Extreme Trotzphase

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden
Elternforum
Beatrice031
13. Jul 2022 10:56
Extreme Trotzphase
Hallo!

Ich bin am verzweifelt. Kennt jemand das Gefühl, dass man sich überfordert fühlt bzw denkt, alles falsch zu machen?

Mein Sohn wird morgen 2 und meine Tochter ist 13 Monate und will jede Stunde gestillt werden.

Seit einiger Zeit hat mein Sohn extreme Trotzphasen. Er weint, stampft mit den Füßen usw. Immer wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht. Zwei Mal ging das so weit, dass er sich vor lauter Weinen übergeben hat. Ich fühle mich dann immer schlecht, weil ich ihm nicht helfen kann, aber ich kann ja auch nicht alles durchgehen lassen.

In der Öffentlichkeit ist mir das dann immer extrem unangenehm, weil mich alle anschauen und ich denke mir dann immer, die glauben sicher, dass ich mein Kind "nicht erzogen haben" bzw es ist mir einfach sehr peinlich. Ich setze mich stark unter Druck und ich denke, dass macht die Sache nicht besser :-/

Wie geht's ihr um? Wie kann ich meinen Sohn unterstützen?

Vielen Dank im Voraus

Liebe Grüße
Jonas Mama
13. Jul 2022 22:02
Re: Extreme Trotzphase
Hallo,
erst einmal musst du dich nicht schlecht fühlen, denn diese Phase macht früher oder später wirklich jedes Kind durch und ist völlig normal in der Entwicklung eines jeden Kindes. Natürlich ist deine Situation durch deine kleine Maus noch einmal etwas "verschärft".

Wir sind mit unserem 20 Monate alten Zwerg ebenfalls in der Autonomie- und Trotzphase und gehen damit mal mehr mal weniger gut damit um. Es ist eben auch eine Frage des eigenen Nervenkostüms, was auch einfach nur menschlich ist. Auch Eltern sind nur Menschen und das dürfen die Kinder auch ruhig merken.
Wir hatten gestern eine Trotzsituation am Strand (wir leben an der Küste und sind oft dort), er wollte unbedingt Richtung Wasser gehen, allerdings mit mir und nicht mit Papa (er ist momentan wieder sehr auf mich fixiert, zumindest wenn ich anwesend bin). Ich habe ihm deutlich und auch für ihn verständlich zu verstehen gegeben, dass ich das nicht möchte, er aber gern mit Papa gehen kann und ich hier auf die beiden warten werde. Das wollte er nicht akzeptieren. Er hat sich reingesteigert in sein Weinen und Papa wollte dann auch los. Ich hab ihn vorausgeschickt, weil ich die Situation erst "hinter uns" bringen wollte, statt mit einem schreienden Kind loszugehen. Ich habe einfach ruhig neben ihm gesessen, ihm meine vollkommene Aufmerksamkeit zugesichert und ihm den Raum gegeben, den er benötigte in diesem Moment. Die Kleinen müssen eben erst noch lernen, mit ihren Emotionen zurechtzukommen und diese auch verstehen, wir können das schon.
Im Augenwinkel habe ich eine junge Mutter mit ihrem Baby auf dem Arm beobachtet, die uns immer wieder angeschaut hat und ich dachte schon, "oh je, was die wohl denkt, das steht ihr ja auch noch bevor". Mein Sohn beruhigte sich zunehmend und kam dann von sich auf mich zu und wir konnten dem Papa hinterhergehen, ohne Weinen.
Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich diese junge Mutter wiedergesehen, sie kam auf mich zu und hat mir ein Kompliment dafür gemacht, wie ruhig ich in der Situation geblieben bin und wie toll sie das fand. Sie hat es ehrlich gemeint und ich habe mich ehrlich darüber gefreut. Da hab ich dann auch gesehen, dass das Baby schon ihr 2. Kind ist und sie diese Situationen mit Sicherheit bereits schon erlebt hat. Sie hat mir durch ihr Lächeln einfach wieder etwas Kraft geschenkt, denn auch wenn wir nach außen hin ruhig wirken, jede solcher Situationen kostet Unmengen an Kraft.

Mit diesem langen Text möchte ich dir sagen, wir sind alle Menschen und wir alle haben gute und weniger gute Tage. Auch unsere Kinder und es ist unsere Aufgabe, sie mit Geduld und Liebe da durch zu begleiten. Trotzdem ist es auch okay, wenn es Tage gibt, an denen wir das einfach nicht schaffen. Niemand ist perfekt!

