Hallo!
Ich kann deine Sorge verstehen. Auch mir ist es wichtig, dass meine Kinder sicher gebunden sind. Ob wir das wirklich geschafft haben, stellt sich aber glaub ich erst in ein paar Jahren raus.
So wie du es beschreibst, würde ich jetzt mal sagen, dass er auf jeden Fall genug Vertrauen in dich hat. Denn wenn er sich traut, in einer fremden Umgebung einfach drauf los zu toben, ohne sich umzusehen, dann vertraut er meiner Meinung nach darauf, dass du da bist und ihm wenn nötig hilfst. Das mit dem Streicheln/Kuscheln beim Schlafen gehen kenne ich von meinem Sohn (21 Monate) auch. Mal will er es, mal nicht. Ich denke, dass müssen wir so akzeptieren. Unsere Kinder haben das Recht, Nähe einzufordern oder eben auch abzulehnen. Das sie sich abnabeln, ist ja ein natürlicher Prozess. Bei uns hat das vor ein paar Monaten schleichend angefangen. Mit dem konnte ich anfangs auch nicht so gut umgehen, andererseits bin ich total erleichtert, dass er innerhalb der Familie auf jeden zugeht und auch zu Leuten, die er nicht so gut kennt, schnell Vertrauen fasst und mich eben nicht mehr ständig braucht. Und auch mein Freund, die Omas/Opas, Goli/Gedi begleiten ihn teilweise anders als ich in den Schlaf und das ist auch gut so. Hauptsache, er findet mit jedem seinen Weg, gut einschlafen zu können.
Manchmal, wenn ich ihn wo abhole, kommt er sofort zu mir und lässt mich nicht mehr los (so nach dem Motto: lass mich ja nicht noch länger hier

) und manchmal lässt er mich quasi links liegen und möchte nicht heim. Wenn mein Freund dabei ist, ist meistens der gaaanz wichtig und die Mama ist halt auch da.

Da hab ich mir anfangs auch Gedanken gemacht, andererseits: Ich bin seit seiner Geburt seine Hauptbezugsperson, ich war und bin mehr oder wenig ständig an seiner Seite. Genauso, wie mich das mal erschöpft, ist es denke ich auch für ihn eine willkommene Abwechslung, mal bei jemand anderem zu sein. Mir fällt das Loslassen aber vielleicht auch leichter als dir, da ich im November meine Tochter bekommen habe und die natürlich jetzt ganz viel meiner Aufmerksamkeit einfordert. Da ist es für mich tatsächlich schon eine Hilfe, dass mein Sohn auch gerne mal bei anderen Familienmitgliedern bleibt.
Ich kann dir eigentlich nur den Tipp geben, dir selber zuzugestehen, dass du eine gute Mutter bist. Du machst vermutlich nicht alles richtig - wer tut das schon? - aber so wie du das beschreibst, versuchst du alles, um für dein Kind da zu sein und schenkst ihm so viel Liebe und Nähe wie möglich. Ich glaub, wir Mamas brauchen einfach viel öfter guten Zuspruch und die Zusicherung, dass wir das toll machen. Auch ich schimpfe mal mit meinen Kindern und nein, ich bin keineswegs stolz drauf. Durch Lesen von gewissen Büchern, Yoga und Atemtechniken wird das immer weniger und ich bin auch so weit, mich bei ihnen zu entschuldigen und ihnen zu sagen, dass es nicht ihre Schuld ist, sondern mich einfach manche Situationen überfordern. Vielleicht hilft dir das auch, um dein Gewissen wieder zu beruhigen. Auch wenn sie den Inhalt der Entschuldigung noch nicht verstehen, verstehen sie denke ich schon, dass sich die Mama wieder beruhigt hat und sie ganz doll lieb hat.