Koliken den ganzen Tag

Hallo liebe Experten,

ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Mein Sohn ist nun schon über 3 Monate alt (geboren am 26.09.17) und hat immer noch mit den Koliken zu tun. Er trinkt gut (6x 200 ml am Tag) und ist auch so ohne Bauchschmerzen meist gut gelaunt und normal entwickelt.
Allerdings machen uns die Koliken den ganzen Tag über zu schaffen. Ungefähr 2-3 Stunden nach jedem Fläschchen bekommt er wieder Bauchkrämpfe, die in immer wieder den Schlaf rauben. Er dreht dann seinen Kopf im Schlaf hin und her - gibt unwohle Laute von sich- schreit und zieht die Beine an sich. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Koliken und dem leer werdenden Magen? Denn kurz nach dem Trinken hat er keine Probleme. Wir waren schon beim Osteopath, haben Kümmelöl, Kümmelzäpfchen, alle möglichen Globulis und Tropfen wie Sab Simplex, Lefax etc. ausprobiert- nix half.
Vor kurzem habe ich auch einen anderen Sauger gekauft (da er immer sehr hektisch trinkt) und eine andere Milch.
Er bekommt seit Geburt an Aptamil Pre Ha und letzte Woche haben wir Bebivita versucht- da bekam er allerdings Durchfall und so haben wir nach 2 Tagen wieder Aptamil gegeben.
Er hat alle 2 Tage normalen Stuhlgang. Seine Haut ist etwas trocken und er hat häufig Schluckauf - ansonsten gibt es aber keine Auffälligkeiten. Kann es auch eine Kuhmilchallergie sein? Sollte ich noch eine andere Milch testen? Ich weiß mir langsam nicht mehr zu helfen und bin am verzweifeln!
Der Kleine tut mir so leid.

Ich bitte um eine schnellstmögliche Antwort. Vielen Dank!

LG Susan

Liebe Susan,

das tut mir leid, dass sich Ihr Kleiner so plagt. Ich kann gut verstehen, dass Sie nach Abhilfe suchen. Es ist nicht einfach für Sie als Mama, wenn Ihr kleiner Junge sich mit Blähungen rumplagt.

Bei so kleinen Babys ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte. Auch können die Bauchschmerzen direkt nach dem Trinken auftreten oder erst später.

Geben Sie Ihrem Schatz und seiner Verdauung die Zeit zu reifen und sich einzustellen. Man fiebert regelrecht auf die 3 Monate hin, es ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass das Bauchgrummeln noch etwas anhält und nach 4 Monaten wie von Zauberhand einfach vorbei ist.

Am besten ist es mit Ihrem Kinderarzt die Situation zu besprechen. Er kann eine Unverträglichkeit ausschließen und Ihnen auch raten, ob Sie an der Milch etwas verändern sollen.

Bei manchen Babys rät der Kinderarzt zu einer sogenannten Spezialnahrung. Unsere HiPP Comfort Spezialnahrung zum Beispiel wirkt durch ihre spezielle Zusammensetzung verdauungsregulierend und kann somit bei Blähungen und Koliken helfen. Spezialnahrungen sollten grundsätzlich nur unter medizinischer Kontrolle gegeben werden. Ob die HiPP Comfort Spezialnahrung für Ihren Jungen sinnvoll ist, erfahren Sie von Ihrem Kinderarzt.

Es ist aber nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist oft noch übersensibel. Manche Babys können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden und müssen erst in unserer Welt ankommen. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleichbleibendes Einwirken.

Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn.

Was Sie bei Blähungen noch tun können:

• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Da Ihr Kleiner sehr hastig trinkt, ruhig auch zwischendurch aufstoßen lassen. Sie haben schon einen neuen Sauger besorgt, drehen Sie mal das Fläschchen um, es sollte etwa ein Tropfen pro Sekunde heraustropfen, dann ist die Größe des Saugerlochs ideal.

• eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen verschaffen oft Linderung.

• "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.

• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.

Ihr Junge ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie ihn in den Arm und wiegen Sie ihn sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Gute und dass die stürmischen Zeiten bald ein Ende haben!

Ihr HiPP Expertenteam

Vielen Dank für die schnelle, ausführliche Antwort!
Es waren einige Tipps dabei, die ich noch nicht versucht habe!