Baby verweigert Milch

Liebes Expertenteam

Mein Sohn Noah ist jetzt fünfeinhalb Monate alt und seit ca einer Woche verweigert er die Milch. Er wehrt sich mit seinem ganzen Körper dagegen.
Er hatte schon von Anfang an Probleme mit dem Trinken. Er ist zu früh geboren und war am Anfang saugschwach. Er hat sich selbst mit der Flasche schwer getan. Wir haben verschiedene Sauger ausprobiert, letztendlich hat nur Training geholfen. Nach zwei anstrengenden Monaten ging es dann endlich besser, Ende Dezember bis Anfang Januar lief es ganz gut. Im Januar wollte er dann schon einmal plötzlich nicht mehr Saugen. Er hat viel auf dem Sauger rumgekaut und wenig getrunken. Wir dachten damals, dass er zahnt. Haben aus Verzweiflung manchmal Brei gegeben obwohl er erst dreieinhalb Monate alt war. Nach zwei Wochen war der Spuk zwar vorbei und er hat die Flasche wieder genommen, allerdings hat er das Saugen wieder verlernt gehabt und es hat oft über eine Stunde gedauert bis er satt war. Seit Ende Februar lief es dann eigentlich endlich wieder super gut. Er hat gut getrunken und mittags etwas Brei gegessen. Weil er abens immer Unmengen an PRE Milch getrunken hat (400-500 ml allein in den Abendstunden) und er nachts trotzdem dreimal aufgewacht ist, sind wir vor Kurzem dazu übergegangen, ihm abends HIPP 1 zu geben um ihn etwas satter zu machen. Das hat zunächst gut funktioniert, er hat wieder länger durchgeschlafen. Seit einer Woche mag er allerdings gar keine Milch mehr. Nachts trinkt er noch relativ gut und bisher ging auch morgens, heute wollte er aber selbst die Morgenflasche nicht mehr. Seit ein paar Tagen gebe ich ihm abends Getreidebrei, wenn er die Milch nicht will. Allerdings bisher mit Wasser, weil wir unsicher sind, ob man den Brei schon mit Milch anrühren darf und welche Milch man verwenden sollte. Er isst ihn gerne, aber er isst sich generell an Brei nie satt. Mittags isst er etwas mehr als ein halbes Gläschen und will dann nicht mehr, hat aber noch Hunger. Gestern abend hat er nach dem Getreidebrei mit viel Überzeugungsarbeit dann doch noch 200 ml HIPP 1 getrunken. Es liegt diesmal nicht am Saugen, denn nachts klappt es ja und zu den Breimahlzeiten trinkt er ohne Probleme Tee aus der Flasche. Wir haben mal versucht, ihm Milch statt Tee zu geben, aber die hat er nicht genommen. Also liegt es an der Milch. Ich weiß nicht, wie wir damit umgehen sollen. Wieviel Flüssigkeit sollte ein Baby am Tag bekommen? Es tut mir so Leid, wenn er vor Hunger schreit, er die Milch nicht will und vom Brei nicht satt wird.

Eigentlich ist er so ein süßes und liebes Baby. Aber in Sachen Nahrungsaufnahme macht er uns seit seiner Geburt das Leben echt schwer. Vielleicht habt ihr einen Rat?

Liebe "redri100",

ich verstehe sehr gut, dass - gerade bei einem Frühchen - diesen auf und ab beim Milchtrinken sehr anstrengend ist und an den Nerven zehrt.

Was sagt denn der betreuende Kinderarzt? Die Ernährung und die Entwicklung von Frühchen sollte immer in enger Verbindung mit dem Arzt passieren. Bei Frühchen ist das Essen manchmal einfach etwas schwieriger. Die Kleinen müssen so viel nachholen.

Sie schreiben uns leider nichts dazu, wie Ihr Kleiner gedeiht und ob der Kinderarzt damit zufrieden ist. Auch die gesamte Trinkmenge wäre interessant.