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft, diese Zeit durchzustehen, denn sie wird vorbeigehen, das weiß ich!
M123a
24. Jul 2022 14:29
Re: Extreme Trotzphase
Hallo Liebe Mama

Ich fühle so mit dir. Unser kleiner Mann ist jetzt 2 Jahre und seit ein paar tagen ist er in der Trotzphase.
Da reichen schon kleinigkeiten und boom geht es los. Dann ist erst mal für ein Paar min nichts möglich. Und er bringt sich dann auch so in rage das er auch sich übergibt.
Es klappt dann mal gut mit ihm das durch zustehen,aber es gibt auch tage wo es mal öfter passiert und dann merke ich das meine Nerven kurz vorm reißen sind. Dann verlasse ich für einen kleinen augenblick die Situation und bringe mich wieder runter um dann mit dem kleinen Mann seinen Wutanfall durch zustehen.
Das perfekte Mittel gibt es nicht.
Und es beruhigt mich auch ungemein das dass nicht nur bei uns so ist sondern bei fast jedem.
Daher du machst es gut. Ja es ist anstrengend aber es geht vorbei. Das sag ich mir auch immer. Sie machen es ja nicht mit absicht. Du kannst ihn damit unterstützen das du ihm zeigst das du für ihn da bist. Ist nicht immer einfach aber das beste was man machen kann.
Ich wünsche euch alles gute :)
Kletterspinne
30. Jul 2022 21:57
Re: Extreme Trotzphase
Es tut sehr gut eure Situationen zu lesen.

Ich fühle mich teils überfordert mit den Trotzphasen unseres Sohnes da ich meist eine sehr ruhige Person bin.
Er erhält den Raum und die Zeit die er braucht. Zudem setzte ich mich zu ihm auf den Boden und reflektiere ihn bzw.versuche ihm zu vermitteln dass ich ihn verstehe. Er kommt dann wenn es für ihn passt zu mir.

Aber ja es ist nicht immer leicht. Ich komme öfters an meine Grenzen
Beatrice031
31. Aug 2022 21:12
Re: Extreme Trotzphase
Hallo!

Endlich komme ich zum Antworten. Danke für all eure Nachrichten und Zusprüche.

Auch wenn es kein perfektes Mittel dagegen gibt, tut es gut, dass viele mit mir im selben Boot sitzen.

Wir ihr sagt, manchmal schafft man es besser und dann wieder nicht. Ich würde es so wichtig finden, dass einem Freunde usw sagen "He war bei uns auch so", aber manchmal hat man eher das Gegenteil. Ich habe letztens eine gute Freundin gefragt "war das bei dir auch so? Als deine Kids ganz klein waren (2 und 4 Monate). Oder bin nur ich überfordert?". Dann sagte sie "das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr". Aber ich weiß es noch, wie schlecht sie immer drauf war und sie hat es alle spüren lassen, vor allem ihren Mann. Und anstelle dass sie sagt "ja, ist normal. Das wird besser" kommt so eine Antwort...

Also danke, dass ihr es wenigstens sagt - da fühle ich mich besser:)

LG und wie geht's euch jetzt?
Beatrice031
31. Aug 2022 21:12
Re: Extreme Trotzphase
Hallo!

Endlich komme ich zum Antworten. Danke für all eure Nachrichten und Zusprüche.

Auch wenn es kein perfektes Mittel dagegen gibt, tut es gut, dass viele mit mir im selben Boot sitzen.

Wir ihr sagt, manchmal schafft man es besser und dann wieder nicht. Ich würde es so wichtig finden, dass einem Freunde usw sagen "He war bei uns auch so", aber manchmal hat man eher das Gegenteil. Ich habe letztens eine gute Freundin gefragt "war das bei dir auch so? Als deine Kids ganz klein waren (2 und 4 Monate). Oder bin nur ich überfordert?". Dann sagte sie "das weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr". Aber ich weiß es noch, wie schlecht sie immer drauf war und sie hat es alle spüren lassen, vor allem ihren Mann. Und anstelle dass sie sagt "ja, ist normal. Das wird besser" kommt so eine Antwort...

Also danke, dass ihr es wenigstens sagt - da fühle ich mich besser:)

LG und wie geht's euch jetzt?
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