Wieviel Milchzufuhr/Flüssigkeit benötigt ein 8 Monate altes Baby? Und was tun bei zu festem Stuhlgang?

Hallo liebes Expertenteam,
ich möchte komplett abstillen und wollte fragen, wieviel Milchzufuhr ein Baby denn generell benötigt bis zum ersten Lebensjahr!? Folgendes zu unserer Situation:
Ich bin mit meiner 8 Monaten alten Tochter nun soweit, dass sie tagsüber also frühs so ca. 8 Uhr ein paar Löffel Milchbrei oder ein Stück Buttertoast oder Keks, manchmal auch vormittags Obstbrei isst (Milchbrei habe ich auch bereits den ab dem 10. Monat gegeben - denke das dürfte nichts ausmachen oder!?), mittags isst sie dann ein Menü meist ca. 140 g, nachmittags Obst-Getreide-Brei auch ca. 130-140 g und abends (meist ca. 19.00/19.30 Uhr) dann Milchbrei teilweise schafft sie hier sogar 170 g (entweder in Pulverform oder Gläschen - Gläschen scheint ihr allerdings besser zu schmecken) - so ca. 20.30/21.00 Uhr schläft sie nun auch ohne vorheriges Stillen ein. In der Nacht kommt sie dann ganz unterschiedlich, mal alle 2 Std. und dann wie letzte Nacht, ist sie nur zweimal insgesamt wach geworden - da hatte sie dann auch scheinbar wirklich Hunger... Nach dem sie auch eine Flaschenverweigerin ist und zu festem Stuhlgang neigt, habe ich ihr ca. um den 5. Monat mit Beikosteinführung immer wieder Tee und Wasser aus einem Trinkbecher angeboten und dies klappt nun ganz gut und ich schätze mal dass sie über den Tag verteilt ca. 350 - 400 ml Flüssigkeit erwischt/trinkt. Wieviel Flüssigkeit benötigt ein Baby und wie kann ich die Nachtsituation lösen?
Bzgl. des festen Stuhlgangs verdünne ich den Brei meist immernoch mit etwas Tee...
An die Flasche möchte ich sie nicht mehr gewöhnen, ggf. dann die Milch aus einem Becher oder mit dem Löffel geben - Problem wird dann nur sein, dass sie meint die Nacht ist rum... benötigt sie überhaupt nachts noch Milch, rein vom Kalziumbedarf bzw. sollte ich ihr tagsüber auch noch Milch zum Trinken anbieten, damit dann ggf. nachts kein Hunger aufkommt, der Kalziumbedarf gedeckt ist und ich "nur" ihren Durst mit einem Schluck Tee löschen kann!? Vielleicht haben Sie ein paar Tipp für uns, damit das Abstillen leichter klappt und auch der Stuhlgang weicher wird...

Vielen Dank!

Herzliche Grüße
DV

Liebe DV,
damit Ihr Mädchen ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt ist, braucht er noch insgesamt am Tag 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei.

Das teilt sich meist auf in - wenn nicht gestillt wird - eine Flasche Milch (200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend.

Wird nicht oder nicht mehr ausreichend gestillt, dann ist als Trinkmilch eine fertige Säuglingsmilch die richtige Wahl.
Kuhmilch ist als Trinkmilch im ersten Jahr nicht brauchbar. Sie hat eine andere Zusammensetzung als Muttermilch oder Säuglingsnahrung. Daher ist sie als Muttermilchersatz - also zum Trinken aus dem Fläschchen bzw. der Tasse, nicht geeignet - Ihrem Baby würden bei einer Ernährung mit Kuhmilch einerseits wichtige Nährstoffe wie z.B. Eisen fehlen, andererseits könnten andere Nährstoffe, die in Kuhmilch in zu hoher Menge enthalten sind, die Organe des Babys belasten.

Milchbrei oder Butterbrot am Morgen, dafür ist es auch noch etwas früh. Die Milch bleibt das erste Jahr über der ideale Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit gleichermaßen.

Gegen Ende des ersten Lebensjahres – etwa ab dem 10. Monat - kann das „1. Frühstück“ je nach Bedarf auch reichhaltiger werden. Ein weiterer Milchbrei https://www.hipp.de/beikost/produkte/mi ... eidebreie/ oder ein Baby-Müesli https://www.hipp.de/beikost/produkte/bi ... o-mueesli/ oder ein Brot plus Milch sind dann geeignet. Auf jeden Fall morgens noch etwas „Milchhaltiges“.

Was die Flüssigkeit betrifft: Es gibt zur Orientierung eine Empfehlung für ein Kind 7-12 Monate von mindestens 400 ml Flüssigkeit pro Tag. Wobei die Trinkmilch mit dazugerechnet wird.

Aus meiner Sicht, finde ich es etwas zu viel, was Ihr Schatz an Wasser und Tee trinkt. Sie trinkt sich zum Teil damit satt und so sind die bis jetzt kleinen Beikostmengen verständlich.

Versuchen Sie sowohl bei der Milch als auch bei den Getränken in ein übliches Maß zu kommen. Der Stuhlgang ist meist nur zu Beginn der Beikost fester, erfahrungsgemäß pendelt sich das alles wieder im Laufe der Zeit ein. Geben Sie Ihrem Mädchen und ihrer Verdauung einfach die Gelegenheit dazu.

Nachts kann Ihr Schatz in dem Alter schon lernen ohne Milch auszukommen. Ist sie durstig, gibt es etwas Wasser.

Getränke und Milch müssen Sie in diesem Alter nicht mehr in der Flasche anbieten. Nehmen Sie gerne einen „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Auch eine kleine Espressotasse kann schick sein. Einfach ausprobieren, das ist alles ein Lernprozess. Am Anfang sind es meist keine Riesenmengen, das baucht sich nach und nach auf.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam

Super herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Hat mir sehr geholfen!!!