9M - altersgemäße Ernährung

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
Ssandraa
1. Mär 2023 22:37
9M - altersgemäße Ernährung
Guten Tag,

ich habe eine 9M junge Tochter, die knapp über 8kg wiegt. Ich bin mir nicht sicher, ob wir sie wirklich altersgemäß füttern. PreHa bekommt sie seit dem 7M, HA auf anraten von Kinderarzt. Folgendermaßen sieht ihre Ernährung mehr oder minder aus:

- wach zw. 5/6Uhr
- 6:45 Uhr: Obst-Getreide-Brei, etwa 100g-170g (Hafer plus unterschiedliche Obst-Gläschen)
- 9 Uhr: zw 100-160ml, danach Schlafen (Einschlafen beim Trinken)
- 11:30: Mittagsbrei - meist etwa 140g, alles zwischen 100-170g ist aber dabei, dabei gebe ich Kartoffeln, Gemüse wie Pastinake oder Karotte und Kalbsfleisch oder Gläschchen
- 12:45-15:00 Schlafen
- 15:30 Flasche, zw. 80-160ml
- 17:30 Abendbrei (mit PreHa-Milch und 5-Korn-Getreide, sowie ein bisschen Obstmus), zw. 100-170g
- 19:30 Flasche, zw 120-160ml (zum Einschlafen)

Nachts verlangt sie zw 2(meistens)-3 Flaschen, etwa 100-140ml.

Den Obst-Getreide Brei haben wir erst seit einigen Tagen eingeführt, seitdem trinkt sie bei jeder Milchportion etwa 30-40ml mehr, dabei wollte ich sie doch eigentlich ein weiteres Stück von der Flasche wegholen mit der Einführung des Breis. Zudem scheint der Stuhlgang ihr zu schaffen zu machen, sie macht mehrmals am Tsg mal super angestrengt sehr wenig, mal ne richtig viel in einem Gang.
An normalem Essen ist sie sehr interessiert, aber stopft sich alles immer komplett in den Mund ohne wirklich zu kauen, wir haben zu sehr Angst, dass sie sich daran verschluckt.
Trinken bieten wir ihr Wasser oder Tee im Trinklernbecher an, da trinkt sie meist nur ein paar Schlücke, sodass wir auf etwa 50ml kommen.

Hier meine Fragen:

1. Geben wir zu viel PreHa Fläschchen? Schließlich kommen wir so auf etwa 600/700ml PreHa, das scheint mir doch recht viel. Nachts kann ich darauf leider nicht verzichten, es ist der einzige Weg, dass auch ich ein bisschen Schlaf bekomme, denn meist sind die Nächte eine Katastrophe und ohnehin schon sehr aufwendig mit viel Tragen. Vom Durschlafen sidn wir weit entfernt.
2. Falls ja, sollen wir dann einfach Fläschchen weglassen? Wann? Etwas anderes dafür anbieten und wenn ja, was?
3. Wie dünnt man die nächtlichen Fläschchen aus? Soll sie am Ende nur Wasser trinken? Über was fpr einen Zeitraum verdünnt man?
4. Sind die Portionsgrößen der Breie altersgemäß? Bitte geben Sie eine Übersicht zu Portionsgrössen im Alter von 9/10 Monaten zum jeweiligen na Brei.
5. Wie sollen wir am besten normales Essen herbeiführen? Ohne Angst vorm Verschlucken zu haben?
6. Es erscheint mir als würde man viele süße Obst-Speisen haben und wenig Herzhaftes. Ist das normal?
7. Was können Babys als Snack zwischendurch essen? Und wann ist Zwischendurch? Würde ich noch zusätzlich Snacks anbieten wären wir ja nur noch am Essen.
8. Wie bekomme ich die Assoziation Schlafen-Flasche weg?
9. Wie sollten wir Ihrer Meinung nach den Zeitplan anpassen?
10. Wie steigere ich die Trinkmenge vom Wasser/Tee? Ich biete das schon recht häufig an.

Für die Tipps bedanke ich mich im Voraus.
HiPP-Elternservice
2. Mär 2023 16:23
Re: 9M - altersgemäße Ernährung
Liebe „Ssandraa“,

oh das sind recht viele Fragen – gerne geben wir Ihnen Antworten!

Tatsächlich ist die Milchmenge im Speiseplan Ihrer Tochter sehr hoch. Im Laufe des zweiten Halbjahres benötigen die Kleinen noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Dies teilt sich meist ein in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (etwa 190 g).

Ihre Tochter trinkt sich noch sehr von der Milch satt. Daher fällt der Breihunger geringer aus. Die Milch ist für Ihre Tochter einfach noch eine sehr „bequeme“ und gemütliche Art das Bäuchlein zu füllen – das ist gar nicht so unüblich. Jedoch sollte die feste Nahrung weiter in den Fokus rücken. Auch können sich hohe Milchmengen negativ auf die Verdauung auswirken. Versuchen Sie daher die Breimahlzeiten mehr auszubauen und lassen Sie die Milch weniger werden.

