HA Pre und Neurodermitis

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Expertenforum
Kate3103
10. Apr 2020 20:16
HA Pre und Neurodermitis
Liebes Hipp-Team,

Mein Sohn ist jetzt 12 Wochen alt.
Anfangs wurde er gestillt, jedoch habe ich zu wenig Drüsengewebe und ich musste noch im Krankenhaus anfangen zuzufütterm. Er bekam im Krankenhaus Aptamil Pre. Leider wurden wir nicht zu Allergien befragt, sonst hätte ich ihm gern sofort die HA gegeben. Ich selbst hatte als Kind stark Neurodermitis.
Als wir nach Hause durften stellten wir direkt auf HA Bio Combiotik PRE um, da uns die Hebamme dazu geraten hat (auch hier wussten wir das mit der HA noch nicht).

Erst bei der U3 empfahl uns der KinderArzt noch auf die HA umzustellen, da unser kleiner trockene Haut im Gesicht hatte. Ob es Neurodermitis war, wollte der Kinderarzt nicht direkt diagnostizieren, der er ein Winterkind ist und es auch an der trockenenHeizungsluft etc. Liegen kann. Wir füttern nun seit der 7. Woche Hipp HA Pre und seine Haut ist Wieder gut, kann auch daran liegen weil die Luft nicht mehr so heizungswarm und trocken ist - wird ja Frühling.

Doch trotzdem:
Machte der späte Wechsel zu HA überhaupt Sinn zur Vorbeugung seiner eventuellen Neuro? Immer wieder lese ich, dass HA direkt von Anfang an hätte gegeben werden müssen um das Neurodermitis-Risiko zu senken. Ist unsere Chance ihn vor Neurodermitis etwas zu bewahren nun schon verstrichen?

Und da es bald bei uns mit Brei los geht:
Haben Sie „spezielle“ Breie in der Produktpalette für Neurodermitis-Kinder? Man soll ja wohl die Nahrung vorsichtiger einführen und gewisse Lebensmittel vorerst komplett weglassen...
siehe https://www.unimedizin-mainz.de/fileadm ... rmitis.pdf

Vielen Dank für die Beantwortung und LG
HiPP-Elternservice
14. Apr 2020 16:56
Re: HA Pre und Neurodermitis
Liebe „Kate3103“,
erst einmal ist es doch wunderbar, dass die Haut Ihres Kleinen wieder gut ist.
Bei der Haut können viele Einflüsse eine Rolle spielen. Gerade bei einer echten Neurodermitis z.B., ist ein Erscheinungsbild meist durch mehrere Faktoren bestimmt. Neben Veranlagung und der Ernährung spielt die Umwelt (Kosmetik, Waschmittel, Kleidung, Hygiene, Klima, Zigarettenqualm... etc.) eine Rolle. Auch seelische Anspannung oder Stress können einen Schub auslösen oder die Symptomatik verschlimmern. Nur bei einem Drittel der Fälle lässt sich ohnehin der Verlauf durch die Ernährung beeinflussen.

In Ihrem Falle sind nun 2 Aspekte zu beachten:
Da Sie als Mama selbst Neurodermitis hatten, bringt Ihr Baby ein gewisses Risiko mit, eventuell auch einmal eine Allergie zu entwickeln. Es besteht also ein erhöhtes Risiko, was allein jedoch nicht zwangsläufig das Auftreten einer Allergie nach sich zieht.
Um diese Wahrscheinlichkeit bei vorliegendem Allergierisiko zu minimieren, gibt es bestimmte Leitlinien. Unter anderem empfohlen, Allergie vorbelastete Babys die ersten 4 Monate zu stillen und/oder so genannte hypoallergene Nahrungen (HA-Nahrungen) zu füttern. Diese Allergieprophylaxe über die Ernährung soll von Beginn an durchgeführt werden und das konsequent die ersten vier Monate.

Hat ein Baby bereits vorher eine herkömmliche Milchnahrung bekommen, kennt der Organismus auch schon die fremden Kuhmilchweiße. Üblicherweise ist es dann nicht mehr notwendig zur Allergievorbeugung noch auf eine HA-Nahrung umzustellen.

In Ihrem Falle kommt aber noch ein weiterer Aspekt zum Tragen, unabhängig von der Allergievorbeugung.
Wir hören immer wieder von Babys deren Hautbild sich durch Gabe der HiPP HA verbessert. So ist es auch bei Ihrem Kleinen der Fall.
Deshalb kann es unbedingt sinnvoll sein, Ihren Schatz weiter mit der HA-Nahrung zu füttern, zumindest bis er vier Monate vollendet hat. Dann am besten das weitere Vorgehen bei der Milch mit dem Kinderarzt abklären. Vielleicht rät Ihr Arzt noch weiter bei der HA-Nahrung zu bleiben.

Was die Beikost betrifft, müssen Sie unterscheiden zwischen einem Allergierisikokind und einer echt vorliegenden Neurodermitis.

Wird die Neurodermitis durch eine Allergie beeinflusst, müssen Sie natürlich den/die Auslöser meiden. Meist reagieren Kinder nur auf ein oder zwei Lebensmittel wie Hühnerei oder Kuhmilch allergisch. Pauschale Verbote sind deshalb keinesfalls sinnvoll. Dabei Deshalb ist es wichtig zusammen mit dem Kinderarzt die jeweils auslösenden Faktoren individuell zu ermitteln und eine geeignete Therapie abzustimmen. Auch Kinder mit Neurodermitis brauchen in erster Linie eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost.

Liegt nur ein erhöhtes Allergierisiko vor, dann gibt es bei der Beikost keine Einschränkungen. Kinder mit Allergievorbelastung bekommen die gleiche Beikost (Zeitpunkt, Vorgehen, Lebensmittel) wie nicht-Risikokinder.
Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden (das gilt auch für Zitrusfrüchte, Milch, Eier und Fisch). Das „Weglassen“ trägt nicht zur Allergievorbeugung bei.
Es gibt sogar Hinweise, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel nach dem 4. Und bis zum 7. Lebensmonat wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Das Meiden von Lebensmitteln wiederum kann das Auftreten von Allergien fördern, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu betrachten.

Bitte lassen Sie sich in allem noch von Ihrem Kinderarzt beraten und begleiten.
Der mitgeschickte Link stammt aus 2006 - da gibt es bestimmt aktualisierte Ratschläge.

Herzliche Grüße und alles Gute
Ihre HiPP Expertin
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