Hat noch nie länger als 3 std. am Stück geschlafen

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum
bellabionda1
8. Jun 2019 12:11
Hat noch nie länger als 3 std. am Stück geschlafen
Liebes Hipp-Team, mein Sohn ist gerade 4,5 Monate alt. Er hat noch nie länger als 3 std. am Stück geschlafen. Er geht abends zwischen 19 und 21 Uhr zu Bett. Bspw. ist er die Woche gg. 20.30 Uhr eingeschlafen. Er hat in dem Zeitraum von 23 Uhr abends bis ca. 8 Uhr morgens 420 ml getrunken. Er trinkt jedoch max. 80/90 ml am Stück (egal ob ich ihn noch an der Wange streichele, um ihn zum mehr trinken am Stück zu animieren). Dementsprechend häufig kommt er nachts- wenn es gut läuft alles 2 std., aber auch gern mal nach einer halben std. wieder (insgesamt sind es dann immer so 5- 7 Wachphasen ab 23 Uhr- ca. 8 Uhr und ich gehe „am Stock“ 🙄) Er wacht selbst schreiend auf wenn er vermeintlich satt ist und muss beruhigt werden (Händchen halten, gut zureden, Schnuller oder gar im Arm wiegen. Tagsüber hat er an dem Tag dann 490 ml getrunken und mittags ein paar Löffelchen Gemüsebrei gegessen. Habe ihm auch abends schon einen Brei mit milchnahrung angeboten und bin nachts auf 1er Milch anstelle von pre Nahrung umgestiegen, sowie dass ich einen Sauger mit einem größeren Loch verendet habe - hat alles nichts gebracht. Was kann ich tun damit er nachts mal etwas länger am Stück schläft? Würden Sie mir dazu raten seinen Hunger nachts rauszuzögern damit er eine viertel Std. evt. mehr am Stück trinkt? Dann währe er aber putzmunter. Soll ich die 2er Milch ausprobieren? Vielen Dank für Ihre Mühen!
HiPP-Elternservice
12. Jun 2019 10:19
Re: Hat noch nie länger als 3 Std. am Stück geschlafen
Liebe „bellabionda1“,

es ist verständlich, dass Sie sich für sich und Ihren Kleinen ruhige Nächte wünschen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Kleinen in dem Alter Ihres Sohnes noch häufiger in der Nacht Milch einfordern. Auch später können sich die Kleinen phasenweise nachts wieder öfter melden und trinken - besonders wenn erste Zähnchen kommen, oder Wachstum und andere Entwicklungsschübe beteiligt sind.

Der Durchschlaf hängt nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung und dem Trinken am Tag zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Auch werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts mehr zu verarbeiten. Sie träumen intensiv und wachen manchmal in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Mit der Zeit lernen die Kleinen aber auch, wieder alleine in den Schlaf zu finden. Auch bei Veränderungen (räumlich, familiär, Urlaub, Feiertage usw.) können die Kleinen nachts wieder aktiver werden.

Noch ist Ihr Schatz sehr jung, so dass er sich die Milch ganz nach Bedarf holt und braucht.

Mit der Beikost zu starten, war sicher eine gute Idee. Aber überfordern Sie Ihren Kleinen nicht – einmal am Tag ein Brei reicht aus. Bauen Sie das Gemüse zum Menü aus – dann ist die Mahlzeit komplett und sättigt entsprechend. Dann kann es mit dem Milchbrei am Abend weitergehen. Ein guter Erfahrungswert ist: Alle vier Wochen eine neue Mahlzeit. Das braucht also alles etwas Zeit, aber nach und nach reduziert sich meist von alleine die Trinkmenge in der Nacht. Natürlich ist dies auch von Baby zu Baby unterschiedlich.

Trinkt Ihr Kleiner auch tagsüber nur so kleine Portionen? Dann wird sich an dem häufigen Einfordern wenig ändern, er braucht einfach öfter Nachschub, das ist ganz normal, wenn auch für Sie anstrengend. Sie sollten versuchen diesen Kreislauf behutsam zu durchbrechen.
Das Bäuchlein Ihres Sohnes hat sich wohl noch nicht daran gewöhnt, größere Mengen Milch aufzunehmen.
Das kann er mit Ihrer Hilfe lernen.

Bieten Sie Ihrem Kleinen so viel Milch, wie er trinken mag an.
Wenn Ihr Söhnchen sich dann meldet, weil er wieder Hunger hat, versuchen Sie durch Ablenken den Abstand bis zur nächsten Mahlzeit um eine viertel bis halbe Stunde hinauszögern. Schauen Sie mit ihm aus dem Fenster, machen Sie einen Spaziergang, erzählen Sie ihm eine Geschichte, knuddeln Sie ihn… und bieten Sie erst dann was zu essen oder die Milch an.

Vielleicht gelingt es so, die Mahlzeit tagsüber etwas mehr hinauszuzögern und so auch die Ess- und Trinkmenge etwas zu steigern. Dann wird es vielleicht auch in der Nacht besser.

Eine 2er Nahrung ist noch nicht für Ihren Jungen geeignet. Es ist eine Folgenahrung, die nach dem 6. Monat gegeben werden kann, wenn bereits regelmäßig ein Menü geschafft wird. Daher bieten Sie gerne die 1er Nahrung weiter an. Sie schreiben, dass Ihr Sohn sich mit Händchen halten, Schnuller und gut zureden wieder beruhigen kann. Schläft er dann auch wieder ein oder erst wenn er das Fläschchen bekommen hat? Sie machen es genau richtig, ihn in der Nacht erst anders zu beruhigen. Klappt es dann aber nicht mit dem Einschlafen, dann können Sie gerne das Fläschchen reichen - herauszögern würde ich es hier nicht.

Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Mit Ihrer Unterstützung und der Reife wird Ihr Junge nach und nach lernen nachts seine Ruhe zu finden und Ihnen als Mama mehr Schlaf zu geben.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen viel Kraft für diese Zeit und bin zuversichtlich, dass bald ruhigere Nächte kommen!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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