Schlafen und Essen

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum

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NeuMama225
30. Sep 2022 14:31
Schlafen und Essen
Hallo, ich bin neu hier, habe mich extra angemeldet, weil ich dringend Hilfe brauche. Mein Sohn Paul ist jetzt 4 Monate und 1 Woche alt. Er ist mein erstes Kind. Er hatte von Anfang an Probleme mit Bauchweh, seit aber ca. dem dritten Monat ist das viel besser. Seit er ca. 2,5 Monate ist, schläft er nur maximal 30 Minuten am Stück, alle 2 Stunden ungefähr. Wir haben alles probiert, die Schlafenszeit zu verlängern: Trage (die hasst er), Kinderwagen (schläft er überhaupt nicht ein, sondern schreit nur), nach 30 Minuten ruhig neben ihn setzen und versuchen ihn wieder zum schlafen zu bringen, wieder in den Schlaf schaukeln, nichts hat funktioniert. Also haben wir uns damit abgefunden, er war sonst immer sehr fröhlich und hat regelmäßig alle 3 Stunden getrunken (er kriegt Fläschchen). Nachts hat er schon 6 Stunden durchgeschlafen, nach dem füttern ist er problemlos wieder eingeschlafen.
Nun ist es seit ca.3 Wochen so, dass er nur noch schwer in den Schlaf findet. Er schreit extrem, bäumt sich auf, drückt den Rücken durch und schlägt um sich, sodass ich ihn fast nicht mehr halten kann (er ist mit 71cm und über 8 kg sehr groß für sein Alter). Es kann ewig dauern, bis er einschläft. Dann kann man ihn oft nicht ablegen, er wacht sofort wieder auf und was ganze beginnt von vorne. Oder, wenn er schläft, wirft er den Kopf hin und her und zieht seine Beine an als hätte er wieder Bauchweh und wacht davon wieder auf. Er schläft auch sehr unregelmäßig, ist manchmal nach einer halben Stunde wach sein wieder müde und schreit dann umso mehr. Wenn er dann schläft, schläft er manchmal nur 10 Minuten. Außerdem isst er sehr schlecht, viel weniger. Manchmal 4-5 Stunden gar nicht und dann trinkt er zwar, bricht aber manchmal nach ein paar Schlucken ab und schreit und isst dann nicht mehr zum trinken zu bewegen. Ab ca. 15 Uhr ist er total unausstehlich und quengelig, weil er total übermüdet ist. Ich weiß nicht mehr weiter..
Er ist wie ausgewechselt. Haben sie vielleicht einen Tip für mich?
Weder meine Hebamme noch mein Kinderarzt konnten mir bislang helfen. Hat er vielleicht wieder Bauchweh?
HiPP-Elternservice
4. Okt 2022 07:46
Re: Schlafen und Essen
Liebe „NeuMama225“,

das Schlaf- und nun auch Trinkverhalten Ihres Kleinen fordert Sie sehr heraus, dass ist nur nachvollziehbar! Sie machen es schon genau richtig und gehen ganz auf Ihren Sohn ein. Zeitweise hat es ja auch gut geklappt – dass darf Sie wirklich bestärken.

Es gibt tatsächlich Babys, die tagsüber nicht so lange schlafen. Häufig klappt es dann in den Nächten umso besser. Die Kleinen können Ihren Schlafbedarf dann nachholen. Ihr kleiner Paul hatte da ja schon längere Schlafphasen. Nun kann sich das Schlafverhalten oder auch wie Babys in den Schlaf finden, immer wieder ändern. Ob durch einen Wachstumsschub, Impfung, erste Zähnchen die sich ankündigen und schieben oder auch die neuen Eindrücke aus dem Alltag um Ihren Kleinen herum müssen erst verarbeitet werden. All das kann zu Veränderungen führen. Manche Babys reagieren hier auch mehr „über den Bauch“. Ob aber tatsächlich Bauchschmerzen hinter dem Verhalten Ihres Jungen stecken, können wir aus der Ferne leider nicht sagen. Hier kann Ihnen eventuell eine erneute Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt oder der Hebamme helfen.

Das Gute ist und damit möchte ich Ihnen Mut machen: Es sind immer nur Phasen und die gehen auch wieder vorbei!

Haben Schaukeln, Kinderwagen, Trage, etc. bisher nicht geholfen, dann ruhig trotzdem immer mal wieder erneut ganz ohne Zwang versuchen. Vielleicht können Sie z.B. das Schaukeln mit Musik oder Geräuschen (Whitenoise, Föhn, Flugzeug, Ventilator, etc. aus Apps) kombinieren. Oder, wenn möglich, in einem anderen dunkeln Raum schlafen legen - eine neue Schlafumgebung herrichten. Wie klappt es, wenn Ihr Partner den Kleinen ins Bett bringt? Manchmal ist es auch am besten, vorübergehend einfach beim Baby liegen zu bleiben - jedoch steht einem diese Zeit natürlich nicht immer zur Verfügung.

Babys haben sehr feine Antennen und merken sofort, wenn Eltern angespannt sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Thema Schlafen und Fläschchen trinken, verständlicherweise, Stress für Sie bedeutet. Versuchen Sie sich so wenig Druck wie möglich zu machen – so gut es eben geht. Vielleicht können Sie sich Unterstützung dazu holen, z.B. aus der Familie oder dem Freundeskreis? Es wird nicht immer so bleiben, ganz bestimmt.

Was können Sie beim Trinken noch ausprobieren?:

Mag Ihr Schatz gerade nicht so gerne aus dem Fläschchen trinken, dann könnten Sie die Milch auch über einen Becher oder einen Löffel reichen. Bei einem Becher empfiehlt es sich, diesen sehr voll zu machen. So werden die Lippen gleich benetzt und der Mund öffnet sich meist automatisch. Bei den ersten Versuchen gerne ein Tuch darunter legen oder ein Lätzchen anziehen. Auch wenn es nicht gleich große Mengen sind, kann sich das schnell ändern.

Ich nehme an, einen anderen Sauger, Saugerlochgröße oder Flasche haben Sie schon ausprobiert? Sonst wären das weitere Möglichkeiten. Der Fachhandel kann Sie zu den verschiedenen Varianten beraten.

Noch eine Idee: Auch wenn man noch nichts sieht, kann es während des Zahnens schon mal unangenehm im Mundraum sein. Manche Babys trinken und essen dann nicht so gerne. Eventuell kommt das auch noch zur aktuellen Situation dazu. Sind es die Zähne, dann ruhig mal das Fläschchen bzw. die Milch etwas „kühler“ anbieten. Ein gekühlter Beißring vor dem Trinken kann ebenfalls für Linderung sorgen, denn das kann die gereizte Zahnleiste beruhigen.

Ich weiß, es klingt viel leichter als es ist, aber bleiben Sie am besten geduldig dran und bieten Ihrem kleinen Schatz die Milch immer wieder ganz selbstverständlich an. Zum Glück sind das immer nur begrenzte Zeiträume und es kann sich schnell wieder einspielen. Versuchen Sie weiter so toll auf Ihren Sohn einzugehen und kuscheln Sie viel mit ihm. Das tut den Kleinen besonders gut und gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit - egal, was nun genau hinter seinem Verhalten steckt.

Ich drücke Ihnen fest die Daumen und wünsche Ihnen viel Kraft für diese Phase!


Herzliche Grüße

Ihre HiPP Expertin
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