Sohn (17 Monate) spricht nicht

Hallo!
Wir waren heute bei der Rachitisvorsorge und die Ärztin hat gefragt, ob er denn nun spricht (bei der letzten U noch kein einziges Wort). Aber nein - er spricht immer noch nicht, ist nun fast 17 Monate alt. Die Ärztin sagte, das sei nicht normal und wir müssen da demnächst mal handeln - also Ohren untersuchen, Sprachtraining machen und ne Überweisung zu Spezialisten.

Also, hören tut er gut. Wenn jemand niest, dann sagt er auch immer "Hateit" - was so viel wie Gesundheit heißen soll. Ab und an sagt er auch Mama (wobei er damit nicht unbedingt mich als Person meint, sondern eher, dass er etwas möchte oder er mit irgendwas unzufrieden ist). Und wenn er hunger hat, dann sagt er "Mam Mam". Aber das war es auch komplett.
Ich habe von Anfang an viel mit ihm gesprochen und benenne auch immer alles. Aber er möchte es gar nicht erst versuchen. Wenn wir spazieren sind, dann zeigt er auf etwas und macht immer nur "hmmmmm" und ich sage ihm dann, was es ist. Aber wie gesagt, er versucht nicht einmal etwas nach zu sagen. Für "nein" hat er z.B. nur einen bestimmten Brummlaut und für "ja" eine Mischung aus brummen und lachen.

Sein passiver Wortschatz hingegen ist super. Wenn ich seine Spielsachen benenne (wo ist denn dein...) weiß er eigentlich bei jedem einzelnen wie es heißt, bzw. bringt mir immer das richtige. Auch wenn wir unterwegs sind, versteht er fast alles was ich sage (z.B. warte, komm her, komm an die Hand etc.). Er weiß auch wie die Räume heißen, also wenn er z.B. was sucht und ich sage "das liegt in der Küche" dann geht er da suchen. Auch alles, was wir regelmäßig machen wie Zähne putzen, Schuhe an oder aus ziehen und dergleichen versteht er. Er kennt auch alle unsere Haustiere mit Namen, wenn ich also sage "willst du mal die Sora streicheln" weiß er genau, welcher der beiden Hunde gemeint ist. Er ist auch im Haushalt eine echte Hilfe, weil ich ihm immer sagen kann, wo er was hinbringen soll oder was er mir geben soll. Also verstehen tut er super.
Von daher habe ich mir bislang keine Sorgen gemacht, dachte mir, er ist einfach nur Sprechfaul oder (so wie ich) ein Perfektionist (ich habe als Kind auch immer erst Dinge präsentiert, wenn ich sie richtig konnte. Habe z.B. nie mit meinem Vater Radfahren geübt, sondern immer heimlich und bin irgendwann nach Hause "so Papa, die Stützräder können ab, ich kann fahren" - ebenso beim Schwimmen). Aber die Ärztin vorhin war ziemlich nachdrücklich, dass JETZT bald was geschehen müsste... Das verunsichert mich gerade irgendwie.
Wie sind da eure Erfahrungen?

Hallo

Bei meinen kleinen 21.Monate ist das gleiche.
Er spricht nicht. Hat nur einen Wort laut.
Er versteht auch gut und bringt die Sachen was man ihn sagt.
Muss mit ihn Frühförderung gehen, und Psychotherapie um die Motorik zu fördern.
Werden demnächst einen Termin machen zum Ohren test.
Und mal zur Lokophäthin, weil eine Muskelschwäche festgestellt wurde.
Ich habe auch lange gerauft damit ob ich noch warten soll oder ob ich was tun soll bald.
Rede mit dem Kinderarzt und entscheide dann was du für richtig hältst.
Ich sage um so früher umso besser
Alles Gute