Ich möchte Sie vor allem in Ihrem Muttersein bestärken. Sie dürfen ruhig auf Ihren Sohn vertrauen. Er holt sich das was er braucht. Wichtig ist unterm Strich, dass Ihr Kleiner gesund und munter ist und zunimmt.

Lassen Sie ihn doch einfach so trinken wie er möchte. Er weiß, wann und wie viel er mag und holt es sich.
Bieten Sie weiterhin am Mittag ganz nach seinem Hunger den Brei an, und gerne nun auch abends, wenn Ihr Liebling das gerne hat.
Anstelle des Getreidebreis kann ein Milchbrei gefüttert werden. Entweder ein fertiger Milchbrei (Instant oder Gläschen), oder Sie erweitern den Getreidebrei mit Milch. Am besten nehmen Sie dazu die genutzte Milchnahrung. Tee oder andere Getränke sind noch nicht notwendig.

Versuchen Sie wie nachts mit viel Ruhe ans Füttern zu gehen. Manchmal helfen auch abgedunkelte Räume. Und natürlich alles ohne die üblichen Ablenkungen (TV, Radio, Smart Phone...)

Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn beim Trinken bequem liegt. Beobachten Sie ob Ihr Baby in sitzender oder liegender Position besser trinkt.

Schauen Sie, ob genug Milch aus dem Sauger kommt: bei umgekehrter Flasche sollte ein Tropfen pro Sekunde fließen, oder ob der Sauger verstopft ist. Dann muss Ihr Kind zu stark saugen und mag deshalb nicht mehr.

Schwierigkeiten beim Füttern und Essen werden leicht zum zentralen Thema in der Familie. Zögern Sie nicht sich bei Ihrem Kinderarzt nach Hilfe zu erkundigen. Vielleicht reicht auch schon von Außen die Sicherheit, dass alles gut ist so wie es bereits ist. Manchmal ist die eigene Erwartungshaltung viel zu groß, das kann und muss ein Baby gar nicht erfüllen. Sprechen Sie noch einmal mit Ihrem Kinderarzt. Ggf. kann dieser auch Adressen für Beratungsstellen an die Hand geben, die bei Fütterstörungen unterstützen können.

Wie ich gesehen habe, habe Sie auch den Austausch mit "Annmo1" angeregt.

Auch unser HiPP Elternforum kann eine Stütze sein. Meist gibt es Eltern, in ähnlicher Situation, die Tipps geben können: #parent

Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich das Essen bald mehr entspannt und schicke herzliche Grüße!
Ihr HiPP Expertenteam

Noah gedeiht gut. Man sieht ihm das Frühchen nicht an. Die Kinderärztin ist auch zufrieden. Er hat einen gesunden Hunger und mir glaubt nie jemand, dass er ein komplizierter Trinker ist, weil man es ihm nicht ansieht. Dass er sich holt, was er braucht habe ich schon von mehreren Menschen gehört. Irgendwie stimmt es wohl auch, sonst wäre er nicht so dick. Aber in den schwierigen Phasen war es meistens so, dass er solange geschrien hat, bis er was im Magen hatte. Dann war alles wieder gut. Nur dass er die Flasche nicht wollte und es eher ein Kampf war ihn zum Trinken zu bewegen. Wir haben versucht zu warten, bis er von sich aus die Flasche nimmt. Mit dem Resultat, dass er den ganzen Tag durchgeschrien hat, nichts getrunken hat und todeserschöpft war.
Er trinkt normalerweise ca 800-900 ml am Tag plus etwa 100 g Brei am Mittag.
Ich habe gestern die Lösung für unser Problem gefunden. Er mag die PRE Milch nicht mehr, die 1 nimmt er. Und mit einem Sauger mit stärkerem Fluss funktioniert es tags auch besser. Seit gestern nachmittag ist Füttern wieder relativ Harmonisch.
Vielen Dank für Ihre Hilfe.

Viele Grüße

Liebe "redri100",

das hört sich alles toll an. Auch, dass es mit der 1er so gut klappt.
Ich wünsche Ihnen entspanntes Füttern und ganz viel Freude mit Ihrem Kleinen!

Lieber Gruß
Ihr HiPP Expertenteam