Morgens ist die Milch weiterhin ein guter Start in den Tag, denn sie liefert Flüssigkeit und Energie. Gegen 9 Uhr wäre dann eher eine milchfreie Zwischenmahlzeit ideal – also ein Getreide-Obst/Gemüse-Brei oder ein paar babygerechten Knabberprodukten ( https://shop.hipp.de/beikost/produkte/zum-knabbern.html ) mit weichen Obst- und Gemüseschnitzen. Achten Sie darauf, dass die Mahlzeiten am Vormittag nicht zu üppig ausfallen und die Abstände zwischen den Mahlzeiten nicht zu gering sind. Schauen Sie mal, ob Sie daran etwas drehen können. Mit gutem Hunger isst es sich vom Brei viel besser, sowohl in der Menge als auch in der Auswahl.

Am Mittag sollte es ein Menü geben: Pro Woche 5x mit Fleisch, 1x mit Fisch und ein vegetarisches Menü. Optimal wären etwa 190 g pro Portion. So wird Ihre Tochter mit Eisen und Zink bzw. Jod und essentiellen Fettsäuren versorgt. Mag Ihre Kleine den Brei nicht weiter löffeln, dann machen Sie ein Päuschen. Bieten Sie aber nicht die Milch oder etwas Beliebteres an, sondern füttern nach der Pause wieder weiter. Machen Sie es Ihrer Tochter nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen.

Am Nachmittag ist auch eine milchfreie Zwischenmahlzeit wie am Vormittag ideal. Sie sollte ebenfalls nicht zu groß ausfallen und kann gegeben falls auch weggelassen werden. Wichtig ist, dass zum Abendessen genügend Appetit da ist.

Vielleicht können Sie auch an der Zeit für das Abendessen etwas drehen und dieses später anbieten. Der Milch-Getreide-Brei sättigt wunderbar und bringt die Kleinen gut durch die Nacht. Versuchen Sie mal, dass sich Ihre Kleine von diesem Brei richtig satt löffelt. Dieser sollte dann auch die letzte Mahlzeit am Tag darstellen.
Wasser oder ungesüßten Tee bieten Sie weiterhin ganz ungezwungen an. Ihre Tochter wird trinken, wenn sie durstig ist. Aktuell liefert die Milch einfach noch recht viel Flüssigkeit – daher fällt der Durst kleiner aus.

Zum Einschlafen und in der Nacht reicht meist Wasser oder ungesüßter Tee gegen den Durst aus. Versuchen Sie hier die Milchmengen zu reduzieren. Werden Wasser oder ungesüßter Tee noch nicht akzeptiert, können Sie die Milch auch langsam ausschleichen. Dafür immer weniger Pulver verwenden und dann auch in der Gesamtmenge zurückgehen. Das Tempo bestimmen Sie selbst.

Andere Einschlafrituale können die Milch in der Nacht – sowie zum Einschlafen am Abend - ebenfalls ersetzten. Zum Beispiel Spieluhr, Liedchen singen, kuscheln, Schmusetuch mit Geruch von Ihnen etc. Am Anfang kann es Protest geben. Ihre Tochter ist es einfach schon lange gewohnt abends und in der Nacht ein Einschlaffläschchen zu bekommen und es hat sich bei ihr als schönes Ritual gefestigt. Sicher gelingt es Ihnen mit der Zeit neue Rituale einzuführen.

Die Obstmenge können Sie reduzieren, indem Sie an ein paar Stellen das Obst durch Gemüse ersetzen. Also anstatt des Getreide-Obst-Breis gibt es dann einen Getreide-Gemüse-Brei. Dafür können Sie unsere HiPP Bio Getreideflocken ( https://shop.hipp.de/beikost/produkte/m ... breie.html ) verwenden und diese mit Wasser und Gemüse zubereiten. Auch können Sie in den Abendbrei Gemüse anstelle des Obstmuses mit einrühren.

Gerne können Sie langsam auch Dinge der Familienkost probieren. Ein paar Häppchen Brot zum Abendbrei sind ideal. Oder auch gedünstetes Gemüse, Nudeln, Kartoffeln zum Mittagessen sowie weiche Obst- und Gemüseschnitze. Mach Sie sich keine Sorgen, Ihre Kleine weiß schon wie Sie mit den Lebensmitteln umzugehen hat und wie Sie die Stückchen am Gaumen zerdrücken kann – das Kauen kommt dann ganz automatisch. Bleiben Sie einfach immer dabei, um zu schauen, ob Ihre Tochter gut zurecht kommt.

Haben Sie weitere Fragen? Gerne sind wir auch telefonisch für Sie da – von Montag bis Freitag zwischen 08:00 Uhr und 17:00 Uhr unter der 08441/757 384!

Herzliche Grüße

Ihre HiPP Expertin
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