Abstillen trotz Beikostproblemen

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Expertenforum
ninchen122
18. Sep 2017 10:22
Abstillen trotz Beikostproblemen
Hallo,
irgendwie hab ich das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken und brauche dringend Rat.
Unser Sohn Samuel (bald 7,5 Monate) verweigert seinen Brei. Er wird voll gestillt und mit ca. 5 Monaten begannen wir mit Brei, was gut klappte. Nach drei Wochen war die Mittagsmahlzeit ersetzt und Samuel bekam Abendbrei. Dieser ging sogar noch besser, doch nach 2 Wochen, mit ca 6 Monaten, aß er nur noch mit Gemeckere und dann gar nicht mehr. Das ist bis jetzt so. Haben es immer wieder versucht, ohne Erfolg. Verschiedene Lebensmittel, Konsistenzen, Essenssituationen. Ansonsten ist Samuel interessiert an Essen und will uns am liebsten immer alles aus der Hand klauen. Er isst gedünstete Möhren oder Fisch, verschiedenes Obst - alles, wenn man es per Hand reicht oder er es selber schafft in seinen Mund zu bekommen. Aufgrund dessen, dass er alles selber machen will, wollte ich nun blw beginnen und hoffen, dass das besser klappt.
Mein "Problem" hierbei ist nur, dass es mit blw jedoch länger dauern wird, bis eine Stillmahlzeit ersetzt ist. Ich hatte mich allerdings sehr auf das abstillen durch Beikosteinführung gefreut und sehe das nun in weiter Ferne. Ich hab immer sehr gerne gestillt, aber langsam möchte ich nicht mehr aus verschiedenen Gründen. Ist es trotz der Beikostschwierigkeiten sinnvoll abzustillen? Oder mache ich es nur noch schlimmer? Wie gehe ich am besten vor und welche Babynahrung nehme ich? Pre, 1er, 2er? Auf welche Trinkabstände muss ich achten? Hab ja jetzt immer nach Bedarf gestillt. Vielleicht klappt es ja auch mit der Beikost besser, wenn Samuel die Flasche bekommt und ich sehen kann, wann er wieviel trinkt. Dann kann man zumindest besser einschätzen, wie groß der Hunger sein könnte. Das wäre natürlich ein schöner Nebeneffekt, ist nicht der Grund für das abstillen.

Ich hoffe, dass sie mir weiterhelfen können! Danke im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Ninchen122
HiPP-Elternservice
18. Sep 2017 16:14
Re: Abstillen trotz Beikostproblemen
Liebe „ninchen122“,

das ist Ihre ganz private Entscheidung.

Möchten Sie die Stillmahlzeiten nach und nach aufgeben, ist eine Säuglingsmilch die richtige Alternative.

Das kann sowohl eine 1er-Nahrung als auch ein Pre sein. Auch wenn es vom Alter her passt, wäre eine Folgemilch (2er) noch nicht geeignet. Sie ist nur in Kombination mit Beikost (mindestens eine vollständige Mahlzeit) möglich.
Ob nun Pre oder 1, das ist von der Nährstoffversorgung her egal. Nur eine Folgemilch 2 ist an die Nährstoffversorgung ans Breialter angepasst.
Die 1er-Nahrung ist etwas sämiger als die Pre und sättigt dadurch erfahrungsgemäß besser.
Lassen Sie Ihr Bauchgefühl entscheiden!

Die Nahrungen Pre und 1 sind beides Anfangsnahrungen, die ab dem Tag der Geburt ganz nach dem Bedarf des Babys gegeben werden können, wie Muttermilch.

Richtig ist es darauf achten, dass die Milch und die Brei/Fingerfood-Mahlzeit nicht zu nah bei einander liegen.
Damit ihr Sohn auch ausreichend Hunger hat.

Geben Sie Ihrem Baby gerne die Gelegenheit die neu Kost kennenzulernen und das Schlucken fester Kost zu üben. Reichen Sie geeignetes Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die Ihr Sohn mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann. Dadurch lernt er zu knabbern, schmeckt den puren Lebensmittelgeschmack und kann sehr selbstbestimmt essen.

Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit ggf. lebensgefährlichen Folgen zu verhindern.

Meiner Meinung nach bleibt aber pürierte und grob-pürierte Kost unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt.

Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Während er sich mit dem Fingerfood abmüht, gelingt es Ihnen sicher ein paar Löffelchen zu zu füttern. Ganz wichtig ist es, dass Sie möglichst gemeinsam die Mahlzeiten einnehmen, so dass Ihr Sohn beobachten kann wie und was Mama und Papa essen.

Gehen Sie ganz ohne Druck vor. Anfangs reichen wenige Löffelchen. Viele Kinder finden unser Gläschen „Spaghetti Bolognese“ super. Das Gläschen schmeckt einfach etwas „würziger“, vielleicht schmeckt es auch etwas später Ihrem Kleinen. Oder Sie kombinieren Obstmus oder Milchbreie… Vertrauen Sie darauf Geduld und Ausdauer zahlen sich immer aus. Die Erfahrung zeigt, dass sich Babys letztendlich an einen fremden Geschmack bzw. ein ungewohntes Lebensmittel gewöhnen, wenn dieses in kleiner Menge geduldig immer wieder angeboten wird.

Bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem Sie und Ihr Baby zufrieden sind.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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