12 Monate altes Baby verweigert Essen

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Herzliche Grüße
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RheaSpunkt
2. Dez 2022 14:26
12 Monate altes Baby verweigert Essen
Hallo,

meine Tochter ist 12 Monate alt und will kaum noch was essen. Ich stille sie nachts noch aber tagsüber vielleicht 1-2 Mal.

In der Früh bekommt sie Pfannkuchen, Palatschinken, ein Butterbrot oder ähnliches.
Zu Mittag kochen wir eine Familienkost, damit ihr Essen sich nicht von unserem unterscheidet. Also Spaghetti, Lasagne - alles mit Nudeln oder Reis isst sie gern.
Am Nachmittag gibt es einen Obstteller, den sie auch sehr gern isst.
Abends bekommt sie wieder ein Brot oder Milchbrötchen...

Von dem ganzen Essen isst sie eigentlich nur das Obst mit viel Freude und Genuss. Einen Brei, den ich ihr früher immer gegeben hab, verweigert sie seit Monaten komplett. Nur mit Ablenkung hab ich ihr den geben können. Ich denke, das lag am Zahnen - damit hat sie sehr Schwierigkeiten und große Schmerzen.

In letzter Zeit kommt es vor, dass sie manches Essen gar nicht mal kosten möchte. An manchen Tagen kann ich ihr nicht mal Gemüse geben, weil sie das nicht kosten möchte. Ich hab auch schon versucht, mit ihr zusammen zu essen - dann möchte sie von meinem Teller was nehmen, aber dann lässt sie das auch nur auf den Boden fallen.

Langsam bin ich schon sehr verzweifelt. Sie ist im unteren Normbereich was das Gewicht betrifft. Wenn sie außerdem hungrig ist, kann sie nicht einschlafen und übermüdet total, so dass ein Schlaf wegfällt und sie Abends nur noch überdreht und quengelig ist. Oder sie weint so bitterlich, weil sie Hunger hat aber nichts essen will, dass sie manchmal sogar nicht mal an die Brust möchte. Milch hab ich noch dazu auch sehr wenig.

Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich diese Phase überstehen kann, ohne dass mein Kind eine Essstörung entwickelt?
HiPP-Elternservice
5. Dez 2022 09:30
Re: 12 Monate altes Baby verweigert Essen
Liebe „RheaSpunkt“,

schön, dass Sie sich an uns wenden.

Da kann ich Sie gleich beruhigen, Sie sind nicht allein.

Ihre kleine Tochter geht nun mit großen Schritten in Richtung Kleinkindalter – da sind solche Phasen nicht ungewöhnlich.

In dieser Phase macht Ihr Mädchen gerade recht deutlich, welche Vorlieben sie hat und was gerade nicht so der Hit ist. Das kann sich auch täglich ändern. Ganz typisch im Kleinkindalter.

Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Und Ihre Kleiner ernährt sich noch sehr vielfältig, viele Speisen werden ja akzeptiert. Auch sind die Lebensmittel, die sie isst recht gesund. Auch wenn die Experimentierfreude gerade weniger groß ist oder eventuell die Portionen etwas größer ausfallen könnten.

Kleinkinder loten beim Essen einfach auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen.

Schnell steht auch seitens der Eltern hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends / mittags hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.

Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Mädchen isst. Als Außenstehende ist das natürlich leichter gesagt, aber am besten wäre es, wenn Sie keine allzu große Sache aus dem „Essproblem“ machen. Sonst lernt Ihre Kleine weiter nur, dass sie mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch besser essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Tochter wieder für das Essen interessieren.

Leben Sie Ihrer Kleinen als Vorbild weiter – so wie Sie es bereits machen - ein abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.

Versuchen Sie nicht etwas zu finden, was ihm schmecken könnte, sondern machen Sie ihr einfach nur ein Angebot. Wenn Sie nicht möchten dass Ihre Kleine zu jeder Mahlzeit Obst isst, dann bieten Sie es nicht an oder nur in kleiner Portion als Nachtisch.

Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Sicher nicht von heute auf morgen – aber ich bin mir sicher auch diese Phase wird vorübergehen.

Das waren jetzt viele liebe Tipps für Sie. Suchen Sie gerne in der nächsten Zeit auch das Gespräch mit Ihrem Kinderarzt. Er ist vor Ort, kennt Ihr Mädchen und hat auch die Gewichtsentwicklung Ihrer Kleinen im Blick.
Aber – machen Sie sich bitte nicht allzu große Gedanken. Das ist meist eine Phase die vorüber geht und solche Phasen hat die Natur mit einberechnet bei der Entwicklung der Kleinen.

Ihnen und Ihrem kleinen Mädchen wünsche ich alles Gute!

Herzliche Grüße und eine schöne Adventszeit
Ihre HiPP Expertin
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