nehmen Sie es so wie es kommt, Sie können sowieso nichts erzwingen.
Mir ist wohl bewusst, dass Sie aktuell alles daran setzen, dass Ihre Kleine zunimmt! Aber genau dieser Hintergedanke kann bewusst und unbewusst für Druck sorgen. Ihre Tochter spürt Ihren Wunsch, es möge doch endlich mit der Flasche klappen. Versuchen Sie sich also soweit es geht entspannt ans Füttern mit der Flasche zu machen.

Noch ein paar praktische Tipps.

Schreiben Sie eine Trinkmengen mehr auf!

Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre, ohne Störungen und Ablenkungen (keine Geräusch- oder Reizüberflutung), vielleicht sogar vorübergehend ein leicht abgedunkelter Raum beim Füttern – denn nachts klappte es ja bisher ganz gut mit dem trinken.

Schauen Sie mal, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: Bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen. Ansonsten muss Ihr Mädchen zu stark saugen. Auch wenn die Milch zu schnell fließt kann das für Frust sorgen.

Manche Kinder mögen es gerne wenn die Milch etwas kühler gereicht wird. Auch ein anderes Trinkgefäß als die Flasche könnte helfen. Gerne die Milch mal aus einem tollen Trinkbecher (https://shop.hipp.de/hipp-trinklerntasse-pink.html) oder einer normalem Tasse wie die Großen. Das ist oft viel spannender für die Kleinen.

Da Sie schon mit Beikost begonnen haben, könnten die Milch auch mal mit etwas Obstpüree (Apfel oder Birne) aufpeppen.

Gehen Sie auf jeden Fall mit der Beikost voran. Sie scheint Gefallen am Löffel zu finden.

Da Ihre Kleine (sehr wahrscheinlich) schon zu den größeren Beikoststartern gehört, können Sie meiner Meinung nach auch in gut einer Woche schon mit dem zweiten Brei dem Milch-Getreide-Brei beginnen. Sprechen Sie mal mit Ihrem Kinderarzt über diese Idee!

Und nun das Allerwichtigste: Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Mädchen. Freuen Sie sich über Ihr aktives, agiles, gesundes, glückliches kleines Mädchen. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste!

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute!

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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