Hallo,

also aus eigener Erfahrung kann ich nicht sprechen, unserer ist noch jünger. Aber ich versuche mal rauszukramen, was ich zu dem Thema noch weiß. Was ich weiß, ist dass man das Sprechenlernen im Auge behalten sollte. Es gibt ein so genanntes Sprachfenster, das sich irgendwann schließt und dann hat man auch keine Chance mehr, dem Kind sprechen beizubringen. ABER da hast du noch ein paar Jahre Zeit, also keine Panik, sondern sei aufmerksam. Wie lange, weiß ich leider auch nicht mehr, aber wie gesagt, wir sprechen noch von Jahren. Es wird allerdings immer schwerer bis dahin.
Soweit ich mich erinnere, sagt man, dass die Kinder um den ersten Geburtstag herum ihr erstes Wort sagen und bis zum zweiten Geburtstag angefangen haben sollten zu sprechen. Selbst bis dahin, habt ihr also noch Zeit.
Ich sag es mal so, er scheint dich zu verstehen, es kann aber such immer sein, dass du unbewusst viele Gesten und viel Mimik einsetzt, so dass er daraus ableiten kann, was du meinst. Von daher kann es nicht schaden, die Ohren mal überprüfen zu lassen, tut ja nicht weh. Würde mir aber einen guten HNO Arzt suchen, der mit Kindern gut kann, sonst ist die Untersuchung nachher auch nicht aussagekräftig. Das kannst du auch schon jetzt machen, sollten es doch die Ohren sein, dann ist es nachher für Ihn einfacher, sprechen zu lernen, je eher er damit anfängt.
Andere Frage, ist er noch in einem anderen Bereich etwas hinterher? Oder kann er sonst alles gut? Oder kann er etwas anderes ganz besonders gut, so dass er bisher einfach damit beschäftigt war? Kinder lernen ja eigentlich nicht alles gleichzeitig, sondern nacheinander.
Und Versuch mal darauf zu achten, ob du auch einfach viel für ihn machst und er gar nicht sprechen können muss. Will er z.B. etwas beim Essen haben und es reicht darauf zu zeigen, damit er es bekommt? Dann hat er ja keinen Anreiz, sprechen zu lernen. Oder biete ihm zwei Alternativen. Möchtest du Käse oder Wurst? Und darauf zeigen reicht nicht, er muss versuchen es zu benennen. Versuch darauf mal zu achten, wie es bei euch ist.

Logopädie oder so, würde ich glaube ich erst nach dem zweiten Geburtstag anfangen, wenn sich dann immer noch nichts getan hat. Aber frag mal an, wie es mit Wartezeiten aussieht. Sollte er noch in einem anderen Bereich Probleme haben, dann würde ich schon langsam aktiv werden, dann kannst du über ein Frühförderzentrum nachdenken, aber die haben auch meist lange Wartezeiten.

Also, Kopf hoch, das kann alles noch werden!

Danke für eure Antworten.

@Norisa: Nein, viel mit Gestik mache ich eigentlich nicht. Er hört mich auch, wenn er in einem anderen Raum ist bzw. reagiert auch, wenn ich ihn anspreche, wenn er mit dem Rücken zu mir steht. Ich denke nicht, dass es an den Ohren liegt - zumal mit 6 Monaten schon mal eine Ohrenuntersuchung stattfand, da war sein Gehör noch sehr gut.

In anderen Bereichen ist er nicht hinterher. Okay, die Kindergärtnerin behauptet zwar, seine Feinmotorik sei nicht so toll weil er nicht malt - aber er hat auf Malen einfach keine Lust. Zuhause steckt er kleine Dinge ineinander, stapelt Bausteine aufeinander und schafft es so ziemlich jede Kindersicherung zu öffnen (außer die am Treppenschutz - da bin ich sehr froh), von daher glaube ich nicht, dass seine Feinmotorik so schlecht ist. Wenn ich ihn zum Malen animieren möchte, schafft er es zumindest die Stifte alle wieder schön zu zu machen (also Kappe drauf stecken)

Das mit dem Motivieren zum Sprechen habe ich schon versucht. Aber bevor er dann versucht was zu sagen, fängt er lieber an zu heulen und bockt - also will gar nichts mehr. Er setzt sich dann lieber beleidigt in eine Ecke statt zu versuchen zu sprechen. Und wenn er mit seinem Mittagsschlaf fertig ist, kommt er auch nicht auf die Idee sich irgendwie bemerkbar zu machen. Er sitzt dann teilweise schon in seinem Bett und wartet wenn ich mal schauen gehe (denke dann er schläft ja lange) aber im Babyphone war kein Mucks zu hören.

Im Januar habe ich den nächsten Termin beim KiA, da werde ich nochmal mit ihr sprechen. Bislang war auch die "Sprachentwicklung" total normal. Er hat viel gebrabbelt, Silben gebildet etc. Irgendwann hörte es dann halt einfach auf - ich weiß nicht warum. Außer "Hateit" halt - dass ist ihm wichtig, sobald er irgendwo jemanden niesen hört, muss das ausgerufen werden - warum auch immer.

Hallo!
Also ich war auch immer etwas nervös weil mein Sohn ein fauler Sprecher ist und der wird bald 2. Mit 17Monaten muss man doch noch überhaupt keinen Druck machen! Bei der U7, das wär zwischen 21 und 24 Monate wird das mit dem Sprechen gecheckt und selbst das wäre kein Problem wenn man da von der Norm abweicht. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.

Kein Stress und liebe Grüße