reicht euch mutterliebe?

hallo, ich weiß nicht genau in welche kategorie meine frage passt, aber da mein kleiner 9 monate ist dachte ich, ich frag mal hier. kurz zur info: ich hab 2 kids (3 und eben 9 monate) bin seit 9 jahren mit meinem mann zusammen und 4 davon verheiratet.

zurzeit kriselt es extrem. das letzte mal, dass wir zärtlich miteinander waren, war vor 19 monaten. kein kuss, kein kuscheln, nix. natürlich bin ich mitschuld, ich könnte auch den ersten schritt machen. will ich aber nicht, da ich das die letzten jahre IMMER gemacht hab. er kam nie auf die idee mal von sich aus was zu tun. ich hab ihm dass schon so oft gesagt, so oft haben wir darüber diskutiert, aber es ändert sich absolut nichts. die kinder waren auch "meine idee", er wollte nicht so früh papa werden. bei der großen war er 27. früh finde ich das nicht.

ich hab zwei abgeschlossene ausbildungen, in denen ich aber nicht glücklich war. jetzt bin ich vollzeit mama und das tut mir richtig gut. ich liebe meine kinder über alles und tu alles für sie. einen job im wirtschaftlichen sinne, kann ich mir im moment überhaupt nicht vorstellen. er verdient auch genug so dass es sich gut ausgeht dass ich zu hause bleib. aber langsam fehlt mir die frau-mann beziehung. aber ehrlich, wir haben uns in den letzten jahren so von einander entfernt, dass ich momentan nicht sagen kann, dass ich ihn liebe. er ist ein liebevoller vater wenn er mal da ist und gut in diese rolle gewachsen, aber er ist kein guter ehemann. ich auch keine gute ehefrau, ich weiß...

gibt es jemanden dem es ähnlich geht oder ging? gibt es jemanden dem allein die liebe des kindes ausreicht? ich frag mich immer wie das alleinstehende mamas machen. ich zieh echt den hut davor.

sorry für den langen text...

Hallo, dass hört sich ja leider nicht so gut an. Zu einer Ehe/Partnerschaft gehört die Liebe und intime Momente ja doch dazu und auf Dauer wird da wahrscheinlich die Liebe deiner Kinder nicht reichen; Dir fehlt ja auch schon die Zweisamkeit, wie du selbst schreibst. Bei uns ist es zurzeit auch so, dass die Zweisamkeit ziemlich auf der Strecke bleibt. Unsere Tochter ist jetzt 10 Monate. Wir haben uns vorgenommen, bewusst Zeit für uns abends, einmal die Woche zb, mal ohne Fernseher einzubauen, damit man sich bewusst umeinander kümmert. Einfach mal den Partner massieren oder einfach die Ruhe gemeinsam genießen. Klappt leider auch noch nicht immer, weil wir abends oft einfach platt sind und das berieseln lassen vor dem Fernseher dann doch automatisiert abläuft und keiner die Initiative ergreift. Vielleicht wäre das für euch eine Möglichkeit, euch wieder anzunähern, wenn ihr euch sozusagen einen festen Termin 1x die Woche festlegt, wo ihr wirklich miteinander was macht, Massage, gemeinsam duschen/Baden oder auch mal einfach etwas spielen (kann auch Spaß bringen). Ich drücke die Daumen, dass ihr wieder zueinander findet.

Also ich kann dich verstehen. Hätte das nie gedacht, aber mit Kind ist die Zweisamkeit verdammt schwierig.

Wenn wir es Einwand schaffen sie früh ins Bett zu bringen und ein bissl “Zeit“ für uns haben wollen, fängt sie genau in dem Monaten an zu weinen.
Hatte auch manchmal gar keine Lust weil ich mir dachte: schnell schnell! Gleich weint sie wieder.

Rede aber mit meinem Mann darüber und wir versuchen trotzdem Zeit für uns zu finden. Und wenn die kleine mal für ein paar Stunden zur Omi kommt

Aber mir wäre, so sehr ich meine kleine auch liebe und das tue ich sehr, nur Kinderliebe wenn ich einen Mann an meiner Seite habe zu wenig. Da hätte ich gleich in eine WG ziehen können.

Vielleicht würde er sich ja zu einer Paarberatung oder sowas überreden lassen.
Wäre ja schade um das Leben das ihr euch aufgebaut habt wenn es nur so dahinläuft und jede Lust und Leidenschaft verschwindet.

Ich hoffe für dich es wird wieder besser.

Hallo coockiex2,

Bei uns genau das selbe
Unser letzter Sex war die Zeugung unserer Tochter. Sie ist jetzt 6 Monate alt. Davor letzte mal davor war auch fast 2 Jahre her.
Ich zweifle da extrem an mir selber denn iegw dass muss an mir ja nicht richtig sein.
Das Thema haben wir wohl auch schon Tod geredet und er reagiert da mittlerweile sehr abweisend.

Wir können uns gerne per PN austauschen wenn du möchtest.

Liebe Grüße Ea

Ich (aus dem Bereich der Psychologie kommend, habe aber nichts mit Paarberatung zu tun ) kann in solchen Fällen wirklich immer nur zur Kommunikation raten. Falls diese alleine schlecht zu handhaben ist, dann unter "Anleitung" - im Zweifel wirklich eine Paartherapie.
Oft reicht aber auch ein objektiver Dritter, der einfach keine Partei ergreift (im Freundeskreis schwer zu finden). Es sollte halt nur jemand dabei sein, der objektiv bleibt und in der Lage ist, ein Gespräch wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Wenn man sich emotional bereits zu weit von einander entfernt hat, ist es nämlich meist sehr schwer, bei der Gesprächsführung nicht emotional zu werden.

Was die Mutterliebe angeht: In gewisser Weise reicht schon die Liebe zum Kind bzw. die Liebe vom Kind. Aber es ist ja eine ganz andere Art der Liebe. Und leider neigen Eltern, die ihre Kinder als "Liebesersatz" nutzen im weiteren Verlauf sehr zum Klammern. Noch sind deine Kinder klein und finden es bestimmt super, dass sie so "umsorgt" werden. Aber sie werden mehr und mehr ihre eigenen Wege gehen und möchten dann auch nicht mehr, dass Mama "so klammert". Und spätestens dann wird dich die Einsamkeit überrollen, weil du dann diesen Ersatz nicht mehr hast.

Von daher lohn es sich wirklich, in die Beziehung zu investieren. Du weißt nicht ob du ihn liebst - aber das ist egal. Irgendwann habt ihr euch geliebt und diese Gefühle können wieder entfesselt werden! Das habe ich selbst mit meinem Mann. Auch wir verlieren uns aufgrund stressiger Zeiten mal "aus den Augen". Gottseidank haben wir es bislang immer geschafft, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen - dann machen wir etwas nur zu zweit und zwar etwas, was wir in unserer Anfangszeit gemacht haben. Gerne auch verrückte Dinge. Alleine wenn man wieder zusammen lachen kann, erweckt man die Lieber ganz schnell wieder. Aber der Weg dahin kann natürlich schwer sein - vor allem wenn man sich schon weit voneinander entfernt hat.
Im Fokus sollten keine "Zwänge" oder Vorstellungen liegen - auch nicht die Zärtlichkeit. Im Fokus sollte zunächst einmal gemeinsame Zeit liegen - auch wenn es schwer fällt, die Kinder mal einen Nachmittag wo anders zu lassen. Ein Besuch in der Sauna, im Kino - irgendwas, was man halt von den Kindern auch gemacht hat.
Wichtig ist dabei wirklich, keine Erwartungen zu haben und auch wenig kritisch zu sein. Einfach abschalten und die Zeit genießen.
Manchmal hilft es auch schon, einfach über "früher" zu sprechen. Schaut euch z.B. Fotos an von Urlauben oder so. Teilt eure Erinnerungen "weißt du noch, wie betrunken wir da waren"... Manchmal fällt dem einen etwas ein, woran sich der andere gar nicht mehr erinnert und schon schweißt ein dieses Gespräch wunderbar zusammen. Solche Gespräche kann man auch wunderbar führen, wenn die Kinder schon im Bett sind.

Selbstverständlich kann es auch vorkommen, dass man dann feststellt, dass man sich wirklich auseinander gelebt hat und es kein Zurück gibt. Aber dann sollte man über kurz oder lang wirklich ganz ehrlich über eine Trennung nachdenken. Erfahrungen haben gezeigt, dass es für die Entwicklung der Kinder besser ist, wenn sich die Eltern frühzeitig trennen, als wenn sie Jahrelang die "Spannung in der Luft" mitbekommen müssen. Man darf auch nicht vergessen, dass Eltern ihren Kindern die Paarrolle darstellen, die am Ende ihr eigenes Paarverhalten beeinflusst.